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WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

Titel: WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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und verschwand. Arthas würde es erneut rufen, wenn er in Sicherheit war.
    Er griff an, nahm das geschwächte Frostgram in beide Hände und schlug damit zu. Er versuchte nicht mehr, seine Gegner zu töten oder auch nur zu verletzen – es waren tatsächlich zu viele. Er wollte einfach einen Weg durch sie hindurch bahnen.
    Die Tore waren geschlossen. Doch dieser Palast war der Ort, an dem er aufgewachsen war, und er kannte ihn gut. Kannte jedes Tor, jede Wand und jeden Geheimgang. Statt zu den Toren zu eilen, die er allein gar nicht öffnen konnte, drang er tiefer in den Palast ein. Die Untoten folgten ihm. Arthas rannte durch dunkle Korridore, die zu den privaten Gemächern der königlichen Familie führten. Durch die Gänge war er einst Hand in Hand mit Jaina geschritten.
    Er stolperte und ihm wurde schwindelig.
    Wie war er in diese Lage geraten? Er floh durch einen leeren Palast vor seinen eigenen Schöpfungen, seinen Untertanen, die zu beschützen er geschworen hatte. Doch nein – er hatte sie getötet. Er hatte seine Untertanen für die Macht, die der Lichkönig ihm versprochen hatte, verraten. Diese Macht strömte nun aus ihm wie aus einer Wunde heraus, die nicht geschlossen werden konnte.
    Vater... Jaina...
    Er verschloss seinen Geist gegen die Erinnerungen. Ablenkungen waren ihm nicht dienlich. Nur Tempo und List.
    Die engen Gänge begrenzten die Anzahl der Untoten, die ihm folgen konnten. Außerdem konnte er die Türen schließen und blockieren und sie dadurch weiter aufhalten.
    Schließlich kam er zu den Gemächern und dem Geheimausgang, der in eine Wand eingelassen war. Er, seine Eltern und Calia hatten einen Gang gehabt, von dem nur sie selbst, Uther und der Bischof wussten. Außer ihm waren nun alle fort. Arthas schob den Wandteppich beiseite, um die kleine Tür dahinter freizulegen. Er ging hindurch und blockierte sie hinter sich.
    Arthas rannte und taumelte die enge Wendeltreppe hinunter, die in die Freiheit führte. Die Tür war optisch und magisch getarnt, sodass sie genauso aussah wie die Hauptmauern des Palastes. Arthas keuchte, rüttelte am Schloss und stürzte in das schwache Licht von Tirisfal hinaus. Der Kampfeslärm erreichte seine Ohren. Er blickte auf und schnappte nach Luft. Er blinzelte, war verwirrt. Die Untoten... bekämpften einander.
    Natürlich – einige von ihnen standen immer noch unter seinem Kommando. Waren immer noch seine Untertanen...
    Seine Werkzeuge. Seine Waffen. Doch nicht seine Untertanen.
    Er beobachtete sie einen Augenblick lang und lehnte sich dann gegen den kalten Stein. Eine Monstrosität unter der Kontrolle des Feindes riss einen langohrigen Kopf ab und schmiss ihn weg. Ekel ergriff Arthas beim Anblick der beiden untoten Parteien. Es waren verfaulende, madenverseuchte Wesen. Egal, wer sie auch kontrollierte, sie waren widerlich.
    Plötzlich erblickte er einen Schimmer. Ein einsamer kleiner Geist, der einst ein halbwüchsiges Mädchen gewesen war, schwebte ängstlich vor ihm. Er hatte auch dieses Kind getötet, egal, ob nun direkt oder indirekt. Es gehörte zu seinen
Untertanen.
Dennoch schien es immer noch mit der Welt der Lebenden verbunden zu sein. Schien sich zu erinnern, was es einst bedeutet hatte, ein Mensch zu sein. Das konnte er ausnutzen. Er strecke die Hand zu dem schwebenden Geist aus, in den er das Mädchen aus Machtgier verwandelt hatte.
    »Ich brauche deine Hilfe, kleiner Schatten«, sagte er und hob dabei seine Stimme an, um so freundlich wie möglich zu klingen. »Wirst du mich unterstützen?«
    Ihr Gesicht erhellte sich und sie schwebte an seine Seite. »Ich lebe nur, um Euch zu dienen, König Arthas«, sagte sie. Ihre Stimme klang immer noch süß, trotz des hohlen Echos.
    Er zwang sich zurückzulächeln. Es war leichter, wenn sie einfach nur verfaulendes Fleisch waren. Doch diese Methode hatte auch ihre Vorteile.
    Durch reine Willenskraft rief er immer mehr Untote. Dabei strengte er sich derart an, dass er keuchte. Und sie kamen. Die wandelnden Toten würden dem Stärkeren dienen. Brüllend stürzte sich Arthas auf alle, die es wagten, sich seiner Bestimmung in den Weg zu stellen, für die er so teuer bezahlt hatte. Doch selbst als sich einige Untote an seiner Seite sammelten, erschienen andere, um ihn anzugreifen. Er war so schwach und hatte nur diese wandelnden Fleischklumpen, die ihn beschützten.
    Arthas zitterte und keuchte, hob Frostgram mit Armen, die immer mehr ermatteten. Plötzlich bebte der Boden. Arthas wirbelte herum und sah drei

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