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WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

Titel: WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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dem Gespräch interessiert folgte. Sie selbst bemühte sich, gelassen zu wirken.
    Arthas blickte nicht zu ihr, als er lachte und nach dem Wein griff. »Ah, das wäre mal eine Neuigkeit, oder? Doch wo wäre da der Spaß? Für solche Dinge ist noch viel Zeit.«
    Gemischte Gefühle überkamen Jaina. Sie war ein wenig enttäuscht, doch gleichzeitig auch erleichtert. Vielleicht war es das Beste, wenn sie und Arthas einfach Freunde blieben. Immerhin war sie hierhergekommen, um die beste Magierin zu werden und nicht, um zu turteln. Ein Schüler der Magie brauchte Disziplin, musste logisch handeln, nicht emotional. Sie hatte Pflichten und musste sie mit voller Aufmerksamkeit erfüllen.
    Sie musste lernen.
    »Ich muss lernen«, lehnte Jaina einige Tage nach dem Essen ab, als Arthas mit zwei Pferden an den Zügeln zu ihr kam.
    »Komm schon, Jaina.« Arthas lächelte. »Selbst der fleißigste Schüler muss ab und zu mal eine Pause machen. Es ist ein schöner Tag und du solltest rausgehen und ihn genießen.«
    »Das tue ich«, sagte sie. Es stimmte, sie saß mit ihren Büchern im Garten, statt abgeschieden in einem der Lesesäle.
    »Ein wenig körperliche Anstrengung hilft dir dabei, klarer zu denken.« Er streckte ihr seine Hand entgegen, während sie unter einem Baum saß.
    Sie lächelte gegen ihren Willen. »Arthas, du wirst eines Tages ein großartiger König werden«, sagte sie neckend, nahm seine Hand und ließ sich auf die Beine helfen. »Offensichtlich kann dir niemand etwas abschlagen.«
    Er lachte und hielt ihr Pferd, während sie aufstieg. Sie trug heute Hosen, leichte leinene Reithosen, und konnte rittlings im Sattel sitzen statt wie sonst im Damensitz, wenn sie lange Kleider trug. Er schwang sich einen Augenblick später mühelos auf sein eigenes Pferd.
    Jaina schaute sich das Tier an – es war ein simples Arbeitspferd, nicht der weiße Hengst, den das Schicksal für ihn auserkoren hatte. »Ich glaube, ich habe dir nie gesagt, wie leid es mir um Invincible getan hat«, sagte sie leise. Das Lächeln auf seinem Gesicht verschwand, als würde ein Schatten die Sonne verdunkeln. Dann kam das Lachen zurück, wenn auch leicht ernüchtert.
    »Es geht schon, aber danke. Ich habe einen Picknickkorb dabei und der Tag wartet auf uns. Los geht's!«
    Es wurde ein Tag, an den sich Jaina für den Rest ihres Lebens erinnern würde. Einer dieser perfekten Spätsommertage, an denen das Sonnenlicht satt und golden wie Honig strahlte. Arthas legte ein hohes Tempo vor, doch Jaina war eine erfahrene Reiterin und hielt leicht Schritt mit ihm. Er führte sie weit weg von der Stadt, entlang ausgedehnter grüner Wiesen. Die Pferde hatten genauso viel Spaß wie die Reiter. Sie hatten ihre Ohren aufgerichtet, und die Nüstern bebten, als hätten sie aromatische Düfte gewittert.
    Das Picknick war einfach, aber köstlich – Brot, Käse, Obst und etwas leichter Weißwein. Arthas lehnte sich zurück, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und döste ein wenig, während Jaina die Schuhe auszog, ihre Füße in das dicke, weiche Gras vergrub und eine Zeit lang las. Das Buch war interessant –
Eine Abhandlung über die Natur der Teleportation –,
doch die träge machende Hitze des Tages, die Anstrengung und das sanfte Summen der Zikaden sorgten dafür, dass auch sie in einen Schlummer fiel.
     
     
    Jaina erwachte einige Zeit später und fröstelte leicht. Die Sonne ging gerade unter. Sie setzte sich auf, rieb sich den Schlaf aus den Augen und stellte fest, dass sie Arthas nirgendwo sehen konnte. Auch sein Pferd war fort. Ihr eigener Wallach graste hingegen friedlich, die Zügel um einen Ast geschlungen.
    Mit gefurchter Stirn stand sie auf. »Arthas?«
    Keine Antwort. Vielleicht war er zu einer kurzen Erkundung aufgebrochen und kehrte jeden Moment zurück. Angestrengt lauschte sie auf das Geräusch von Hufgetrappel, doch da war nichts.
    Es trieben sich immer noch Orcs herum. Zumindest gab es Gerüchte darüber. Und Berglöwen und Bären – weniger fremd, doch nicht minder gefährlich. Im Geiste ging Jaina all ihre Zauber durch. Sie war sicher, sich verteidigen zu können, sollte sie angegriffen werden.
    Zumindest – ziemlich sicher.
    Der Angriff erfolgte plötzlich und leise.
    Ein Aufprall auf ihrem Hals und kalte Feuchtigkeit waren der erste und einzige Hinweis, den sie bekam. Sie keuchte und wirbelte
herum. Ihr Angreifer war kaum zu erkennen. Flink
wie ein Hirsch, sprang er zu einem weiteren Versteck. Er pausierte nur kurz, um dann ein neues

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