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WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

Titel: WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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redet mit uns – wir haben Fragen, die eure Sicherheit betreffen.«
    Stille. Der Wind frischte auf und drückte das Gras nieder, das die Kühe und Schafe hätten fressen sollen. Das einzige Geräusch war ein schwaches Seufzen und das Knarren ihrer eigenen Rüstungen.
    »Niemand hier«, sagte Arthas.
    »Oder sie sind zu krank, um herauszukommen«, antwortete Jaina. »Arthas, wir müssen zumindest reingehen und nachsehen. »Sie brauchen vielleicht unsere Hilfe!«
    Arthas blickte die Männer an. Sie wirkten nicht allzu erpicht darauf, in die Häuser zu gehen, die vielleicht von Opfern der Seuche bewohnt waren, und er war es auch nicht. Doch Jaina hatte recht. Es waren seine Untertanen. Er hatte geschworen, ihnen zu helfen. Und das würde er tun, was auch immer dazu nötig sein sollte.
    »Kommt«, sagte er und stieg ab. Neben ihm tat Jaina es ihm gleich. »Nein, du bleibst hier.«
    Ihre goldenen Augenbrauen zogen sich zusammen. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich kein zerbrechliches Püppchen bin, Arthas. Ich bin hier, um die Seuche zu untersuchen, und wenn hier tatsächlich Opfer sind, muss ich sie schon selbst sehen.«
    Er seufzte und nickte. »Nun gut.«
    Er ging zu dem Bauernhaus. Sie waren fast am Garten angekommen, als der Wind drehte.
    Der Gestank war schrecklich. Jaina bedeckte den Mund und selbst Arthas kämpfte gegen den aufkommenden Würgereiz an. Es war der kranke, süßliche Geruch eines Schlachthauses – nein, so frisch war er nicht, es war der Geruch nach Aas. Einer seiner Männer wandte sich ab und übergab sich. Es war reine Willenskraft, die verhinderte, dass Arthas es ihm gleichtat. Der Fäulnisgeruch kam aus dem Inneren des Hauses. Es war nun offensichtlich, dass den Bewohnern etwas zugestoßen war.
    Jaina wandte sich Arthas zu, blass, aber entschlossen. »Ich muss es untersuchen...«
    Schreckliche, erstickt klingende Schreie erfüllten die Luft, gepaart mit dem Gestank des Todes, als aus dem Innern des Bauernhauses und von dahinter
Dinge
mit alarmierender Geschwindigkeit auf sie zukamen.
    Arthas' Hammer begann plötzlich in einem so grellen Licht zu glühen, dass er die Augen schließen musste. Er wirbelte herum, hob den Hammer und sah direkt in die Augenhöhlen eines wandelnden Albtraums.
    Er trug ein grob gewebtes Hemd, eine Latzhose und seine Waffe war eine Mistgabel. Einst war er der hiesige Bauer gewesen. Zumindest als er noch gelebt hatte. Jetzt war er offensichtlich tot, das graugrüne Fleisch löste sich vom Knochen, die verfaulenden Finger hinterließen verschmierte Reste auf dem Griff der Heugabel. Schwarze, klebrige Flüssigkeiten flossen aus Pusteln und das gurgelnde Gebrüll sprühte Eitertropfen auf Arthas' ungeschütztes Gesicht. Der Prinz war derart schockiert, dass er kaum die Zeit fand, mit dem Hammer zuzuschlagen, bevor der Bauer ihn mit der großen Gabel aufspießte. Er riss die heilige Waffe gerade noch rechtzeitig hoch und schlug dem Mann das bäuerliche Arbeitsgerät aus der Hand. Dann ließ er den leuchtenden Hammer auf den Körper krachen. Das Monster blieb ausgestreckt liegen und rührte sich nicht mehr.
    Doch andere nahmen seinen Platz ein. Arthas hörte ein zischendes Geräusch und das Knistern von Jainas Feuerblitzen. Dazu gesellte sich ein weiterer Geruch in dem Durcheinander. Der Gestank von brennendem Fleisch.
    Um sich herum hörte er den Klang aufeinanderprallender Waffen, Männer, die Kriegsschreie ausstießen, und das Knistern der Flammen. Eine der Leichen stolperte ins Haus, ihr Körper und die Kleidung brannten. Ein paar Augenblicke später drang Rauch aus der offenen Tür.
    Das war die Lösung...
    »Alle Mann hier raus, sofort!«, rief Arthas. »Jaina! Brenn das Bauernhaus nieder! Brenn es bis auf die Grundmauern nieder!«
    Trotz des Schreckens und der Panik, die die Männer durchdrang – allesamt ausgebildete Soldaten, aber nicht
dafür
ausgebildet –, wurden seine Befehle gehört. Die Männer wandten sich um und rannten von dem Haus weg. Arthas blickte zu Jaina. Ihre Lippen bildeten eine verbissene Linie und das Feuer knisterte so behaglich in ihren kleinen Händen, als wären die Flammen so harmlos wie Blumen.
    Ein mannshoher Feuerball explodierte im Haus. Er zerbarst in einzelne Flammen und Arthas hob die Hand, um sein Gesicht vor der Explosion abzuschirmen. Mehrere der wiederbelebten Leichen waren darin gefangen.
    Einen Moment lang starrte Arthas auf die Feuersbrunst, unfähig, seine Augen davon zu lösen. Dann zwang er sich wieder dazu, die restlichen

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