Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

Titel: WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
Vom Netzwerk:
Invincibles großes Herz und Furchtlosigkeit denken. Er unterdrückte den Gedanken, denn er lenkte ihn nur ab. Er musste sich anstrengen, damit er nicht um ein Tier trauerte, das noch toter war als die schlurfenden Leichen.
    Jaina und seine Männer folgten ihm und trafen auf die Untoten, die noch nicht vom Mörserfeuer vernichtet worden waren und von allen Seiten auf sie zuströmten. Energie erfüllte ihn, durchfloss ihn, als er unermüdlich mit dem Hammer zuschlug. Arthas war dankbar für Dargals rechtzeitiges Eintreffen. Hier waren so viele dieser untoten Wesen, dass er sich nicht sicher war, ob seine Leute es mit allen aufnehmen konnten.
    Die vereinten Streitkräfte von Menschen und Zwergen arbeiteten sich langsam, aber unaufhaltsam auf das Lagerhaus zu. Die Zahl der Untoten stieg beim Näherkommen an, und als sie die Silos in der Ferne erkennen konnten, waren es noch viel mehr geworden. Arthas sprang von seinem unglücklichen Pferd ab und stürzte sich mitten unter sie. Dabei hielt er seinen Hammer fest umschlossen, der von der Macht des Lichts erfüllt glühte.
    Nachdem der erste Schock und die Schrecken vorbei waren, stellte Arthas fest, dass es sich noch besser anfühlte, diese Monster zu töten, als gegen Orcs zu kämpfen. Vielleicht waren die Orcs, wie Jaina es gesagt hatte, tatsächlich vernunftbegabte Wesen – Individuen. Diese Dinger hingegen waren nichts anderes als Leichen, herumzuckende Marionetten, die von einem verderbten Nekromanten erschaffen worden waren. Sie fielen auch wie Marionetten, denen man den Faden durchtrennt hatte, und er lächelte wild, als zwei Untote unter demselben Schlag seiner mächtigen Waffe vergingen.
    Viele der wandelnden Leichen schienen schon seit längerer Zeit tot zu sein. Denn die Ausdünstungen, die sie verströmten, waren nicht so intensiv und die Körper waren bereits mumifiziert. Mehrere von ihnen waren wie die Untoten der ersten Angriffswelle: Skelette, an deren knochigen Körpern Reste von Kleidung oder behelfsmäßiger Rüstung hingen und die nun Arthas und seinen Männern entgegenstürmten.
    Der beißende Gestank nach verbranntem Fleisch griff seine Geruchsnerven an, doch er lächelte, dankbar für Jainas Anwesenheit, und kämpfte weiter. Arthas blickte zu ihr hinüber und keuchte. Bislang hatte er nicht einen Mann verloren und auch Jaina, obwohl bleich vor Anstrengung, war unverletzt.
    »Arthas!« Jainas Stimme drang klar und deutlich durch den Lärm. Arthas erledigte das Gerippe, das gerade versuchte, ihn mit einer Sense zu enthaupten, und blickte während einer kurzen Kampfpause zu ihr. Sie deutete nach oben, Feuer loderte bereits auf ihren Handflächen und umzüngelte ihre Finger. »Sieh nur!«
    Er folgte ihrem Blick und seine Augen verengten sich. Oben stand eine Gruppe von Menschen – offensichtlich lebendige Menschen, wie man an ihren Bewegungen erkennen konnte –, alle schwarz gekleidet. Sie vollführten Gesten und koordinierten die Angriffe der Untoten, die ihnen entgegengeworfen wurden.
    »Dorthin! Nehmt sie ins Visier!«, rief Arthas.
    Die Kanonen wurden herumgedreht und seine Männer griffen an, bahnten sich den Weg durch die Untoten. Ihre Blicke waren auf die lebenden Männer in den schwarzen Gewändern gerichtet.
Jetzt haben wir euch,
dachte Arthas mit wilder Freude.
    Doch sobald sie unter direktes Feuer gerieten, stellten die Männer ihre Aktivitäten ein. Die Untoten, die sie kontrolliert hatten, blieben plötzlich stehen, kämpften zwar noch, wurden aber nicht mehr geleitet. Sie waren leichte Ziele für die Zwergenartillerie und Arthas' Männer, die sie niederstreckten und vorwärtsdrängten. Die Magier versammelten sich und ein paar begannen, Zauber zu wirken. Ihre Hände bewegten sich und Arthas erkannte das vertraute Bild von wirbelndem Raum, das darauf hindeutete, dass sie ein Portal erschufen.
    »Nein! Lasst sie nicht entkommen!«, brüllte er und zerschmetterte mit seinem Hammer die Brust eines Skeletts. In hohem Bogen holte er erneut aus, um einem schlurfenden Zombie den Kopf abzuschlagen. Von einem Ort, den nur das Licht kannte, beschworen die Zauberer weitere lebende Tote – Skelette, verfaulende Leichname und etwas, was groß und bleich war und über viel zu viele Gliedmaßen verfügte. Über den madenweißen, glänzenden Körper zogen sich Nähte, die so groß waren wie Arthas' Hand. Dadurch wirkte das Monster wie die Vorstellung eines geisteskranken Kindes von einer Stoffpuppe. Es überragte alle anderen und entsetzliche Waffen

Weitere Kostenlose Bücher