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WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

Titel: WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Gegner abzuschlachten, die noch nicht Feuer gefangen hatten. Es dauerte nur wenige Augenblicke und dann waren alle diese Monster tot – wirklich tot.
    Einen Augenblick lang herrschte Stille, mit Ausnahme des knisternden Geräuschs der Flammen, die das brennende Haus verzehrten. Mit einem tiefen Seufzer brach das Gebäude zusammen. Arthas war froh, dass er nicht sehen konnte, wie die Leichen sich in Asche verwandelten.
    Er kam zu Atem und wandte sich an Jaina. »Was...«
    Sie schluckte schwer. Ihr Gesicht war schwarz vor Ruß, außer dort, wo der Schweiß herunterrann. »Sie – sie werden Untote genannt.«
    »Das Licht schütze uns«, murmelte Falric. Seine Augen traten hervor und sein Gesicht war bleich. »Ich habe immer gedacht, so was gibt es nur in Märchen, um Kinder zu erschrecken.«
    »Nein, sie sind echt. Ich habe nur... nun, ich habe niemals einen gesehen. Und auch nicht damit gerechnet. Die...« Sie atmete tief ein und beruhigte sich. Dabei bekam sie ihre Stimme unter Kontrolle. »Die Toten verweilen manchmal noch, wenn ihr Ableben traumatisch war. Dadurch sind diese Geistergeschichten entstanden.«
    Ihr Auftreten war nach den schrecklichen Ereignissen beruhigend. Arthas bemerkte, dass seine Männer ihr zuhörten, begierig zu verstehen, was zum Teufel ihnen gerade passiert war. Er war auch sehr dankbar für ihr Bücherwissen, mehr, als er es je zuvor gewesen war.
    »Die... die Wiederbelebung von Leichen durch mächtige Nekromanten ist nichts Neues. Wir haben Beispiele davon, sowohl im Ersten als auch im Zweiten Krieg erlebt, als die sogenannten ,Todesritter' auftauchten«, fuhr Jaina fort, als würde sie aus einem Buch zitieren, statt den Schrecken mit eigenen Worten zu erklären, den ihr Geist kaum fassen konnte. »Doch wie ich schon sagte – ich habe so etwas noch nie zuvor selbst gesehen.«
    »Nun, jetzt sind sie wirklich tot«, sagte einer der Männer.
    Arthas warf ihm einen aufmunternden Blick zu. »Das haben wir euren Schwertern, dem Licht und Lady Jainas Feuer zu verdanken«, ließ er sie wissen.
    »Arthas«, sagte Jaina. »Hast du mal einen Moment?«
    Sie gingen ein Stück weit, während die Männer sich reinigten und von dem verstörenden Kampf erholten. »Ich glaube, ich weiß, was du sagen willst«, begann Arthas. »Du bist hier, um herauszufinden, ob die Seuche magischer Natur ist. Und es sieht danach aus. Nekromantenmagie.«
    Jaina nickte wortlos. Arthas blickte zu den Männern hinüber. »Wir haben noch nicht mal die Hauptdörfer erreicht. Ich befürchte, wir werden noch mehr dieser... Untoten sehen.«
    Jaina verzog das Gesicht. »Ich vermute, du hast recht.«
    Als sie die Gehöfte verließen, zügelte Jaina ihr Pferd und wartete.
    »Wonach suchst du?« Arthas trat neben sie. Jaina wies auf etwas. Er folgte ihrem Blick und entdeckte ein Silo, der allein auf einem Hügel stand. »Der Kornspeicher?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein... das Land drum herum.« Sie saß ab, kniete sich hin und berührte den Boden. Sie nahm eine Handvoll des Staubs und toten Grases auf. Dann untersuchte sie es, stocherte in einem kleinen Insekt herum, dessen sechs Beine im Tod verkrampft waren, und siebte den Sand durch ihre Finger, als der leichte Wind die pulvrige Erde verwehte und in einer kleinen Staubwolke vergehen ließ. »Es ist, als ob das Land um den Kornspeicher herum... sterben würde.«
    Arthas blickte von ihrer Hand auf den Boden. Sie hatte völlig recht, erkannte er. Mehrere Meter hinter ihm war das Gras grün und gesund, die Erde vermutlich saftig und fruchtbar. Doch unter seinen Füßen und in dem Bereich um den Kornspeicher war sie tot, als wäre es mitten im Winter. Nein, das war keine gute Analogie. Winter war, wenn das Land schlief. Doch dann steckte immer noch Leben darin, schlafend, aber bereit, im Frühling zu erwachen.
    Hier war kein Leben.
    Er schaute auf den Kornspeicher und seine meergrünen Augen verengten sich. »Wodurch könnte das ausgelöst worden sein?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Es erinnert mich daran, was mit dem Dunklen Portal geschah und den verwüsteten Landen. Als das Portal geöffnet worden war, drang etwas von der dämonischen Energie, die Draenor aussaugte, nach Azeroth. Und das Land rund um das Portal...«
    »... starb«, vollendete Arthas den Satz. Ein Gedanke durchfuhr ihn. »Jaina – könnte das Korn
selbst
verseucht sein? Diese... dämonische Energie in sich tragen?«
    Ihre Augen weiteten sich. »Das wollen wir doch nicht hoffen.« Sie wies auf die Kisten, die

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