WoW 09 - Thall-Drachendämmerung
wurden verändert, als die Titanen uns unsere Fähigkeiten gaben. Wir können diesesss Monster nicht dadurch besiegen, dass wir unsere Angriffe koordinieren. Wir müssen wie ein einziges Wesen denken und handeln. Teil der Essenz sein, was es wirklich bedeutet, ein Aspekt zu sein."
„Ich glaube, ich verstehe", sagte Alexstrasza und runzelte die Stirn. „Wir sollen uns verbünden. Unsere Fähigkeiten und unser Wissen vereinen. Meinst du das damit?"
„Ja. Das ist es, genau, Lebensbinderin! Erinnerst du dich daran, wasss die Titanen sagten, als sie gingen?"
„Für jeden von euch eine Gabe, für jeden von euch eine Pflicht", wiederholte Alexstrasza und ihre Augen weiteten sich. „Wir... waren Teile eines Ganzen. Wir sollten nie getrennt werden."
„Werden... wir uns verlieren?", fragte Kalec leise.
Thrall wusste, wie wichtig Kalec seine Individualität war. Mehr als jeder andere Aspekt war er daran gewöhnt, er selbst zu sein. Ein Aspekt zu sein, war immer noch neu für ihn, und der Gedanke, sein Ich zu verlieren, gefiel ihm nicht. Doch Thrall kannte seinen Freund und wusste, wenn Kalec als Individuum „sterben" musste, um Chromatus aufzuhalten, dann würde er nicht zögern und dieses Opfer gern bringen.
„Nein", antwortete Nozdormu. „Nicht, wenn wir es richtig machen. Wir sind Teile eines Ganzen, aber auch in unserem Ich vereint. Das ist das große Mysterium."
Plötzlich schloss Alexstrasza die Augen vor Schmerz. „Dann... sind wir tatsächlich verdammt", sagte sie, ihre Stimme versagte ihr den Dienst.
„Was?", sagte Torastrasza. „Lebensbinderin, du hast so viel gelitten und ertragen. Warum willst du jetzt aufgeben?"
Und dann erkannte es auch Kalec. „Wir sind nur vier", sagte er. „Wir werden niemals wieder so sein, wie wir einst gedacht waren. Neltharion ist nun Todesschwinge und es gibt keinen Aspekt der Erde mehr."
Die Stille war fast unerträglich. Dennoch sagte niemand etwas. Es war eine niederschmetternde Erkenntnis, aber trotzdem wahr. Sie konnten nicht einmal versuchen, einen neuen Aspekt zu rufen, weil Todesschwinge noch lebte.
Und Chromatus war Todesschwinges Werkzeug.
Thrall taumelte angesichts dieser Erkenntnis. Ihnen blieb nur, ihre Leben in den Kampf gegen Chromatus zu werfen und zu versagen. Die Welt und jedes lebende Wesen darin außer den Zwielichtdrachen würde vernichtet werden. Der Kult würde siegen und Todesschwinge, verrückt und böse, würde siegreich sein und lange genug leben, um auf der Spitze des Wyrmruhtempels aufgespießt zu werden. Thrall würde nie zu Aggra zurückkehren, niemals für den Irdenen Ring arbeiten, um...
Er blinzelte. War es möglich? Konnte er...
Seine Verbindung mit den Elementen war auf dieser unerwarteten Reise kräftiger geworden. Seine erneuerte Verbindung mit dem Geist des Lebens machte ihn stärker. Das Wissen um die Wichtigkeit des Moments hatte ihn... gefestigt. Solange er sich daran erinnerte, konnte nichts ihn entwurzeln.
„Lebensbinderin", sagte er, seine Stimme bebte vor Hoffnung. „Ich... habe vielleicht eine Lösung."
EINUNDZWANZIG
Sie wandten ihm ihre müden Köpfe erwartungsvoll zu. Er sah sie der Reihe nach an. „Es funktioniert vielleicht nicht, aber ich glaube - ich glaube, es ist einen Versuch wert", sagte er. „Das klingt vielleicht - nun, ich bitte euch einfach, mich anzuhören."
„Mein Freund, das tun wir natürlich", sagte Kalec. „Und ich hoffe mit meinem ganzen Wesen, dass Ihr eine Lösung für uns habt."
„V...vielleicht. Hier sind vier Aspekte versammelt: die Lebensbinderin, die erwachte Träumerin, der Hüter der Magie, der Wächter der Zeit. Es fehlt nur einer und das ist der Erdenhüter. Ich bin Schamane. Ich arbeite mit den Elementen. Ich könnte nichts tun, um euch zu helfen, wenn einer von euch fehlen würde. Ich könnte nicht in die Rolle schlüpfen, die einer von euch vieren besetzt. Aber euch fehlt weder Magie noch die Herrschaft über die Zeit oder die Kraft des Lebens oder das Wissen der Traumerzeugung. Euch fehlt die Erde. Und das... nun, ich weiß, wie man damit arbeitet." Er hoffte, dass sie nicht wütend wurden. Er, ein einfacher Schamane, bot an, den Platz eines Drachenaspekts einzunehmen.
Ysera richtete sich auf. Nozdormu beobachtete ihn abschätzend und Alexstrasza blickte unsicher zu Kalecgos.
„Ich wusste, dass Ihr wichtig sein würdet", sagte Ysera glücklich. „Ich wusste nur nicht, wie."
„Bitte fühlt Euch nicht angegriffen, mein Freund", sagte Kalec. „Aber... Ihr seid
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