WoW 09 - Thall-Drachendämmerung
nicht mal ein Drache, schon gar kein Aspekt."
„Das weiß ich", sagte Thrall. „Aber ich habe Jahre damit verbracht, mit den Elementen zu arbeiten. Und ich habe viel gelernt während meiner Reise." Er sah zu Nozdormu. „Ihr wisst, dass das stimmt."
Der Zeitlose nickte langsam. „Ihr habt Einsicht erlangt, die Ihr vorher nicht hattet", sagte er. „Die Sorte Einsicht, die den Geist beruhigt, statt ihn aufzuwühlen. Es ist nichts Schlechtes, das zu versuchen."
„Aber wie könnt Ihr uns helfen, Thrall?", fragte Alexstrasza. „Ihr könnt nicht mit uns gemeinsam kämpfen."
„Ich wiederhole es, Lebensssbinderin, hier geht es nicht um individuelle Taten in der Schlacht", fuhr Nozdormu fort. „Es geht darum, unsere Esssenzen zu vereinen. Offensichtlich kann Thrall nicht selbst angreifen. Aber er kann uns möglicherweise über seinen Geist die Unterstützung bieten, die uns sonst nur ein anderer Aspekt liefern könnte. Ich sage dir, sonst gibt es keine Hoffnung. Keine. Jeder Aspekt allein wird fallen und es wird dasss Ende sein: Zuerst sterben die Drachenschwärme, dann ganz Azeroth. Ich... habe dasss Ende gesehen."
Das hatte Ysera auch, die ihnen davon berichtet hatte. Nozdormus Stimme war düster und Thrall spürte, wie ihm ein Schauer über den Rücken lief. Doch merkwürdigerweise dachte Thrall nicht weiter darüber nach. Er spürte direkt in seinem Herzen einen Weg, den er nicht recht beschreiben konnte. Es schien Jahre her zu sein, dass er abgelenkt und unentschlossen gewesen war, dass er beim Versuch des Irdenen Rings, die Elemente zu beruhigen, versagt hatte. Seine gestärkte Verbindung mit dem Geist des Lebens machte die Arbeit mit den anderen Elementen leicht - sogar freudvoll. Die Erde enthielt Leben, sie nährte die Samen und die Wurzeln, die wiederum von den Tieren gefressen wurden. Der Geist der Erde und der Geist des Lebens würden ihn nun willkommen heißen. Sie würden ihm vertrauen. Er konnte sie sanft leiten, auch wenn er mit den vier Drachenaspekten zusammenarbeitete. Die Erde war riesig, ihr Geist war groß und Thrall wusste, dass er sein Ziel erreichen konnte.
„Lasst es mich wenigstens versuchen", sagte er.
„Mein Schwarm hat getan, was wir einst für unmöglich gehalten haben", sagte Kalecgos. „Wir haben einen neuen Aspekt erwählt. Nach allem, was ich von Thrall, Chromatus und meinem eigenen Schwarm weiß, glaube ich, es könnte vielleicht funktionieren. Ich sage, lasst es uns versuchen."
„Ja", sagte Ysera. „Thrall hat hier immer noch eine Rolle zu spielen. Die Puzzlestücke in meinem Kopf passen noch nicht wirklich zusammen."
Alexstrasza sah ihn freundlich an. „Ihr habt mir geholfen, mein Herz zu öffnen, als ich dachte, es wäre ein für alle Mal gebrochen. Wenn Ihr glaubt, Ihr könnt diese Dinge tun, dann bin auch ich bereit, es zu versuchen. Aber bitte... beeilen wir uns."
„Es ist ein altes, formelles Ritual", sagte Thrall. Er glitt von Torastraszas breitem Rücken. „Ich mache, so schnell ich kann. Könntet ihr vier eure menschliche Gestalt annehmen?"
Schnell folgten sie seiner Bitte. Thrall blickte auf die Hoch- und Halbelfen. Drei der Aspekte hatte er bereits so gesehen, aber nicht Nozdormu, dessen Aussehen völlig anders war. Die übrigen hatten sich allesamt schöne Gestalten ausgesucht, voller Anmut. Einige behielten ihre Hörner, andere nicht. Nicht so der Zeitlose. Während er einen schlanken, aber starken, elfenähnlichen Körperbau hatte, schien daraus Sand zu strömen. Er trug simples weißes Leinen und sein Gesicht war wie das einer Eule - weise und ruhig.
„Ich habe bereits an ähnlichen Zirkeln teilgenommen", begann Thrall, der sich nun auf das bevorstehende Ritual konzentrierte und nicht auf Nozdormus überraschendes Erscheinungsbild, „aber niemals mit so mächtigen Teilnehmern."
„Wir vertrauen Euch", sagte die Lebensbinderin und lächelte.
Thrall war tief bewegt. Er dachte an Aggra. Sie konnte ihm in diesem Moment sicherlich nicht mangelnde Demut vorwerfen.
„Ich werde den Kreis beschwören und das Einverständnis der Elemente erbitten", sagte er. „Offensichtlich müssen wir diese Aufgabe bewältigen, um zu einer anderen zu gelangen. Eure Herzen und Geister, alles, was euch zu euch macht, macht euch auch zu einem Aspekt. Das ist nicht die Zeit für Geheimnisse, auch nicht zum Selbstschutz. Ich bin geehrt, dass ihr mir vertraut. Aber ihr müsst auch euch selbst trauen - und jedem anderen. Nehmt euch an den Händen, stärkt diese
Weitere Kostenlose Bücher