Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

Titel: WoW 09 - Thall-Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
Vom Netzwerk:
dabei, Cairne. Ich brauche deine Unterstützung, nicht deine Ablehnung, hatte Thrall gesagt.
    Du hast mich um Rat gefragt. Und ich habe darauf nur eine Antwort für dich. Gib Garrosh diese Macht nicht... Das ist mein Rat, hatte Cairne erwidert.
    Dann haben wir uns nichts mehr zu sagen. Und Thrall war weggegangen.
    Er hatte Cairne nicht mehr lebend wiedergesehen.
    „Du warst nicht dabei", sagte Thrall. Seine Stimme klang rau, voll vom Schmerz der Erinnerung. „Du verstehst nicht. Ich musste..."
    „Pah!", sagte Aggra und wischte seine Entschuldigung mit der Hand weg wie ein paar Fliegen, die um sie herumschwirrten. „Das Gespräch selbst ist doch völlig uninteressant. Vielleicht hattest du ja recht, aber im Moment ist mir das eigentlich auch egal. Du hast nicht zugehört. Du hast ihn ausgeschlossen, als hättest du eine Regenhaut gegen den Sturm übergezogen. Du hättest ihn vielleicht nie überzeugt, aber hast du ihm überhaupt zugehört?"
    Thrall antwortete nicht.
    Hätte sie ihn geschlagen, wäre Thrall nicht schockierter gewesen. Er trat buchstäblich einen Schritt zurück, taumelte angesichts ihrer Worte. Es war etwas, was er nie ausgesprochen hatte, etwas, was er sich auch insgeheim gefragt hatte, spät in der Nacht, wenn der Schlaf nicht kommen wollte. In seinem Herzen wusste er, dass er nach Nagrand hatte gehen müssen und dass er angesichts der Lage die richtige Entscheidung getroffen hatte. Aber... wenn er geblieben wäre und mehr mit Cairne geredet hätte... was wäre dann gewesen? Aggra hatte recht... doch das wollte er nicht wahrhaben.
    „Ich konnte immer zuhören, wenn andere nicht mit mir übereinstimmten. Denk nur an die Treffen mit Jaina! Sie ist oft nicht einer Meinung mit mir und sie nimmt kein Blatt vor den Mund."
    Aggra schnaubte. „Eine Menschenfrau. Was weiß die davon, wie man einem Orc unangenehme Dinge beibringt? Jaina Prachtmeer ist keine Bedrohung oder Herausforderung für dich." Sie runzelte nachdenklich die Stirn. „Genauso wenig wie deine Taretha."
    „Natürlich war sie keine Herausforderung. Sie war meine Freundin!" Thrall wurde noch wütender, als sie Taretha Foxton in diesen merkwürdigen Streit hineinzog, den sie offenbar unbedingt mit ihm fuhren wollte. Taretha war ein Menschenmädchen gewesen, das sich mit ihm angefreundet hatte, als sie noch Kinder gewesen waren; als Erwachsene hatte sie ihm geholfen, seinem Leben als Gladiator, Sklave des Menschenlords Aedelas Schwarzmoor, zu entfliehen. Dafür hatte sie mit ihrem Leben bezahlt. „Wenige auf dieser Welt haben für mich so viel geopfert und sie war ein Mensch!"
    „Vielleicht ist das dein Problem, Go'el, und das Problem, das andere mit dir haben. Die wichtigsten Frauen in deinem Leben sind Menschen."
    Seine Augen verengten sich. „Hüte deine Zunge."
    „Ah, und wieder zeigst du mir, dass ich recht habe: Du willst keinen Widerspruch hören. Du würdest mich eher verstummen lassen, als mir zuzuhören!"
    Das entsprach der Wahrheit und sie schmerzte. Mit Mühe atmete Thrall tief ein und versuchte, seine Wut zu zügeln. „Dann sag mir: Was meinst du?"
    „Ich bin erst seit kurzer Zeit in Azeroth, doch ich habe bereits Gerüchte gehört. Sie erschüttern mich und sicherlich auch dich. Dem Klatsch zufolge bist du mit Jaina zusammen - oder mit Taretha, je nachdem, wo man hinhört." Ihre Stimme war voller Wut und Empörung. Ob auf ihn oder die Gerüchte, wusste Thrall nicht und es war ihm auch egal.
    „Du bewegst dich auf gefährlichem Terrain, Aggra", knurrte er. „Taretha Foxton und Jaina Prachtmeer sind und waren beide starke, tapfere, intelligente Frauen, die ihr Leben riskierten - und in Tarethas Fall auch verloren -, um mir zu helfen. Ich stehe hier nicht herum und höre deine engstirnigen Anschuldigungen gegen sie an, nur weil sie keine Orcs sind!" Er war jetzt vorgetreten, sein Gesicht nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt. Sie wich nicht zurück, hob kaum eine Augenbraue.
    „Du hörst mir nicht richtig zu, Go'el. Ich habe nur Gerüchte wiedergegeben. Ich sagte nicht, dass ich sie glaube. Noch habe ich irgendetwas gegen eine der Frauen gesagt, außer dass sie nicht wissen, wie man einen Orc kritisiert. Wenn überhaupt, dann haben sie mir gezeigt, dass Menschen durchaus Respekt verdienen können. Aber sie sind keine Orcs, Thrall, und du bist kein Mensch und du weißt nicht, wie man damit umgeht, wenn man von einer Frau deiner eigenen Art herausgefordert wird. Oder von irgendjemandem. "
    „Ich kann nicht glauben,

Weitere Kostenlose Bücher