WoW 09 - Thall-Drachendämmerung
gefärbten bunten Flügeln wie Schmetterlinge und fedrigen Antennen, die ihre Köpfe zierten. Eine davon löste sich von den Ästen, flog herum, landete auf Desharins Schulter und liebkoste ihn zärtlich.
„Das sind Grimmlingflitzer", sagte Desharin und streichelte die kleine Kreatur. „Es sind keine Drachen, aber magische Beschützer und Verteidiger des Smaragdgrünen Traums."
Und plötzlich verstand Thrall. Er musterte die Urtume, ihre kleinen magischen Beschützer und Desharins grünes Haar.
„Ihr seid ein grüner Drache", sagte er leise. Es war eine Feststellung, keine Frage.
Desharin nickte. „Meine Aufgabe war es, Euch zu beobachten."
Thrall runzelte die Stirn, die alte Verunsicherung kehrte zurück. „Mich beobachten? War das eine Prüfung? Habe ich Yseras Erwartungen erfüllt?"
„Nicht ganz", sagte er. „Es war keine Prüfung Eurer Fähigkeiten. Ich sollte beobachten und sehen, was in Eurem Herzen vorging, während Ihr uns geholfen habt. Wie Ihr die Aufgabe angegangen seid. Ihr müsst eine Reise unternehmen, Thrall, Sohn von Durotan und Draka. Wir mussten sehen, ob Ihr bereit seid, sie zu unternehmen."
Die Urtume begannen wieder in ihrer merkwürdigen knackenden Sprache zu reden: „Lange haben wir die Erinnerungen der Welt für uns behalten. Lange haben wir das Wissen gehütet, das andere verloren hatten. Doch der Geist des Feuers hatte recht. Etwas fehlt. Die Erinnerungen, die wir haben, sind neblig geworden, verwirrend... verloren. Etwas ist mit der Zeit nicht in Ordnung."
Sie müssen neu lernen, was wahr ist. Jemand muss es ihnen beibringen. Wenn nicht, werden sie brennen. Sie werden brennen.
„Das war es, was der Geist des Feuers versucht hat, uns zu sagen", sagte Thrall. „Ich wusste, dass ihre Erinnerungen falsch waren, unzutreffend. Doch das Feuer dachte, sie könnten die richtigen Erinnerungen wiedererlangen. Das bedeutet, es gibt Hoffnung."
Desharin nickte und dachte laut nach. „Etwas stimmt nicht mit den Erinnerungen der Urtume. Sie sind nicht wie wir. Ihre Erinnerungen können nicht verändert werden, es sei denn, die Dinge, an die sie sich erinnern, wurden geändert. Das bedeutet, dass die Zeit selbst damit in Kontakt getreten ist." Er wandte sich an Thrall, ernst und gleichzeitig aufgeregt. „Das ist dann Eure Reise. Ihr müsst zu den Höhlen der Zeit reisen. Ihr müsst herausfinden, was geschehen ist, und dabei helfen, die Zeitwege in Ordnung zu bringen."
Thrall sah ihn gebannt an. „Die Zeitwege... sie existieren also wirklich. Ich hatte gedacht..."
„Es gibt sie, Nozdormu und der Rest des bronzenen Drachenschwarms kümmern sich darum. Und zu ihm müsst Ihr mit dieser Information gehen."
„Ich? Warum sollte er mit mir reden? Wäre ein Drache nicht die bessere Wahl?" Es war ein fast überwältigender Gedanke: in der Zeit zurückzureisen, um die Geschichte zu verändern oder einzugreifen. Was anfänglich wie ein einfacher Auftrag geklungen hatte, hatte nun ernsthafte Bedeutung erlangt.
„Ich werde mit Euch reisen, wenn Ihr wollt", bot Desharin an. „Doch der Aspekt war entschieden der Ansicht, dass Ihr wichtig dafür seid. Seid bitte nicht beleidigt, aber ich bin genauso wie Ihr verwirrt, warum sie das denkt." Er grinste ihn an und wirkte dadurch jünger, als er fraglos war. „Immerhin ist Eure Haut grün."
Thrall wollte aufbegehren, doch plötzlich musste auch er lachen. „Ich wäre dankbar für jegliche Hilfe und Erleuchtung, die Ihr mir gewähren könnt, und ich fühle mich geehrt, dass Ysera mich für wichtig erachtet. Ich werde mein Bestes geben und helfen." Er wandte sich an die Urtumen. „Ich werde euch helfen, wenn ich kann."
Die Urtume knisterten und Thrall hörte, wie etwas sanft zu Boden fiel und vor seinen Füßen liegen blieb.
„Das ist ein Geschenk für Euch", sagte Desharin.
Thrall bückte sich und hob es auf. Es war eine Eichel und sie sah für ihn völlig gewöhnlich aus. Doch er wusste, dass sie viel mehr war. Und er spürte einen Schauder, als er seine Hand für einen Moment schützend drum herum legte, bevor er sie sorgfältig in seinem Beutel verstaute.
„Passt gut darauf auf, sagte Desharin mit plötzlicher Ernsthaftigkeit. „Diese Eichel enthält all das Wissen seines Elternbaums und all das Wissen von dessen Elternbaum... und so weiter. Zurück bis zum Anfang aller Dinge. Ihr sollt sie pflanzen, wo es Euch richtig erscheint."
Thrall nickte, seine Kehle zog sich zu angesichts des Geschenks und der bevorstehenden Aufgabe.
„Das
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