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WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

Titel: WoW 09 - Thall-Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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starken Gegner gegenüberstand, sondern zudem einem, der eine Waffe führte, die genauso mächtig war wie der Schicksalshammer.
    Desharin hatte es unvorbereitet erwischt - doch das hätte nicht sein dürfen. Wie hatte dieser Mann seine Anwesenheit verbergen können? Wie hatte er sich vor einem grünen Drachen und dem ehemaligen Kriegshäuptling der Horde verstecken können? Wo waren die anderen bronzenen Drachen? Thrall dachte daran, sie zu rufen, aber sie waren wahrscheinlich zu weit entfernt: Er und Desharin hatten - närrischerweise, im Rückblick - einen abgelegenen Ort für ihre Meditation aufgesucht.
    Geister der Erde, werdet ihr mir helfen?
    Ein Loch tat sich unter dem eine Fuß des schwarz gepanzerten Mannes auf. Er taumelte und stürzte auf ein Knie. All seine Anmut und Kraft verwandelten sich in verzweifelte Tollpatschigkeit, als er versuchte, sein Bein zu befreien. Thrall zischte, hob den Schicksalshammer und schlug damit zu...
    Es klirrte und er traf auf die Klinge des zweihändigen Schwertes. Eine gepanzerte Hand hielt die Klinge gepackt. Magie knisterte entlang der Waffe und der Mensch drückte so kräftig, dass Thrall rückwärts taumelte, als würde er von einer Riesenhand weggeschleudert. Der Mensch war wieder auf den Beinen, stand über Thrall, die leuchtende Waffe erhoben. Er stach mit dem Schwert zu.
    Thrall rollte sich zur Seite, doch nicht schnell genug. Das Schwert erwischte zwar nicht seinen Oberkörper, doch es fügte ihm eine Wunde an seiner Seite zu. Thrall sprang auf die Füße.
    In diesem Moment fiel ein großer Schatten über sie. Bevor er begriff, was geschah, wurde Thrall von einer riesigen Hand gepackt. Der Drache war alles andere als freundlich.
    „Wir kümmern uns um den Eindringling", grollte der Drache. „Deine Aufgabe ist es, Nozdormu zu finden!" Und da bemerkte Thrall, dass der Drache genau auf den wirbelnden, peitschenden Umriss des Portals zu einem der Zeitwege zuflog - zu welchem, wusste er nicht.
    Bevor Thrall etwas sagen konnte - oder auch nur Luft holen konnte -, ließ sich der Bronzedrache fallen und warf den hilflosen Orc durch das Portal. Bevor er darin verschwand, konnte Thrall seinen Feind hinter sich rufen hören, mit einer Stimme, die ihm merkwürdig bekannt vorkam.
    „Du wirst mir nicht so leicht entkommen, Thrall! Du kannst dich da drin nicht ewig verstecken, und wenn du zurückkommst, werde ich dich finden! Ich werde dich finden und ich werde dich töten! Hörst du mich?!"

    SIEBEN

    Unter seinen Füßen verwandelte sich der Sand, der Thrall so tückisch verlangsamt hatte, zu Gras und Erde. Über ihm erhoben sich statt der bizarren Decke der Höhlen der Zeit Pinienbäume, schwarzen Himmel und blinkende Sterne. Thrall wurde langsamer, blieb ganz stehen und versuchte seinen Aufenthaltsort zu ermitteln.
    Der vertraute Geruch der Pinien und der Erde, verstärkt durch die neblige und leicht frostige Luft, verriet ihm, wo er war. Ein Strom plätscherte in ein paar Metern Entfernung und Thrall erhaschte einen Blick auf den buschigen weißen Schwanz eines Fuchses. Thrall war nie an genau diesem Ort gewesen, dennoch kannte er ihn. Er war hier aufgewachsen. Er befand sich in den Ausläufern des Hügellandes in den Östlichen Königreichen.
    So, überlegte er, ich weiß, wo ich bin. Doch viel wichtiger ist die Frage... wann?
    Er hatte etwas getan, was nur wenige getan hatten. Etwas, was er vor einiger Zeit noch nicht für möglich gehalten hätte.
    Wann war er?
    Er lehnte sich schwer gegen einen Baum, ließ den Schicksalshammer zu Boden gleiten, als ihn die Erkenntnis traf. Er war von Desharins plötzlichem Tod und der Wucht des Angriffs zu abgelenkt gewesen, um wirklich zu bemerken, was er tat.
    Der Schnitt an seiner Seite verlangte Aufmerksamkeit. Thrall drückte eine Hand auf die Wunde, die Heilung brauchte. Seine Hand leuchtete sanft, spendete Wärme und die Wunde darunter schloss sich. Er zog seine Sachen aus, reinigte sie im Strom vom Blut und wollte gerade in neue Kleidung schlüpfen, als Stimmen an sein Ohr drangen.
    Die Stimmen von Orcs.
    Schnell wickelte er den zu leicht erkennbaren Schicksalshammer in die alten Sachen und verstaute ihn, so gut es ging, in seinem Rucksack. Er hoffte, die Orcs erspähen zu können, während er gleichzeitig über eine plausible Geschichte nachdachte.
    Seine Augen weiteten sich leicht und er war plötzlich sehr froh, dass er den Schicksalshammer außer Sichtweite verstaut hatte. Er erkannte das Banner, das einer von ihnen trug.

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