WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals
Krieger geschickt. Die Orcs hatten sich wie befohlen mit Blutschatten und den anderen am Fuß der Berge getroffen. Ihre Gruppe war jetzt gerade so groß, dass sie sich, Blutschattens Meinung nach, immer noch ungesehen von der Allianz bewegen konnte. Er hoffte jedoch, dass sie zahlreich genug waren, um die Aufmerksamkeit von Schwarzfausts Söhnen zu erregen.
Sie bewegten sich völlig ungedeckt durch die Berge und achteten darauf, dass die in der Nähe postierten Orc-Wachen sie deutlich sehen konnten. Blutschatten wollte den Eindruck vermeiden, dass sie sich heimlich anschlichen oder gar einen Überfall planten.
Schließlich erreichten sie die Spitze. Die Steine waren von der Hitze aufgeplatzt, und Lava strömte wie ein glühender Fluss durch die natürlichen Kanäle. Die trutzige Burg war aus jenem glasartigen Stein errichtet worden, der dem Ort seinen Namen gab. Blutschatten erinnerte sich an die tragischen Ereignisse. Hier hatte Schicksalshammer seine Basis errichtet, und hier hatten die Häuptlinge Blutschatten und die anderen Todesritter den versammelten Klans vorgestellt. Und es war hier unten gewesen, im Tal am Fuß der Berge, wo Schicksalshammer gegen Lothar, den Anführer der Allianz, gekämpft und gewonnen hatte – aber nur, um dann von Turalyon, Lothars Stellvertreter, besiegt zu werden. Sieg und Niederlage lagen an diesem Ort eng beieinander.
Er verdrängte die Erinnerung. Dafür war jetzt keine Zeit. Viel wichtiger war die Gegenwart und das eigene Vorankommen.
Mit einer Geste signalisierte er der Gruppe, am Eingang stehen zu bleiben. Augenblicklich erschienen vier bewaffnete Wachen, groß und kräftig, die aussahen, als warteten sie nur darauf anzugreifen.
»Wir wollen mit Schwarzfausts Söhnen sprechen. Sagt ihnen, Teron Blutschatten hat Neuigkeiten und will ihnen ein Angebot machen.« Er trat vor und schob die Kapuze von seinem Kopf.
Die Wachen erbleichten. Eine flüsterte der anderen etwas zu. Der zweite Orc lauschte, verneigte sich und verschwand in der Dunkelheit. Kurz darauf war er schon wieder zurück. Der Kommandant hörte ihm zu, dann wandte er sich Blutschatten und seiner Gruppe zu.
»Bleibt zusammen«, ermahnte er sie und führte sie in die Burg.
Blutschatten folgte ihm tief in das Herz der Berge. Seine leuchtend roten Augen nahmen alles auf. Die Burg wurde stark genutzt. Er bemerkte andere Orcs, die offensichtlich beschäftigt waren. Alle blieben stehen und starrten sie an, überrascht, Todesritter auf der Schwarzfelsspitze anzutreffen. Doch keiner wagte, etwas zu sagen.
Schließlich erreichten sie den großen Raum, den Blutschatten noch als Schicksalshammers Thronsaal gekannt hatte. Die Gestalt, die jetzt auf dem massigen, aus Fels gehauenen schwarzen Sitz saß, war kleiner als der berühmte Kriegshäuptling und wirkte durch die groben Gesichtszüge und die ungekämmte braune Mähne plumper. Medaillen und Knochen hingen an Nase, Ohren, der Stirn und im Haar. Ihre Rüstung war kunstvoll verziert, genauso wie das riesige, rasiermesserscharfe Schwert.
»Rend«, sagte Blutschatten und blieb exakt außerhalb der Reichweite des Schwertes stehen.
»Blutschatten«, antwortete Rend Schwarzfaust, Mithäuptling des Schwarzfelsklans. Sein hässliches Gesicht verzog sich zu einem Grinsen, das es noch hässlicher machte. Er rutschte herum und schob ein Bein über die Armlehne des Throns. »Gut, gut, gut. Was willst du hier, toter Mann?«
»Genau«, sagte eine schrillere Stimme. Blutschatten sah zu Rends Bruder Maim, der ein wenig hinter dem Thron hockte. Er war halb in den Schatten verborgen. »Du wagst dich den langen Weg hierher, nur um uns zu besuchen?«
»Das Dunkle Portal wurde wieder geöffnet«, begann Blutschatten, doch Rend schnaubte nur. »Das habe ich in meinen Träumen gesehen«, sagte der Orc-Häuptling. »Ich wusste, dass ein Hexenmeister dahintersteckt.« Er runzelte die breite Stirn. »Was ist damit?«
Blutschatten schaute finster. Das Gespräch lief nicht wie erhofft. »Ner'zhul führt die Horde jetzt an«, sagte er. »Ich soll dich und den Schwarzfelsklan zurückholen. Wir brauchen auch den Drachenmal-Clan und die roten Echsen.«
Rend sah Maim an, und beide Brüder lachten. »Nach zwei Jahren, in denen nichts geschehen ist, wagst du dich hierher, in
meine
Burg, mit einer Handvoll frischer Orc-Krieger und erwartest, dass ich begeistert vor einem alten Schamanen auf die Knie falle? Und dann wollt ihr nicht nur meine Krieger, sondern auch meine Drachen?« Er lachte erneut,
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