WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals
dir die Hilfe meiner Kinder an. Als Gegenleistung verlange ich sicheren Durchgang durch das Dunkle Portal und Hilfe beim Transport einer Fracht.«
»Du willst nach Draenor?«, platzte Tagar heraus. »Warum?«
Das Lächeln, das Todesschwinge dem Häuptling des Knochenmalmer-Clan zuwarf, ließ den Orc verstummen. »Meine Planung geht dich nichts an, Orc«, sagte der Drachenmann leise zischend. »Aber keine Sorge. Sie wird
eure
Pläne nicht stören.«
Blutschatten zog das Angebot in Erwägung. Er brauchte Drachen, ganz egal welcher Farbe, damit sein Plan funktionierte. Wenn er annahm, musste er sich nicht wieder mit Rend abgeben, obwohl er dem selbst ernannten Kriegshäuptling bei Gelegenheit gern etwas Bescheidenheit eingebläut hätte. Er wusste nicht, was Todesschwinge vorhatte, aber solange es nicht mit seinen Plänen kollidierte, hatte er kein Problem damit, auf die Forderung des Drachen einzugehen.
»Sehr gut, Todesschwinge«, sagte er schließlich.
»Lord Todesschwinge.« Er lächelte humorlos, und seine Stimme klang hart. »Lasst uns die Form wahren.«
Blutschatten neigte den Kopf. »Natürlich, Lord Todesschwinge. Das sehe ich auch so. Wir geben Euren... Leuten und der Ladung sicheres Geleit. Aber zuerst muss ich einen Auftrag erfüllen, weil ich selber eine Ladung abholen muss.«
»Nun gut«, stimmte Todesschwinge zu. Er stand anmutig auf. »Ich rede mit meinen Kindern und informiere sie über die Abmachung. Wenn ich wiederkomme, werde ich euch helfen.« Er klopfte sich den Staub von den Händen, obwohl er nichts berührt hatte, und ohne ein weiteres Wort verschwand er in den Schatten.
»Gut«, sagte Blutschatten einen Moment später, als er sicher sein konnte, dass der Drache fort war und sich nicht aus der Dunkelheit heraus auf sie stürzen würde. »Packt ein. Wir müssen los, und wir haben nicht viel Zeit.«
Die anderen gehorchten eilig, alle waren offensichtlich froh, sich auf den Abbau des Lagers konzentrieren zu können, statt an die merkwürdige Gestalt denken zu müssen, die sich gerade mit ihnen verbündet hatte.
Blutschatten hoffte, dass Todesschwinge auch wirklich ein Verbündeter war. Denn wenn er etwas anderes im Schilde führte, konnten sie ihn nicht daran hindern.
Zwei Gestalten, eine männlich und eine weiblich, erwarteten Todesschwinge unweit des Lagers der Orcs. Der Mann war kräftig gebaut und trug einen kurz geschnittenen, dunklen Bart. Die Frau war zierlich, hatte bleiche Haut und langes, glattes Haar. Beide waren schwarzhaarig, und ihre Gesichtszüge glichen denen von Todesschwinge in seiner menschlichen Gestalt.
»Gibt es Neuigkeiten, Vater?«, fragte die Frau, ihre Stimme klang sehr angenehm.
»Sie haben eingewilligt, wie ich es vorausgesagt habe, Onyxia«, antwortete Todesschwinge. Er strich seiner Tochter über die Wange, und sie legte ihr Gesicht in seine Hand und lächelte ihn an. »Bald schon stehen uns zwei Welten zur Verfügung, nicht mehr nur eine.« Er küsste ihre bleiche Stirn, dann wandte er sich an ihren Bruder. »Aber ich habe eine Aufgabe für dich, während ich weg bin.«
»Welche, Vater«, antwortete der Mann. »Ich werde sie sofort ausführen.«
Todesschwinge lächelte. »Es sind immer noch Orcs an der Schwarzfelsspitze. Sie haben die Bindungen zu ihrem Volk aufgegeben und verweigern sich der Horde. Das macht sie reif für einen Angriff.« Sein Lächeln wurde breiter, als er seinen Sohn an der Schulter fasste. »Wenn ich zurückkomme, Nefarian, will ich diesen Rend Schwarzfaust haben. Ihr beide werdet die Berge kontrollieren und die Orcs, die darin leben. Sie werden eure Sklaven sein.«
Nefarian grinste, sein Gesichtsausdruck spiegelte den seines Vaters wider. »Nichts leichter als das. Die Orcs und ihre Bergfestung erwarten dich bei deiner Rückkehr«, versprach er.
»Ausgezeichnet.« Todesschwinge sah seine Kinder einen Moment lang an, dann nickte er. »Jetzt muss ich wieder zu unseren neuen Verbündeten und ihnen bei ihrer kleinen Mission helfen, damit sie sich bald meinem Auftrag widmen können.«
Als ihr Vater zu den Orcs zurückkehrte, fletschte Onyxia die Zähne und lachte wild. »Nun, Bruder, wollen wir zu unserem neuen Heim und unseren neuen Untergebenen aufbrechen?«
»Ja, Schwester«, antwortete Nefarian lachend. »Mit denen haben wir leichtes Spiel, denke ich.« Er bot ihr seinen Arm an. Sie hakte sich ein, schlängelte die zarten, bleichen Finger um seinen mächtigen Bizeps, und gemeinsam verschwanden sie in den Schatten.
Einen
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