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WoW 12 - Die Nacht des Drachen

WoW 12 - Die Nacht des Drachen

Titel: WoW 12 - Die Nacht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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Naga. Ich vermute mal, sie hatten die Wahl, Sinestra zu dienen oder schrecklich zu leiden. Das alles, inklusive einer Wunde, die nicht verheilt, benutzte sie, um mich derart zu schwächen, dass sie mich überwältigen konnte... und ich habe dabei auch noch mitgespielt.« Krasus straffte sich. »Aber ich bin nicht so schwach, wie ihr vielleicht alle glaubt... und deshalb können wir beide gemeinsam es schaffen, uns selbst von diesen Fesseln zu befreien.«
    »Aber was schwächt uns denn noch?«, fragte Kalec, als er sich bereit machte.
    »Ich habe da einen Verdacht. Doch wenn ich darüber rede, würde ich uns nur noch mehr in Gefahr bringen. Sollten wir aus dieser Kammer herauskommen, können wir uns darum und um alles andere kümmern.«
    »Verschwiegen, wie immer. Deine Königin muss Geheimnisse lieben...«
    Krasus verbarg, wie sehr die letzte Bemerkung ihm Gewissensbisse bereitete. Der rote Drache wusste nicht, ob er überleben und seine geliebte Gemahlin jemals wiedersehen würde. Gewiss, er war schon oft in gefährlichen Situationen gewesen, aber offensichtlich machte ihm das Alter allmählich zu schaffen.
    Dennoch wollte er seine Rolle als selbsternannter Beschützer Azeroths nicht aufgeben. Zumindest nicht, bevor der Tod ihn wirklich einholte.
    »Lass uns unsere Geister verschmelzen«, sagte er zu Kalec.
    Der blaue Drache schien das nicht unbedingt gut zu heißen, doch er nickte und schloss die Augen. Krasus machte es ihm nach.
    Die Magie des blauen Drachen war anders als die des roten. Doch selbst Krasus war von den Charaktereigenschaften seines Begleiters überrascht. Ein Teil der Magie schien sich sehr von der anderer blauer Drachen zu unterscheiden, mit denen Krasus je Kontakt gehabt hatte. Das schloss sogar Malygos persönlich ein.
    Und dann wusste Krasus plötzlich, was Kalec so einzigartig machte. Er war nicht nur unter den blauen Drachen etwas Besonderes, sondern unter
allen
Arten.
    Er war von der Macht des Sonnenbrunnens berührt worden.
    Kalec selbst war das nicht bewusst, das wurde Krasus augenblicklich klar. Der Einfluss des Sonnenbrunnens war subtil und saß tief. Er war so sehr mit der Essenz des blauen Drachen vermischt, dass Krasus annehmen musste, dass diese Vermengung mit Absicht geschehen war.
    Bevor sie in ihrer wahren Bestimmung aufgegangen war, hatte Anveena ihrem Helden ein Zeichen ihrer Liebe hinterlassen. Ohne dass Kalec es ahnte, würde sie immer bei ihm sein, auch in seiner dunkelsten Stunde.
    Auf eine Art waren sie sich sogar näher als er und Alexstrasza.
    Krasus spürte Kalecs plötzliche Ungeduld, der nicht wusste, was Krasus entdeckt hatte. Anveena hatte sicherlich einen Grund gehabt, es Kalec zu verheimlichen, und der rote Drache respektierte das.
    Er konzentrierte sich und verband seine Kraft mit der des anderen Gefangenen. Gemeinsam fokussierten sie sich auf eine der Fesseln von Kalec. Die Wahl hatte Krasus getroffen. Falls etwas schiefging, wollte er, dass der blaue Drache dennoch freikam, um die anderen Drachenschwärme zu warnen.
    Zuerst geschah nichts. Auch in die Fesseln war Magie eingebunden. Glücklicherweise hatte man wohl angenommen, dass der Splitter ausreichen würde, um sie beide zu schwächen. Krasus und Kalec fanden den Schwachpunkt in dem Zauber und löschten ihn aus.
    Das Handgelenk des blauen Drachen war frei.
    Die anderen Fesseln lösten sie danach mit Leichtigkeit. Binnen einer Minute standen die beiden auf eigenen Beinen und schnauften ein wenig.
    »Was nun, Korialstrasz?«, fragte Kalec und nannte seinen Begleiter bei seinem vollen Drachennamen. Krasus selbst wählte immer den Namen, der zu seiner jeweiligen Gestalt passte. Das war etwas, was der jüngere Drache offensichtlich nicht schätzte. »Sollen wir den Splitter mitnehmen?«
    »Ich habe Monate damit verbracht, den einen Splitter zu erhalten und die Zauber zu erlernen, damit ich ihn benutzen konnte. Sinestra machte dieses widerliche Ding zu ihrem Artefakt.« Er stieg über den Leichnam des Skardyns hinweg. Der Splitter hatte dessen Vorderseite verbrannt. »Damit sollten wir nur eins machen: ihn hier liegen lassen.«
    »Das würde ich nicht tun.«
    »Ich auch nicht...« Doch trotz seiner Worte ging Krasus zum Eingang, als würde der Splitter nicht länger existieren. Einen Augenblick später folgte ihm Kalec.
    »Wo müssen wir lang, was glaubst du?«, fragte der blaue Drache auf dem Gang.
    »Das ist egal, solange der Weg tiefer in den Berg hineinführt.«
    Kalec dachte nach, dann nickte er.

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