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WoW 13 - Sturmgrimm

WoW 13 - Sturmgrimm

Titel: WoW 13 - Sturmgrimm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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Erholung nun seinen Tribut forderte.
    Möglicherweise, dachte Tyrande, erkannte Thura auch, dass sie zu ihrer Blutrache verleitet worden war.
    Aber wieder richtete die Orcfrau ihre Axt gegen Tyrande. „Aufstehen!"
    Die Nachtelfe gehorchte. Stehend hatte sie größere Chancen gegen Thura. Doch Tyrande hatte nicht nur Respekt vor den Fähigkeiten der Kriegerin, sondern betrachtete die Orcfrau auch als Wesen, das sich unschuldig in den Machenschaften des Albtraumlords verstrickt hatte.
    „Ich dachte, ich hätte ihn", murmelte Thura, sie sprach halb zu sich selbst. „Habe ihn gesehen und kam nah an den Ort heran, wo er sein sollte... doch er war nicht da..." Sie blickte Tyrande an. „Druidentricks! Die Tricks deines Gefährten!" Die muskulöse Orcfrau schwenkte die Axt. „Du bringst mich zu ihm!"
    Tyrande blieb stehen. „Um Malfurion zu töten? Nein."
    „Dann töte ich dich!"
    „Hätte Brox das getan?", konterte die Hohepriesterin. „Hätte er jemanden getötet, weil der sich weigert, gegen ihn zu kämpfen?"
    Thura blickte sie an, dann wiederholte sie ihre Forderung. „Bring mich zu ihm! Sofort!"
    „Das werde ich nicht..."
    Sie unterbrach sich, als die Orcfrau plötzlich zur Seite blickte. Tyrande hörte nichts, doch sie vertraute den Instinkten der erfahrenen Jägerin.
    Die Orcfrau knurrte erneut. Thura blickte sich um, dann grinste sie, als sie etwas sah. „Der Baum! Der Baum ist wieder erschienen!"
    Dem Blick der Orcfrau folgend sah Tyrande, dass der große Schatten zurückgekehrt war. Den Baum selbst konnte sie immer noch nicht erkennen. Doch sie wusste, dass er sich in der Nähe befinden musste.
    „Er wird dort sein", murmelte Thura fröhlich zu sich selbst. „Die Vision verheißt es so..."
    Die Hohepriesterin konnte auf keine weiteren Gelegenheiten mehr warten. Als Thuras Aufmerksamkeit abgelenkt war, griff sie an.
    Tyrande durfte sich nicht auf Elunes Magie verlassen. Denn das Licht hätte ihre Gegnerin zu früh gewarnt. Sie musste ihre eigenen Nahkampfkünste einsetzen.
    Ihre ausgestreckten Finger schossen auf den verwundbaren Hals der Orcfrau zu.
    Thura wirbelte zurück. Das stumpfe Ende des Axtstiels sauste schneller auf die Schläfe der Hohepriesterin zu, als Tyrande ausweichen konnte. Sie hatte nur einen Augenblick, um zu erkennen, dass sie ausmanövriert worden war. Dann traf der Stiel sie auch schon.
    Doch die über Jahrhunderte im Kampf geschulten Reflexe der Nachtelfe sorgten dafür, dass der Stiel sie nur streifte. Als Thura erneut mit der Axt ausholte, duckte sich Tyrande unter dem Schlag weg und trat zu.
    Ihr meisterhaft ausgeführter Tritt traf die Orcfrau unterhalb des Knies. Thura knickte ein und fiel zur Seite. Sie ließ die Waffe fallen. Die Hohepriesterin griff danach.
    Tyrande..., rief eine Stimme in ihrem Kopf.
    „Malfurion?" Sie war sich nicht sicher, doch er schien es tatsächlich zu sein. „Malfurion..."
    Derart abgelenkt entging ihr Thuras nächster Angriff. Die schwere Faust der Orcfrau traf sie an der Kehle.
    Keuchend stürzte sie zu Boden. Verzweifelt nach Luft schnappend wurde Tyrande bewusst, dass Thura sie nun töten würde... und alles nur wegen dieser Stimme.
    Die Hohepriesterin kämpfte, rechtzeitig wieder zu Atem zu kommen.
    Der todbringende Treffer ließ weiter auf sich warten.
    Als Tyrande wieder durchatmen konnte, blickte sie auf.
    Thura war fort.
    Tyrande kämpfte sich auf die Beine. Sie sah den großen Schatten und wusste, wo die Orcfrau hin war. Es erstaunte sie immer noch, dass Thura nicht versucht hatte, sie zu töten. Die Nachtelfe nahm die Verfolgung auf.
    Doch wo der Nebel in der Vergangenheit so bereitwillig dem Licht von Mutter Mond gewichen war, war jetzt sein Ziel, die Nachtelfe aufzuhalten. Tyrande konzentrierte sich und versuchte, sich zu beruhigen. Dabei wurde das silberne Licht stärker, und der Nebel zog sich ein wenig zurück.
    Tyrande wusste, dass sie damit zufrieden sein musste und stürmte vorwärts. Sie konzentrierte sich auf den großen Schatten. Er ragte immer höher auf, dennoch konnte sie den Baum, der ihn warf, nicht erkennen.
    Aber sie entdeckte etwas anderes. Einen weiteren kleineren Baum. Tyrande verlangsamte bei dem Anblick ihre Schritte. Als Nachtelfe war sie angesichts der verdrehten Gestalt bis ins Mark erschüttert. Sie fühlte sich ob seiner erlittenen Folter gleichzeitig abgestoßen und traurig.
    Von Thura gab es kein Zeichen. Tyrande befürchtete, dass sie dem falschen Pfad gefolgt war. Doch als sie sich nach links wandte,

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