WoW 13 - Sturmgrimm
dieses Opfer hat er mir ihn zurückgegeben..."
Erst jetzt bemerkte Malfurion einen Schatten, der über der linken Schulter des Nachtelfen schwebte. Es war eine der verderbten Gestalten, die ihn auf dem Weg hierher angegriffen hatten.
Doch obwohl Fandral den Schatten anblickte, schien er nicht beunruhigt von dessen offensichtlich düsteren Präsenz zu sein. Stattdessen lächelte Fandral ihn mit väterlicher Zuneigung an.
„Teldrassil hat mir meinen Sohn zurückgegeben, Malfurion. Meinen Sohn! Ist Valstann nicht so stolz und schön wie immer?"
Er wird von dem Wahn verzehrt, erkannte Malfurion traurig. Er ist jenseits aller Rettung...
Und das bedeutete, dass Malfurion nur eine Möglichkeit hatte. Er konzentrierte sich...
Fandral runzelte die Stirn. Er blickte seinen ehemaligen Shan'do ebenso traurig an wie der ihn. „Ich hatte mir etwas anderes erhofft. Das war Eure letzte Chance, mein Lehrer..."
Der Schatten, der vorgab, Valstann zu sein, lachte düster, obwohl nur Malfurion es zu hören schien.
Es gab ein schreckliches Beben. Malfurion wurde zu Boden geworfen. Doch Fandral schien davon unberührt zu sein.
Der Boden erzitterte, und die Bäume beugten sich, als versuchten sie, sich selbst zu entwurzeln. Eine dunkle Furcht ergriff Malfurion, als er spürte, wie die Befleckung in Teldrassil immer schlimmer wurde.
„Ich habe ihm geraten noch zu warten!", rief Fandral. „Doch es scheint, dass Valstann die Wahrheit gesagt hat! Ihr, Darnassus... alles... muss gereinigt werden! Valstann und ich werden unserem Volk den Weg weisen, und alle werden es gut haben! Teldrassil wird das Instrument des neuen, glorreichen Azeroths werden!"
Er plapperte noch weiter, blind für die schreckliebe Wahrheit um ihn herum. Malfurion versuchte, das Gleichgewicht zu wahren. Aber der Boden brannte wie Feuer. Ihm wurde schwarz vor Augen. Fürchterliche Blätter, so schwarz wie die Nacht und mit wilden Dornen gespickt, sprossen überall hervor.
Die Bäume wankten immer wilder, einige von ihnen rissen sich los. Sie trugen eine Fäule in sich, die vorher nicht offenbar gewesen war. Aus ihren Kronen fielen Hunderte der kleinen dornigen Blätter.
Die Blätter begannen, sich in die Schattenkreaturen zu verwandeln.
Zum ersten Mal hörte Malfurion Rufe und Schreie, die von außerhalb der Enklave kamen. Darnassus erging es schließlich wie dem restichen Azeroth. Der Schrecken des Albtraums war erwacht, in einer neuen und auf seine Art noch furchtbareren Gestalt.
Die Heimat der Nachtelfen - Teldrassil - war ihr Feind geworden.
21
Sturm über Sturmwind
Broll erwachte aus der Bewusstlosigkeit. Er konnte sich nicht genau erinnern, wann er dem Albtraum zum Opfer gefallen war. Er stand bei Tyrande, Lucan und der Orckriegerin... und blickte auf einen sehr bedrückt wirkenden Eranikus.
Sie waren wieder im Smaragdgrünen Traum - oder dem, was davon übrig geblieben war. Die Gruppe befand sich in einem tiefen Tal, das immer noch den schwindenden Glanz des einst sagenhaften Reiches ausstrahlte. Hohe Hügel umgaben sie, und obwohl sie wie starke aufmerksame Wächter wirkten, wusste der Druide ganz genau, wie wenig Schutz sie tatsächlich boten.
Der grüne Drache blickte Lucan an, als wäre er eine Seuche, die man am besten vernichtete. Doch der Kartograf stand dem riesigen Drachen ohne zu zittern gegenüber.
„Zum ersten und letzten Mal, nimm deine Freunde und verschwindet von hier! Es wäre am besten, wenn du das, was auch immer uns beide verbinden mag, entfernen würdest, Mensch!"
„Ich wollte uns nur woanders hinbringen", antwortete Lucan verbittert. „Ich wusste nicht, dass ich damit zu dir zurückkehre!"
Der Drache zischte. „Wenn ich gewusst hätte, dass du mir so viel Ärger bereitest, hätte ich dich als Baby im Smaragdgrünen Traum zurückgelassen! Unfassbar, dass ein Mensch solche gefährlichen und willkürlichen Fähigkeiten besitzen kann, nur weil er hier geboren ist! Ich hätte dich besser den Launen des Schicksals überlassen..."
Trotz seines Protests erkannte Broll an Eranikus' Tonfall, dass sein Ärger nicht wirklich Lucan galt. Die Wut des Drachen richtete sich eigentlich gegen ihn selbst.
Doch damit musste Eranikus allein klarkommen. Etwas anderes bereitete Broll viel mehr Sorgen. Etwas, das Tyrande für ihn ansprach.
„Könnt Ihr uns zu Malfurion bringen?", fragte sie den Drachen. „Wir müssen ihn finden. Ich muss ihn finden!"
„Aus welchem Grund?", spottete Eranikus. „Alles läuft sowieso auf ein
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