WoW 13 - Sturmgrimm
gesehen. Du weißt, wie eigensinnig sie sein kann!" Varian verzog das Gesicht. „Glaub mir, so eine Kämpferin könnten wir hier gut gebrauchen, Broll. Ich hoffe, sie wurde nicht wieder beim Stehlen erwischt. Nicht, dass sie wieder für jemanden wie Rehgar Erdenwut kämpfen muss", schloss Varian und bezog sich auf den orcischen Schamanen, für den sie als Gladiatoren und Sklaven im Purpurroten Ring gekämpft hatten. Alle Kämpfe dort gingen bis zum Tod, und selbst Valeera hatte einige Gegner getötet.
Der Druide verbarg seine Enttäuschung nicht. Er konnte nur hoffen, dass die Blutelfe in Sicherheit war, wo auch immer sie gerade stecken mochte.
Doch wo genau sollte ein sicherer Ort liegen?
„Ich kenne dich", sagte Varian und blickte an dem Nachtelfen vorbei zu Lucan. „Fuchsblut. Wir glaubten dich schon verloren."
Der Kartograf erwiderte: „Das war ich auch."
Varian nickte Tyrande kurz, aber sehr freundlich zu. Sie hatte den König kennengelernt, kurz nachdem er den Thron wiedererhalten hatte. „Euer Majestät..." Dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Thura. Er hob das Schwert erneut an und zielte damit auf die Orcfrau. „Aber warum bringst du solchen Abschaum mit nach Sturmwind, Broll? Was hast du dir dabei nur gedacht? Ihr Kriegshäuptling nutzte einst den Nebel, um sich an unsere Mauern heranzuschleichen, wie ein ehrloser Meuchelmörder. Statt sich uns offen entgegenzustellen, nutzte er eine Seuche, um uns zu schwächen. So eine verderbte Waffe würde kein wahrer Krieger je einsetzen..."
„Thrall ist weder ein Meuchelmörder, der durch den Nebel streicht, noch ein ehrloser Krieger!", antwortete Thura. „So darfst du nicht über ihn sprechen..."
Bevor die Lage eskalieren konnte sagte Broll: „Ruhig, Lo'Gosh! Wir haben keine Zeit für Streitereien! Sie gehört zu uns. Ich bürge für sie mit meinem Leben! Mit meinem Leben!"
„Dann scheinst du dein Leben nicht sehr hoch zu achten, Broll..."
„Aufhören! Wir haben wichtigere Dinge zu besprechen! Sagt mir ehrlich, wie lange hält Sturmwind noch durch?"
„Eigentlich haben wir bereits verloren. Doch obwohl der Feind stetig weiter vorrückt, geschieht das nur sehr langsam. Unsere Waffen sind zum größten Teil nutzlos, und alle Bezirke, bis auf ein paar, sind gefallen. Morgen schon könnte nur noch ein Rest der Burg Widerstand leisten, wenn es denn ein Morgen gibt. Wenn du irgendeine Idee hast, wie du uns retten kannst, dann unterstütze ich dich dabei, so gut ich kann. Das weißt du."
„Freut mich, das zu hören. Ich hoffe, dass Ihr das immer noch meint, wenn ich Euch gesagt habe, was wir vorhaben." Der Druide erklärte schnell seine Absichten.
Varian runzelte die Stirn, als er dem Plan zu folgen versuchte. „Ich nehme dich beim Wort, Broll", sagte der Monarch schließlich. „Die Frage bleibt, was sollen wir dagegen tun?"
„Mein Shan'do ist der Schlüssel... irgendwie. Ich glaube, dass er der Schlüssel zur Lösung all unserer Probleme ist." Broll wies auf Lucan. „Euer Mann hat ein sehr bemerkenswertes Talent... doch gelegentlich führt es uns auf einen anderen Weg. Wir müssen schnell nach Darnassus reisen... schneller, als selbst ich es könnte, wenn ich allein wäre..."
„Wir haben noch fliegende Reittiere in der Burg", meinte Varian. „Ein paar davon könnten wir euch geben..."
Tyrande trat vor. „König Varian. Gestattet mir eine Frage, denn ich glaube, dass es einen anderen Weg geben könnte, wie zumindest einer von uns Darnassus noch schneller erreichen kann. Schneller als selbst das schnellste Reittier."
„Wenn ich Euch dienlich sein kann, dann fragt..."
„Wisst Ihr, wo sich unsere Botschafterin gerade aufhält?"
Varian blickte finster. „Sie ist wie so viele andere im Schlaf gefangen... in ihrer Kammer, wenn ich mich recht erinnere."
„Wir brauchen jemanden, der uns zu ihr bringt", meinte die Hohepriesterin.
„Ich kann die Burg nicht verlassen." Der König blickte von Tyrande zu Broll. „Major Mattingly!"
Ein grauhaariger Veteran in rotgoldener Rüstung mit königsblauem Umhang, auf dem der stolze Löwe von Sturmwind prangte, eilte herbei. Sein Gesicht war gezeichnet von langer Erfahrung, und er trug einen kurz geschnittenen Bart. In seiner rechten Hand hielt er ein langes Schwert.
„Der Druide!", krächzte der Major, als er Broll sah. „Ich kenne dich..."
„Und ich Euch", antwortete Broll. „Ihr habt unter General Marcus Jonathan gedient..." Der Nachtelf erinnerte sich an die Worte des Soldaten,
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