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WoW 13 - Sturmgrimm

WoW 13 - Sturmgrimm

Titel: WoW 13 - Sturmgrimm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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schreckliches Ende hinaus. Der Albtraum hat meine Königin gefangen, meine Gefährtin! Es gibt keine Hoffnung mehr. Ich habe sie erneut enttäuscht..."
    Die Hohepriesterin maß ihn mit einem verächtlichen Blick. „Und so suhlt Ihr Euch in Selbstmitleid! Nun gut, wir tun das nicht!"
    Eranikus breitete die Flügel aus. Er blickte sich um, fast als hätte er Angst, dass der Albtraum ihn spüren konnte. Dann wurde die Wut stärker als seine Furcht. Er zischte. „Du kannst gehen, wohin du willst und tun, welche Narretei dir auch immer gefällt. Wenn ich nur nie wieder daran erinnert werde, was geschehen ist!"
    Er wischte mit seinem Flügel über die kleinen Gestalten hinweg. Broll schubste Tyrande auf Lucan zu und sah, dass auch Thura seine Absicht erkannte.
    Lucan tat das, was Eranikus offensichtlich gewollt hatte. Instinktiv... verschwand der Mensch aus dem Smaragdgrünen Traum.
    Die anderen verschwanden mit ihm. In einem Moment schwebte noch der grüne Drache über ihnen, im nächsten standen sie auf den Zinnen einer großen Burg.
    Sie befanden sich inmitten einer wild tobenden Schlacht.
    Die schrecklichen Traumgestalten der Opfer des Albtraums überrannten die Verteidigungsanlagen und zogen sich rund um die Burg zusammen. Ihre grotesken, leidenden Gestalten, ihre kreischenden Münder... alles an ihnen rührte an den tiefsten Ängsten selbst der tapfersten Kämpfer. Die leeren Augen der Angreifer suchten nach jemandem, mit dem sie ihre Folter teilen konnten.
    Eine schwindende Gruppe von Verteidigern in vertraut wirkender Rüstung versuchte, sich dem Ansturm entgegenzustemmen, was ganz offensichtlich nicht zu schaffen war. Ihr Mut war groß, denn niemand floh, obwohl sie weit in der Unterzahl waren. Auch als der leichenblasse Feind sich näherte, blieben die Kämpfer allesamt standhaft.
    Mit Schrecken stellte Broll fest, dass er diesen Ort kannte. „Das ist Sturmwind - die königliche Burg!"
    Ein Soldat erblickte sie. Er brauchte einen Moment, um ihr merkwürdiges Auftauchen zu verdauen, dann rief er eine Gruppe von Kameraden zu sich. Die drei Männer bewegten sich ängstlich auf die Neuankömmlinge zu und schwenkten dabei Fackeln und Schwerter.
    Die Orckriegerin nahm Kampfhaltung ein, doch Tyrande hielt Thu-ra zurück. „Die Männer halten uns für einen Teil des Albtraums!", rief die Hohepriesterin Broll zu. „Wir müssen sie vom Gegenteil überzeugen!"
    Bevor die anderen ihn davon abhalten konnten, trat Lucan vor. Er hielt die Hände ausgestreckt, seine Handflächen waren offen, und rief: „Wartet! Wir sind Freunde! Ich bin Lucan Fuchsblut, dritter Assistent des königlichen Kartografen! Wir müssen Seine Majestät sehen!"
    Die Soldaten zögerten. Misstrauisch beäugten sie die Orcfrau. Broll überlegte, was sie wohl dachten. Welche Art Albtraum nahm schon eine so merkwürdige Gestalt an?
    Einer der Soldaten signalisierte seinen Kameraden, zurückzubleiben und trat in Waffenreichweite vor Lucan. Er richtete sein Schwert auf den Kartografen, der sich nicht rührte.
    Die Spitze berührte seine Haut. Der Soldat wirkte dabei erleichterter als Lucan. Dennoch blickte er wieder zu Thura.
    Die Hohepriesterin trat neben Lucan und verstellte so die Sicht auf die Orcfrau. „Ich bin Tyrande Wisperwind, Herrscherin der Nachtelfen, und bei mir ist Broll Bärenfell, ein Kampfgefährte von König Varian! Die Orcfrau gehört zu uns. Sie ist keine Bedrohung..."
    „Broll Bärenfell..." Der Name schien dem Soldaten etwas zu sagen. Er nickte beiden Nachtelfen respektvoll zu. „Mylady... wir sind sehr geehrt..."
    „Der König...", erinnerte ihn Lucan. „Wir müssen sofort mit König Varian sprechen!"
    „Kommt am besten mit mir", antwortete der Kämpfer. „Wir müssen hier sowieso weg!"
    Kaum hatte er das gesagt, als ein Schrei in der Nähe erklang. Sie wandten sich um und erblickten einen weiteren Verteidiger ein paar Meter hinter ihnen entfernt, der sich durch den Nebel kämpfte. Hände bildeten sich darin und zerrten an ihm, und die grauenhaften Gesichter der Sklaven des Albtraums bedeckten begierig den unglückseligen Soldaten, als wollten sie ihn verschlingen.
    Bevor ihm jemand helfen konnte, verschwand der Mann. Sein Schrei hallte nach und wurde selbst zum Teil des Albtraums.
    „Schneller!", befahl der Kämpfer, der Broll zuerst gegenübergetreten war.
    Mit großer Eile wurden sie eine lange Abfolge von Steinstufen hinabgeführt, und dann ging es über einen Hof zu einem anderen Teil der Mauer. Als sie den erreichten,

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