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WoW 13 - Sturmgrimm

WoW 13 - Sturmgrimm

Titel: WoW 13 - Sturmgrimm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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oder, wie in diesem Fall, herauskommen konnte.
    Die Druiden senkten respektvoll die Köpfe, als Fandral Hirschhaupt erschien. Er hatte die Haltung von jemandem, der alles unter Kontrolle hat. Seine Augen leuchteten golden, während er vielen der Versammelten zunickte. Fandral trug einfachere Kleidung als die meisten anderen. Sein Oberkörper war nur an den Schultern von einer schützenden Holzrüstung bedeckt, die wie die Köpfe von Bestien geformt war. Selbst deren leuchtende Augen waren eingearbeitet. Seine Hände steckten in gewebten Handschuhen ohne Fingerkuppen, die bis zum Ellbogen reichten, wo sie in hölzernen Enden ausliefen.
    Fandral ging barfuß. Das tat er, um seine Einheit mit der Natur zu demonstrieren. Als einziges Zeichen seiner Extravaganz trug er um die Hüfte einen verzierten Gürtel mit einer großen rubinroten Schnalle und einem dekorativen, mehrteiligen Ring, der daran hing. Um jede Seite des Gürtels waren Borkenstückchen gewickelt.
    „Der Wald ist der Lebensnerv der Welt", intonierte Fandral.
    „Der Wald ist der Lebensnerv der Welt", wiederholten Broll und die anderen Druiden.
    „Teldrassil ist der Lebensnerv der Welt..."
    Broll und der Rest wiederholten erneut seine Gesangsvorgabe.
    „Ich bin froh, dass so viele von Euch so schnell zu dieser Zusammenkunft erschienen sind", sagte der Erzdruide dann. „Ich muss Eure schlimmsten Befürchtungen bestätigen. Teldrassil ist krank..."
    Die Druiden blickten einander ängstlich an. Eigentlich war das, was Fandral ihnen verkündet hatte, keine große Überraschung. Dennoch war es schockierend, den Erzdruiden so offen darüber sprechen zu hören. Obwohl beinahe alle Druiden an seiner Erschaffung mitgewirkt halten, war Teldrassil hauptsächlich Fandrals Werk, und mehr als alle anderen wachte er über dessen Gesundheit.
    Fandral Hirschhaupt war der Erste gewesen, der den zweiten Weltenbaum vorgeschlagen hatte. Malfurion hatte den Vorschlag allerdings abgelehnt, sodass er zunächst nicht umgesetzt wurde. Doch trotz Malfurions Opposition blieb Fandrals Loyalität bestehen. Erst nachdem das schreckliche Schicksal des großen Erzdruiden bekannt geworden war, hatte Fandral die Führung übernommen. Dabei hatte es nur wenig Protest von den anderen gegeben. Seine vorrangige Aufgabe, so hatte er feierlich verkündet, war es, ihren geliebten Shan'do zu retten.
    Unter seiner Führung hatten die älteren Druiden vom Zirkel des Cenarius entschieden, dass Malfurions reglose Gestalt in der Gruft auf der Mondlichtung bleiben sollte. Dort, umgeben von den natürlichen Energien der Welt und der magischen Pflege der Schwestern von Elune, verhungerte der Körper nicht oder litt unter Wassermangel. Darauf gründete sich die Hoffnung, dass Malfurion mächtig genug war, um nach so langer Zeit doch noch zurückkehren zu können.
    Fandral hatte sich nicht auf die Hoffnung allein verlassen. Der Zirkel hatte Versuche unternommen, nicht nur den Körper wieder herzustellen, sondern auch Malfurions Geist zurückzuholen. Doch die Versuche scheiterten allesamt. Sie hatten sich sogar an die Herrin des Smaragdgrünen Traums gewandt - den großen grünen Drachen Ysera -, aber das hatte ebenfalls nicht funktioniert. Auch Ysera konnte keine Verbindung zu dem Erzdruiden herstellen.
    Bis vor Kurzem war all das vor dem Volk der Nachtelfen geheim gehalten worden. Selbst die meisten Angehörigen der Schwesternschaft und der Druiden wussten nichts davon. Doch als immer mehr Fragen aufkamen, sah sich der zögerliche Fandral schließlich dazu gezwungen, wenn schon nicht den Rest des Volkes, dann doch zumindest seine Druiden von der Hoffnungslosigkeit der Situation zu unterrichten. Das war auch der Hauptgrund gewesen, warum so viele Druiden zu der plötzlich einberufenen Versammlung gekommen waren. Broll war überzeugt davon, dass die anderen Druiden wie er selbst geglaubt hatten, dieses Treffen würde irgendwie mit Malfurions Rettung zusammenhängen.
    Doch Teldrassil war auch ein wichtiger Grund, wenn nicht sogar noch wichtiger für alle Nachtelfen. Denn das eigentliche Ziel des neuen Weltenbaums war es ursprünglich gewesen, ihre Unsterblichkeit zurückzuerhalten und letztlich ihre Kräfte zu vergrößern. Fandral hatte ihnen erklärt, dass der magische Baum zugleich auch ihre einzige Hoffnung sein könnte, um die Traumgestalt ihres Gründers zu finden und somit zu seiner Rettung beizutragen.
    Wenn Teldrassil wirklich so krank ist, dann ... Broll runzelte die Stirn und sah, wie sich seine

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