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WoW 13 - Sturmgrimm

WoW 13 - Sturmgrimm

Titel: WoW 13 - Sturmgrimm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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weisen, um unseren Shan'do zu finden!"
    Fandrals Enthusiasmus war ansteckend. Die anderen raunten ihre Zustimmung.
    „Der Traum wird rasend schnell vom Albtraum verzehrt...", fuhr er feierlicher fort und fasste das furchtbare Wissen zusammen, das bereits alle teilten. „Ohne Nachricht von seiner Herrin habe ich seit den letzten törichten Versuchen allen anderen den Zutritt verboten..." Fandral blickte die Versammlung an, als wollte jemand nicht gehorchen. „Denn Malfurion wollte sicherlich nicht, dass um seinetwillen weitere Leben gefährdet werden..."
    Er legte die Hand an die Brust, dann malte er einen Kreis in die Luft, dem er zwei senkrechte geschwungene Striche hinzufügte. Die Striche symbolisierten das Geweih des Cenarius. Das ganze Symbol repräsentierte den Zirkel des Cenarius.
    Die Druiden schlugen in Vorbereitung ihres Zaubers die Hände zusammen. Broll reinigte seinen Geist von Bedenken und kleinlichen Moralvorstellungen und begann stattdessen, sich selbst in eine meditative Trance zu versetzen. Neben ihm tat Hamuul es ihm gleich.
    Fandral wandte sich Teldrassil zu und berührte den großen Stamm mit der Hand. Seine Finger fuhren die raue Rinde hinunter.
    In dem Weltenbaum begann sich etwas zu regen, etwas, das jeder Druide spüren konnte, als wäre es ein Teil von ihm selbst. Selbst in seiner Meditation fühlte Broll die Gegenwart des Riesen... Teldrassils Essenz berührte diejenigen, die ihm beim Wachsen geholfen hatten.
    Der Weltenbaum war mehr als nur die Heimat der Nachtelfen. Er war mit der Gesundheit von Azeroth verbunden. War er krank, dann beeinflusste er nicht nur die direkte Umgebung, sondern auch die Länder jenseits der Insel. Selbst die Luft und die rauschende See waren nicht immun dagegen. Und schließlich konnte ein Teldrassil, dem es schlecht ging, nicht die Balance zwischen Natur und Verfall halten.
    Der Boden bebte, doch weder Broll noch einer der anderen verspürte Furcht, nicht einmal, als etwas unter ihnen hervorbrach, das wie Tentakel wirkte.
    Doch es waren keine Tentakel. Es waren die Wurzeln von Teldrassil. Auf jeden Druiden bewegte sich eine Wurzel zu, sie schlängelten sich heran, als wollten sie angreifen. Dennoch rührte sich niemand. Sie alle wussten, dass Teldrassil sie nicht verletzen wollte, sondern stattdessen um Hilfe bat...
    Eine riesige Wurzel wand sich bereits um Fandral. Dabei bildeten sich an der Hauptwurzel kleine Auswüchse. Sie wiederum wickelten sich um den Erzdruiden wie Rankengewächse, bis er von ihnen halb bedeckt war.
    Es war eine Variante - eine gigantische, natürlich - jener Methode, wie die Druiden mit der Flora von Azeroth kommunizierten. Was man nicht sehen konnte, war, dass die Ranken ihr Innerstes durchdrangen, Nachtelf und Pflanze fast zu einem einzigen Wesen machten.
    Fandral hielt das Götzenbild von Remulos ausgestreckt. Es leuchtete nun in einem schwachen Grün. Diese Farbe deutete auf den Drachen hin, mit dem das Götzenbild verbunden war. Nicht einmal Remulos wusste, an welchen der grünen Drachen seine Kreation gebunden war. Diese Wahl war im Geheimen von Ysera getroffen worden. Doch dieser Drache musste sehr mächtig sein.
    Broll spürte etwas Angst, als die Magie der Figur sowohl ihn als auch Teldrassils Wurzel berührte. Doch sein Vertrauen in den Erzdruiden verdrängte seine Erinnerung an die scheußlichen Taten des Artefakts. Die Magie drang in den Geist des Druiden und seine Seele ein...
    Er wurde zu Teldrassil, und Teldrassil wurde zu ihm.
    Broll konnte die Freude nicht zurückhalten, die ihn überkam. Er fühlte sich, als läge ihm ganz Azeroth zu Füßen, so tief und so weit reichten die Wurzeln des Weltenbaums mittlerweile. Er blickte weit über die Insel hinaus, weit über die umgebenden Wasser...
    Bevor seine Wahrnehmung sich allerdings noch mehr ausdehnen konnte, spürte Broll ein Ziehen. Ein Hauch von Schwäche berührte ihn. Doch Fandrals Gedanken erfüllten seinen Geist und versicherten ihm - und dem Rest -, dass sie sich auf dem richtigen Weg befanden.
    Die Macht der Druiden floss in Teldrassil hinein und nährte ihn. Stärkte ihn. Was auch immer den Baum quälte, würde sich ihrem vereinten Willen und Verlangen nicht dauerhaft widersetzen können. Und dann würde ihnen Teldrassil bei der Suche nach Malfurion helfen, wie der Erzdruide es versprochen hatte...
    Er hatte gerade an seinen Shan'do gedacht, da bemerkte Broll einen Missklang in seinem Bewusstsein. Finsternis breitete sich in seinen Gedanken aus, und er spürte

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