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WoW 13 - Sturmgrimm

WoW 13 - Sturmgrimm

Titel: WoW 13 - Sturmgrimm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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der Eingang zum Zwergendistrikt lag. Von dort erklangen Geräusche des verzweifelten Kampfes. Die Zwerge zumindest kämpften noch.
    Vorsichtig führte der Major sie über eine Straße in die Altstadt. Trotz Mattinglys Bemerkung erkannten sie, dass Lucan zu Recht besorgt gewesen war. Die Altstadt war nicht allzu stark von den Orcs beschädigt worden, und deshalb hatte man sie nie renoviert. Obwohl es noch recht ordentlich aussah, war der Stadtteil bei Weitem nicht so makellos wie der Rest der Stadt. Zwar standen die Halle der Champions und ebenfalls die Kasernen der Armee hier, doch gab es auch Bettler, Diebe und anderes Elend. Die Straßen waren weit schmutziger als alle anderen, über die die Gruppe bislang gereist war. Und der Geruch nach Verwesung stammte nicht vom Albtraum.
    „Achtung, da liegt jemand..." warnte sie Mattingly.
    Drei zerlumpte Menschen lagen vor ihnen am Boden. Der Erste hatte eine Hand zur Faust geballt. Sein Mund stand offen. Die anderen beiden sahen aus, als ob sie einander beim Gehen hatten helfen wollen, jeder hatte den Arm um den anderen gelegt. Der Major ließ den Anblick lange genug wirken, um die Gruppe anzuspornen.
    „Der Erste ist tot - vor Angst, so erscheint es mir -, aber die beiden daneben schlafen lediglich, wie alle anderen auch", berichtete er. „Wir gehen weiter."
    Schon bald wurde offensichtlich, dass sie sich ohne ihren Führer leicht verlaufen hätten. Selbst Lucan der Kartenmacher schien diesen Teil von Sturmwind nicht gut zu kennen.
    Doch ihr Fortkommen wurde nicht nur vom Nebel behindert. Die Straßen schlängelten sich oft derart merkwürdig, dass die Furcht der Gruppe davon noch geschürt wurde.
    Sie kamen an weiteren am Boden liegenden Menschen vorbei, doch Major Mattingly blieb nicht wieder stehen, um sie zu untersuchen. Es war klar, dass sie alle Opfer des Albtraums waren, egal, ob tot oder lebendig.
    Zu seiner Erleichterung stellte Broll schließlich fest, dass sie den Kanaleingang zum Handelsbezirk erreicht hatten. Der Nebel war dort so dicht wie in der Altstadt. Doch es gab keinerlei Anzeichen für einen Kampf, der nach wie vor um Burg und Kathedrale tobte. Niemand glaubte allerdings, dass sie vom Albtraum unbehelligt bleiben würden.
    „Wir wenden uns nach links, wenn wir aus dem Durchgang heraus sind", informierte der Offizier sie.
    Broll beugte sich zu Tyrande hinüber und flüsterte: „Warum lebt denn die Botschafterin in diesem Teil der Stadt statt am Park?"
    Kaum hörbar antwortete die Hohepriesterin: „Weil wir uns hier heimlich mit Leuten treffen, die im Park viel zu auffällig wären." Als Broll die Stirn runzelte, fügte Tyrande hinzu: „Das ist nicht gegen Varian und Sturmwind gerichtet. Ganz im Gegenteil, Broll. Und fragt mich jetzt bitte nicht weiter."
    Er respektierte ihren Wunsch. Immerhin war sie als Herrscherin seines Volkes zu politischen Handlungen gezwungen, von denen selbst ihre Vertraute Shandris nichts wusste. So etwas geschah nicht nur zum Wohle der Nachtelfen, obwohl deren Belange natürlich vorrangig behandelt wurden. Doch letztlich nützten diese Dinge ganz Azeroth.
    Der Handelsbezirk war ein gepflegteres, vielschichtigeres Viertel als die Altstadt gewesen. Broll war stets gern über die mit Kopfstein gepflasterten Straßen geschlendert. Der Trubel des Viertels, die verschiedenen Völker und Berufsklassen... das alles hatte für die Vielfalt gestanden, die es auf Azeroth einst gab.
    Doch jetzt glich der Handelsbezirk viel zu sehr der Altstadt. Der Nebel hing über Läden, Tavernen und den anderen Gebäuden, als befände man sich in einer großen und komplex aufgebauten Totenstadt. Überall lagen Leichen und Schlafende herum, als wären viele der Bewohner einfach mitten in ihrer Beschäftigung umgefallen.
    „Sind sie tot oder schlafen sie?", fragte Thura plötzlich. Die Orc-frau war bislang auffallend still gewesen. Ihr Tonfall deutete ihre Unsicherheit an, die sie wahrscheinlich verbergen wollte. Für solche Gefahren wurden Krieger nicht ausgebildet.
    „Wir haben keine Zeit, um das zu überprüfen oder uns darum zu kümmern", antwortete Mattingly. Er wies auf ein schattenhaftes Gebäude zur Rechten. „Wir müssen zu diesem Haus dort."
    Sie erreichten den Bau - ein Gasthaus - ohne Probleme. Broll und Tyrande tauschten besorgte Blicke aus. Sie hatten bislang schon zu viel Glück gehabt.
    „Am besten bewachen ein paar von uns die Straße", schlug der Major vor und beobachtete die wie ausgestorben wirkende Gasse. Der Kampfeslärm

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