Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 13 - Sturmgrimm

WoW 13 - Sturmgrimm

Titel: WoW 13 - Sturmgrimm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
Vom Netzwerk:
würde diese schreckliche Erscheinung dem König mitteilen, dass sein Sohn nun ihr gehörte.
    „Nein..." Varian wünschte, er selbst wäre einer der Schläfer, und das alles wäre nur ein Albtraum. Es gab nur wenig, was ihn erschüttern konnte. Doch das hier war ein so düsteres Bild, wie er es sich niemals hätte ausdenken können. Es musste ein Albtraum sein... es musste...
    Varian erkannte allerdings, dass er, anders als sein Sohn, etwas Wirkliches durchlebte, selbst wenn es albtraumhaft sein mochte. Der König hatte das Pulver schon vor dem Auftreten des ersten Schläfers genommen. Er war sich sicher, dass der Trank ihn irgendwie beschützte, weil er dadurch keine Träume hatte. Unglücklicherweise war Varian diese Idee nicht schon früher gekommen, um seinen Sohn davor bewahren zu können, dem Schlaf ebenfalls zum Opfer zu fallen.
    Aber was auch immer hinter den Schläfern lauerte, hinter ihren aufwühlenden Träumen, griff nun auf die Hauptstadt über und übte seine eigenen übelsten Ängste aus.
    Varian zog aus diesem Gedanken etwas Stärke. Er wandte sich an die nächststehende Wache - die Frau, mit der er zuvor schon gesprochen hatte - und fragte: „Siehst du etwas im Nebel?"
    Ihre zitternde Stimme reichte ihm, um ihm zu sagen, wie schrecklich der Anblick für sie war. „Ich sehe... meinen Vater... tot im Gefecht... Tomas... meinen Schildgefährten... Ich sehe..."
    König Varian blickte die versammelten Wachen an. „Ihr seht nichts außer eurer Einbildung! Nichts als eure eigenen Ängste! Es oder sie kennt eure Ängste und labt sich daran! Das sind nur Albträume, was bedeutet, dass sie nicht das sind, was ihr glaubt..."
    Sie zogen Trost und Stärke aus seiner Stimme. Varian versteckte seine eigene Angst beim Gedanken an Anduin und Tiffin. Wenn er schon von den Visionen beeinflusst wurde, obwohl ihm klar war, dass sie nicht echt waren - wie erging es dann erst den anderen in der Stadt?
    Von den Mauern der Hauptstadt und nahe dem Rande des Nebels erklang ein weiteres Horn von einer der Nachtpatrouillen. Varian hatte sie einen Moment lang vergessen. Es war eine von einem halben Dutzend heute Nacht...
    „Ruf sie zurück!", befahl er dem nächsten Trompeter. „Gib das Signal sofort! Ich will, dass sie alle hier drinnen sind!"
    Der Soldat blies das Signal! Varian wartete.
    Eine Patrouille im Westen antwortete. Dann eine andere weiter südlich. Aus dem Nordwesten ertönte eine weitere.
    Das vierte Signal kam von nahe dem Nebel. Varian stieß ein Zeichen der Erleichterung aus, als das Horn schmetterte...
    Und dann brach der Klang des Horns zu früh ab.
    Schlimmer noch... es kam keine Antwort von den anderen beiden.
    „Noch mal!"
    Der Trompeter blies. Der König und die Soldaten warteten.
    Stille.
    Varian sah die sich bewegenden Gestalten im Nebel. Wieder war es, als sähe er alles durch ein Vergrößerungsglas, damit er es besser erkennen konnte. Er wusste, dass es nicht aus Zufall geschah, sondern das Werk desjenigen war, der sich seiner Stadt näherte. Er wollte, dass Varian genau mitbekam, was geschah, es sah und sich fürchtete...
    Und was der Herrscher von Sturmwind erblickte, ließ ihn erschaudern, weil es mehrere Fragen zugleich beantwortete. Die vielen Anduins und Tiffins waren nicht mehr allein. Ihre Reihen wurden von torkelnden Gestalten aufgefüllt, die Rüstungen trugen, auf deren Brustplatte der stolze Löwe prangte. Varian konnte die hingestreckten Leichen derselben Männer auf dem Boden liegen sehen. Selbst ihre Pferde brachen mit ihnen zusammen. In der Tat ritten viele der finster blickenden Männer Pferde, die Augen ohne Pupillen hatten und deren Körper irgendwie verdreht waren.
    „Die Geißel kommt, um uns erneut heimzusuchen!", rief jemand.
    Ohne zu schauen, wer da gesprochen hatte, befahl der König: „Ruhe! Das ist ein magischer Trick, nicht mehr. Nichts!"
    Dann... bewegten sich der Nebel und die Armee vor den Mauern nicht mehr. Die Anduins und Tiffins blickten hoch, ihre seelenlosen Augen waren auf Varian gerichtet. Hinter ihnen starrten auch die anderen Gestalten zum Wehrgang hinauf.
    Ohne Warnung schauten die Anduins und Tiffins über die Schulter auf den unheiligen Pulk. Varian konnte nicht anders, als ihrem Blick zu folgen.
    Zuerst sah er nur die Soldaten, die unter ihnen standen. Dann wurden andere Gestalten sichtbar. Sie erschienen undeutlich... schemenhaft... ihre Gesichter waren schreckliche Parodien normaler Menschen.
    Und dann... erkannte er unter ihnen eine deutliche

Weitere Kostenlose Bücher