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WoW 13 - Sturmgrimm

WoW 13 - Sturmgrimm

Titel: WoW 13 - Sturmgrimm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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einer Geschwindigkeit über den Himmel, die den Nachtelfen beinahe den Atem raubte. Der böige Wind wäre vielleicht schwer zu ertragen gewesen, doch Eranikus bog seinen Hals so, dass er sie ein wenig davor schützte.
    Broll beugte sich nach rechts. Aber nur so weit, um den Boden sehen zu können. Was er sah, beunruhigte ihn noch mehr. Überall war Nebel. Er war kein dickes Tuch, noch gab es ein paar freie Flecken. Doch das Muster erinnerte ihn an etwas.
    Als Druide fiel es ihm schließlich ein. Äste... die Ranken des Nebels sehen wie Äste aus. Äste von einem bösen Baum...
    Die Ähnlichkeit wurde noch durch die Bereiche verstärkt, die an Blätter mit zahnigen Kanten erinnerten. Broll wurde dadurch an die Visionen erinnert, die er zuvor durchlitten hatte, und er überlegte, wie das alles wohl zusammenhing.
    Sie flogen immer weiter. Die Hügel wurden zu bewaldetem Land. Die Luft kühlte sich ein wenig ab. Die Wälder verdichteten sich zu saftigen grünen Forsten, die Broll von früheren Reisen her kannte.
    „Ich sehe es...", informierte Eranikus sie. „Schattengrün liegt direkt vor uns..."
    „Direkt vor uns", bedeutete für die Passagiere, dass es noch einige Minuten für sie außer Sieht blieb. Dann...
    „Ich sehe es!", rief Tyrande.
    Broll tippte ihr zustimmend auf die Schulter. Auch er konnte schließlich den Großen Baum erkennen.
    Er war kleiner als seine mächtigeren Geschwister. Doch er erhob sich immer noch hoch über die Region, ein wahrer König. Aus der Ferne schien sich der Baum in guter Verfassung zu befinden, auch wenn sein Fuß von Nebel bedeckt war. Seine großen Äste breiteten sich beinahe über eine Meile aus, und in seinen Zweigen konnte man viele Kreaturen erkennen, darunter einige, die als Wächter dienten. Er gehörte zu einer Handvoll von besonderen Bäumen. Die anderen standen zum Beispiel im erstaunlichen Kristallsangwald, der kein richtiger Wald war, sondern ein mystischer Ort im kalten Nordend, wo statt Bäumen Kristallformationen wuchsen. Ein anderer Baum stand im Hinterland, östlich des Nistgipfels gelegen, der Heimat der auf Greifen reitenden Wildhammerzwerge. Im düsteren und gefährlichen Dämmerwald wuchs ein weiterer dieser Bäume, und im tiefen, dunklen Dschungel von Feralas befand sich ebenfalls einer.
    An all diesen Orten gab es Portale, aber für die Druiden und Broll war Eschental der mit Abstand sicherste Ort. Zumindest bislang.
    Doch als sie sich näherten, sagte der Drache: „Die Gegend ist völlig unbelebt. Ich kann niemanden sehen, weder Nachtelf noch sonst jemanden..."
    „Das kann nicht sein", antwortete Broll. „Die Druiden wurden abberufen, es gab allerdings noch einige andere, die hier sein sollten!"
    „Wir werden sehen." Eranikus kreiste einmal, dann sank er tiefer.
    Als der Drache landete, konnten die Nachtelfen einen ersten Blick auf den Fuß des großen Baums und das Portal werfen, das ihre größte Hoffnung darstellte.
    Das Portal war von Ranken gesäumt, und geriffelte, breite Säulen standen daneben. Ein aus Felsbrocken gebildeter Weg führte zwischen ihnen hindurch direkt zum Baum.
    Das Portal selbst war rund. Es wurde von den Wurzeln des Baums geformt. Sie wanden sich umeinander und bildeten so einen Bogen. In dem Bogen waberte eine zweite Grenzschicht von violetter Farbe, die Energie ausstrahlte.
    Doch der Kern zog alle Blicke auf sich. In dem Portal wirbelte smaragdgrüne Energie. Immer wieder leuchteten darin kleine grüne Blitze auf.
    Dieses Portal war der Schlüssel zu ihrem Plan, Malfurion zu befreien. Es bildete gleichermaßen den physischen Weg in den Smaragdgrünen Traum und den Albtraum. Dabei war es der einzige Weg, dem man vielleicht noch trauen konnte - und er lag offen vor ihnen.
    Aber das konfrontierte sie mit einer weiteren Sorge.
    „Es ist, wie Ihr gesagt habt", sagte Tyrande zu dem Drachen. „Niemand ist hier, obwohl viele Wächter anwesend sein sollten."
    „Könnten sie im Osten sein?", fragte Broll. „Die Horde ist jüngst recht frech geworden und hat versucht, diesen Teil des Waldes abzuernten. Darüber war Malfurion bereits vor ein paar Jahren schon sehr besorgt."
    „Könnte sein", gestand der Drache ein. „Doch die meisten Wächter sind meiner Königin unterstellt... und würden nicht weggehen, zumindest nicht ohne ihr Einver..."
    Eranikus stieß ein erschrecktes Brüllen aus, als ein großer Fels auf seinen Rücken donnerte. Die Attacke war unvorbereitet gekommen. Und weil er gerade die beiden Nachtelfen transportiert

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