WoW 13 - Sturmgrimm
viel zu lange schon keine Befehle mehr von Ysera erhalten hatten. Sie hatten sich gesorgt. Ihre Sorge war schlimmer geworden, als eine Dryade namens Shael'dryn zu ihnen kam, nachdem sie von ihrem Mondbrunnen geflohen war. Diese Brunnen - die an die Magie der Natur und das Licht von Elune gebunden waren - waren Orte der Heilung für das Land und aller, die das Wasser daraus tranken. Magier und andere Spruchweber konnten ihr Mana dort auffrischen. Es war ein Geschenk von Mutter Mond an alle Verteidiger Azeroths. Shael'dryn war die Hüterin des nördlichsten Brunnens gewesen.
„Ich kenne sie", sagte Broll mit einem leicht schiefen Lächeln. „Eine Wortakrobatin, sie liebt Wortspiele..."
Knorre schüttelte den schroffen Kopf. „Als sie zu uns kam, hat sie nicht gelacht. Sie warnte uns - vor Angreifern im Dunklen, die die Brunnen heimsuchten. Die Dryade nannte sie nur Schatten, obwohl sie meinte, dass sie sie noch an etwas anderes erinnerten."
Niemand hörte, wie Tyrande scharf einatmete. Dann fragte sie: „Wo ist sie? Es wäre klug, mit ihr zu reden."
„Das ist unmöglich", antwortete das Urtum. „Sie schläft bereits seit zwei Tagen."
Er fuhr fort und berichtete ihnen, wie, nach allem, was er von der Dryade erfahren hatte, die Urtume und die anderen Wächter aufgeteilt worden waren, um die Mondbrunnen und andere strategische Positionen zu verteidigen. Und Knorre war zum Schutz des Portals zurückgeblieben.
„Es waren mehr als ein Dutzend hier... alle stark... besonders die Drachen. Doch damals wussten wir nichts von dem Schlaf, aus dem man nicht mehr erwacht. Davon haben wir erst erfahren, nachdem wir uns aufgeteilt und verabschiedet hatten..."
„Ihr wurdet wie Schachfiguren behandelt", sagte Eranikus, nicht ohne eine gewisse Befriedigung über die Fehler anderer zu zeigen. „Hmmmpf!"
Knorre interessierte sich offensichtlich nicht für die Kommentare des Drachen. Deshalb verteidigte er sich und seine Kameraden nicht. Stattdessen wies das Urtum zum Portal hin. „Ich werde euch nicht im Weg stehen... geht durch, wenn ihr es für nötig haltet..."
„Ich bin nicht so dumm, dort einzutreten! Das bleibt den beiden hier vorbehalten!"
Jetzt zeigte Knorre seine Verachtung, obwohl Eranikus ihn ignorierte. Den Drachen vergessend, sagte der Waldhüter zu Broll: „Waldbruder, ich würde mitgehen... doch einer muss hierbleiben..."
„Das verstehe ich. Ich werde allein gehen..."
„Wir gehen zusammen", unterbrach ihn Tyrande.
Wie immer gab es keine Diskussion mit der Hohepriesterin. Broll zuckte die Achseln. „Dann sollten wir aufbrechen."
Eranikus bewegte sich zur Seite. Die Nachtelfen gingen auf die glitzernden Energien im Portal zu.
Tyrande keuchte. „Es sieht so... schön aus."
„Einst war es das auch."
„Wie treten wir ein?"
„Geht einfach hinein", antwortete der Druide. „Und dann seid auf alles vorbereitet."
„Das bin ich immer."
„Lebt wohl", sagte Knorre. Das Urtum hob eine seiner schweren Hände. „Das Gefühl der Korrumpierung ist immer noch nahe..."
„Der Albtraum hat schon viel Gebiet vom Traum erobert", erklärte Eranikus ungeduldig. Er war jetzt vorsichtiger, nachdem die beiden dabei waren, einzutreten. „Ich spüre das Böse mehr denn je. Wenn ihr erst durch seid, werde ich fortgehen!"
Broll an der Spitze wartete und blickte ein letztes Mal zu dem Drachen. „Wir danken Euch trotzdem für Eure Hilfe."
„Dankt mir nicht dafür, dass ich euch in eine mögliche Katastrophe geführt habe, kleiner Nachtelf!"
Tyrande blickte auf das Portal und unterbrach sie. „Broll, da ist etwas..."
Das Portal leuchtete. Die smaragdgrünen Energien verdunkelten sich, dann schwollen sie an, breiteten sich aus und umschlossen die beiden Nachtelfen.
Als sie versuchten, sich aus diesem Griff zu lösen, erklang spöttisches Gelächter in ihren Ohren, und ein furchterregender Kopf, der sowohl wie Nebel als auch real wirkte, stürzte auf sie zu. Wie die Energien des Portals war die Kreatur ein grässlicher grüner Schatten.
„ Wir haben auf euch gewartet...", sagte der Drache.
12
Die Diener des Albtraums
Der grüne Drache war zwar nicht so groß wie Eranikus, doch alles andere als klein und begierig, es mit den Nachtelfen aufzunehmen. Broll beschwor einen Beruhigungszauber, der zumindest teilweise bei Yseras Gemahl gewirkt hatte und hoffte, die angreifende Bestie so zu verlangsamen.
Doch für seine Bemühungen erntete er nur böses Gelächter. Der Drache wäre über ihn hergefallen,
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