WoW 13 - Sturmgrimm
hätte Tyrande nicht den Druiden zur Seite geschubst und ihre Gleve geworfen.
In Elunes Licht leuchtend, traf die dreiklingige Waffe genau ins Ziel. Die Spitze schnitt über das Maul des Drachen und erwischte genau den Bereich, der fast einem Bart ähnelte. Obwohl das Ungeheuer halb feinstofflich zu sein schien, stieg ein Blitz von düsterer smaragdgrüner Energie aus dem Schnitt auf. Der gehörnte Drache beugte den Hals, schien aber eher wütend denn verwundet zu sein. Er breitete die Flügel weit aus und offenbarte dabei eine Stelle roter Haut, die mit der ansonsten grünen Erscheinung kontrastierte. Lethons feindlich gesonnene Augen waren vor Wut weit aufgerissen, und es wurde überdeutlich, dass dieser korrumpierte Riese sehr gut sehen konnte. Anders als Eranikus oder die anderen Drachen der grünen Sippe, die die Welt in einem halb wachen und halb schlafenden Zustand betrachteten.
„Ich werde euch auf euren Platz, in der Nahrungskette verweisen...", zischte die Bestie, während die Gleve zu Tyrande zurückkehrte.
„Weg vom Portal!", befahl Broll. „Zieht Euch von dort zurück!'
Die beiden liefen los, versuchten, nach Eschental zurückzukehren. Doch die Energien des Portals breiteten sich aus und folgten ihnen. So sehr sie sich auch bemühten, sie konnten die Ebene der Sterblichen doch nicht erreichen.
Dann griff eine mächtige Gestalt nach ihnen. Knorre, halb eingetaucht in die Energien des Portals, packte Tyrande mit einer seiner großen Hände und Broll mit der anderen, als der düstere Drache vorwärtsdrang.
„Du kannst nicht entkommen... der Albtraum ist um dich herum und überall in dir!"
Bei diesen Worten bildeten sich schattenhafte Kreaturen aus der Luft, die die Nachtelfen umgab. Tyrande keuchte erschreckt. Obwohl sie nur schemenhaft zu sehen waren, wirkten sie alle wie Satyre. Ihre muskulösen Beine waren denen der Ziegen ähnlich und endeten in Hufen. Ihre Köpfe entsprachen eher den Nachtelfen. Ihre wilden Klauen waren gut erkennbar. Dass es sich um Schattenwesen handelte, fügte dem Schrecken eine neue Dimension für all jene hinzu, die schon gegen echte Satyre gekämpft hatten.
Schnell wurden es mehr und ihre große Zahl drohte, die beiden zu überwältigen. Knorre zog die Nachtelfen mit sich, dann wandte er sich den Satyren zu. Begierig sprangen sie auf das Urtum. Dabei kratzten und zerrten sie und bissen mit schwarzen Fängen und Klauen. Sie rissen die harte Borkenhaut herunter. Ein tiefbrauner Saft troff aus den Wunden, die überall auf dem Urtum prangten. Doch Knorre ignorierte die Verletzungen.
Das Urtum packte einen Satyr und drückte fest zu. Die Bestie zerbarst in tausend Teile. Knorre pflückte einen weiteren aus der Luft und wiederholte seine Aktion.
Doch die Teile des ersten Monsters sammelten sich bereits wieder. Aus dem einen vernichteten Satyr wurden ein halbes Dutzend neue geboren. Dasselbe geschah mit den Teilen des zweiten.
Doch das Urtum hatte seinen beiden Begleitern Zeit erkauft, um ihren eigenen Gegenangriff zu planen. Die Hohepriesterin warf die Gleve. Die Waffe wurde zum wirbelnden Tod, der sich einen Schatten nach dem anderen vornahm. Das Mondlicht, das die Klingen umgab, brannte die zerschnittenen Gestalten förmlich hinweg.
Broll verwandelte sich, doch dieses Mal nahm sein Körper eine eher bärenhafte Gestalt an. Der große, dunkle Bär stürzte sich auf die Satyre. Mit den Klauen riss und zerrte er an den Gestalten mit Klauen, die vor purpurrotem Feuer leuchteten. Die Satyre fielen in Scharen, als Broll seinen animalischen Instinkten freie Bahn ließ.
Das garstige Lachen des Drachen übertönte alle anderen Geräusche. Er rauschte auf Broll zu. „Deine kleinen Flammen können mich nicht verletzen!"
Der Riese öffnete sein Maul weit und atmete aus. Eine große Wolke tiefster Finsternis schoss daraus hervor.
Sie hüllte den Druiden ein. Broll konnte nichts sehen oder spüren. Knurrend schlug er zu und biss, fand aber nichts Festes.
Vater! Vater!
Der schwere Bär knurrte vor Misstrauen und Furcht. Broll erkannte die Stimme seiner Tochter.
Nein, Vater, nein!
Er wusste, dass dies nicht echt war, dass es ein Albtraum sein musste, den der Drache beschworen hatte... doch der Ruf hörte sich so echt an.
Nur für einen Augenblick erblickte Broll die weibliche Nachtelfe. Das stärkte seine Sehnsucht nach Anessa. Der Druide kehrte in seine natürliche Gestalt zurück...
Die Schatten drangen weiter vor... doch aus ihnen heraus entstand eine Gestalt, die er
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