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WoW 14 - Weltenbeben

WoW 14 - Weltenbeben

Titel: WoW 14 - Weltenbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Augenbrauen zusammen und richtete sich auf, sodass er Garrosh überragte. „Für einen alten Mann scheint mein Gedächtnis jedoch besser zu sein als Eures, Jungspund. Was, glaubt Ihr, ist in den vergangenen Stunden geschehen? Sind Euch die Opfer, die Eure Soldaten gebracht haben, vollkommen egal? Verlacht Ihr die Wunden, die ich und die anderen davongetragen haben?"
    Garrosh murmelte einige unverständliche Worte, antwortete jedoch nicht auf Cairnes Frage. Dem Tauren war klar, dass Garrosh eine Belagerung für weniger ehrenvoll hielt als einen glorreich geführten Kampf auf offenem Feld. Vielleicht glaubte er, es bedeute Schande, zunächst in der Feste eingesperrt gewesen zu sein. Cairne hatte zu viel erlebt, um so dumm zu sein. Doch das Blut rann heiß in den Adern des jungen Orcs. Er würde lernen müssen, dass nur zählte, wie man kämpfte, nicht wo oder wann, wollte man ehrenvoll aus dem Kampf hervorgehen. In diesem Sinne hatte die Horde sich tapfer geschlagen.
    Das galt zugegebenermaßen auch für Garrosh. Sein waghalsiger Sprung ins Kampfgetümmel hatte sich ausgezahlt - zumindest dieses Mal. Diese Art des Vorgehens hatte angeblich bereits einige Male gute Ergebnisse erzielt, wenn man den Aussagen anderer Glauben schenkte. Darunter war sogar Saurfang, der den jungen Orc offensichtlich nicht mochte. Wann jedoch wurde aus Kühnheit Draufgängertum? Wann wurde der Instinkt zum B lutrausch? Als er trotz seines dicken Fells in dem schneidenden Wind, der von der arktischen See her wehte, zitterte, versteifte sich sein Körper, und die Wunden und die Erschöpfung machten sich bemerkbar. Cairne musste sich eingestehen, dass es tatsächlich geraume Zeit her war, dass er an einem größeren Kampf teilgenommen hatte. Nichtsdestotrotz konnte er sich noch immer sehr gut eines Feindes erwehren, wenn es denn sein musste.
    „Die Horde hat gegen alle Erwartungen einen schrecklichen Feind in Nordend besiegt", sagte Garrosh und kam auf das eigentliche Thema des Gesprächs zurück. „Jedes Leben auf dem Weg zum Ziel zählt für die Ehre und den Ruhm der Horde. Saurfangs Sohn ist gefallen, und für ihn und für alle anderen sollen Lok'vadnods geschrieben und gesungen werden. Eines Tages, sofern die kommenden Generationen es wünschen, wird auch für mich eines geschrieben werden. Aus diesem Grund fahre ich nicht gern von hier weg, Cairne Bluthuf."
    Cairne nickte. „Obgleich ich nicht annehme, dass Ihr Euch freuen würdet, wenn schon bald ein Lok'vadnod für Euch geschrieben werden musste, hm?"
    Es war der klägliche Versuch Cairnes, etwas Humor in die Situation zu bringen, doch Grom Höllschreis Sohn machte keinerlei Anstalten, darüber zu lachen. „Wann auch immer der Tod kommt, werde ich ihm stolz entgegentreten. Ich werde für mein Volk kämpfen, mit einer Waffe in der Hand und einem Kriegsschrei auf den Lippen."
    „Hm", knurrte Cairne. „Das ist ein ruhmreicher Weg voller Stolz und Ehre. Mögen wir beide mit solcher Würde gesegnet sein. Doch ich will noch ein wenig die Sterne betrachten, den Trommelzirkeln lauschen, die Kinder unterweisen und zusehen, wie sie größer werden, bevor ich mit dem Tod auf meine letzte Reise gehe."
    Garrosh öffnete seinen mit großen Hauern bewehrten Mund, doch es war, als habe der Wind seine Worte fortgeweht. Cairne, groß und schwer, wie er war, taumelte unter der Kraft des Sturms, der plötzlich aus dem Nichts heraus aufgekommen war. Das Schiff schlingerte unter ihnen und krängte, und plötzlich wurde das Deck von Wasser überspült.
    „Was geschieht da?", brüllte Garrosh. Selbst dieser laute Schrei ging im ohrenbetäubenden Heulen des Windes unter. Cairne kannte nicht den richtigen Seemannsausdruck für diese Art von Unwetter, doch das herauszufinden war jetzt das geringstes Problem. Kapitänin Tula lief auf dem Deck umher. Ihre für gewöhnlich blaue Haut war bleich und ihre Augen waren weit aufgerissen. Ihre Kleidung, schwarze Fußlappen, Hosen und ein schmuckloses weißes Hemd, waren völlig durchnässt und klebten ihr am Leib. Das schwarze Haar hatte sich aus dem Knoten gelöst und wirbelte im Wind umher.
    „Was kann ich tun?", fragte Cairne, den eher Tulas offensichtliche Besorgnis als der Sturm beunruhigte.
    „Geht nach unt'n, damit ich mir keine Sorg'n um euch Land-ratt'n mach'n muss!", rief sie, ohne sich um Rang und Höflichkeit Gedanken zu machen. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte Cairne gelacht. So streckte er wortlos seine große Hand aus, packte

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