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WoW 14 - Weltenbeben

WoW 14 - Weltenbeben

Titel: WoW 14 - Weltenbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Details entgehen Euch nicht. Thrall tat wohl daran, Euch zu vertrauen, denke ich."
    „Danke, Baine", gab Jaina zurück. „Thralls Vertrauen bedeutet mir sehr viel. Ich würde es nie aufs Spiel setzen ... oder Eures."
    Baine nahm einen Schluck aus dem Becher, der, auch wenn er außergewöhnlich groß war, in seinen Händen winzig schien. Er starrte einen Moment lang in den Becher. „Einige der Verlassenen können aus Teeblättern lesen", sagte er. „Ist Euch diese Kunst vertraut, Lady Jaina?"
    Jaina schüttelte den Kopf. „Nein, das ist sie nicht", erwiderte sie. „Aber mir wurde gesagt, dass gebrauchte Teeblätter sich gut für den Kompost eignen."
    Es war ein schwacher Scherz, doch alle drei lachten herzlich. „Das ist ebenso gut. Ich brauche kein Orakel, das mir sagt, was mir die Zukunft bringt. Vielmehr habe ich nachgedacht und um Weisung durch die Erdenmutter gebetet. Ich habe sie gebeten, mein Herz zu leiten, das voller Schmerz und Wut ist."
    „Was sagt Euch Euer Herz?", fragte Jaina leise.
    Baine blickte sie mit seinen ruhigen braunen Augen an. „Mein Vater wurde mir durch Verrat genommen, und mein Herz schreit nach Rache für diese verabscheuungswürdige Tat." Seine Stimme klang fest, beinahe schon monoton, aber dennoch schreckte Anduin instinktiv zurück. Baine war niemand, dessen Rache er herausfordern wollte.
    „Mein Herz sagt: Sie nahmen ihn dir, also nimm ihnen das Leben. Nimm den Grimmtotems das Leben, die mitten in der Nacht in die friedliche Stadt ihres eigenen Volkes eingedrungen sind und ihre Opfer erstickten oder erstachen. Opfer, die zu fest schliefen oder zu überrascht waren, um sich zur Wehr setzen zu können. Nimm ihrer Matriarchin das Leben, die Garroshs Klinge vergiftete, statt sie mit heiligem Öl zu salben. Nimm dem arroganten Narren das Leben, der es gewagt hat, gegen meinen Vater anzutreten, und nur gewinnen konnte, indem er sich erniedrigte ... "
    Baine erhob die Stimme, und die Ruhe in seinen Augen wich der zunehmenden Wut. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, die so groß waren wie Anduins Kopf, und sein Schwanz peitschte unruhig hin und her. Abrupt unterbrach er sich mitten im Satz und atmete tief durch.
    „Wie Ihr seht, ist mein Herz jetzt gerade nicht sehr weise. Aber in einem Punkt gebe ich ihm recht: Ich muss das Land meines Volkes zurückerobern - Donnerfels, das Dorf der Bluthufe, den Sonnenfels, Camp Mojache und alle anderen Dörfer und Außenposten, die von den Grimmtotems angegriffen wurden und wo unschuldiges Blut vergossen wurde."
    Anduin merkte, dass er zustimmend nickte. Er war aus vielen Gründen vollkommen einer Meinung mit Baine. Die Grimmtotems sollten für ihre Gewalt und ihre Grausamkeit nicht auch noch belohnt werden. Baine würde ein besserer Anführer sein als Magatha. Zudem bestand nur mit dem jungen Tauren als Anführer seines Volkes Hoffnung auf einen Fried e nsschluss mit der Allianz.
    „Ich glaube auch, dass das richtig ist", sagte Jaina, aber Anduin bemerkte die Zurückhaltung und die Vorsicht in ihrer Stimme. Er wusste, dass sie sich fragte, was genau Baine vorhatte und worin ihr Beitrag bestehen sollte. Sie musste gewillt sein, auf ihre eigene Art zu helfen, denn sonst hätte sie Baine nicht einmal gestattet, mit ihr zu sprechen. Er schwieg und ließ Baine fortfahren.
    „Doch da ist etwas, das ich nicht tun kann, nicht tun darf, auch wenn mein Herz es will. Ich kann es nicht tun, weil ich weiß, dass mein Vater es nicht gutgeheißen hätte, und ich muss seine Wünsche ehren, das, wofür er gekämpft und dem er sein Leben geweiht hat. Meine Gefühle sind unwichtig." Baine seufzte schwer. „Sosehr ich es auch will ... ich darf Garrosh Höllschrei nicht angreifen."
    Jaina entspannte sich merklich.
    „Garrosh ist von meinem Kriegshäuptling Thrall ernannt worden. Mein Vater schwor Thrall Loyalität, ebenso wie ich, und glaubte in seinem Herzen, dass Garrosh verantwortlich für den Angriff auf die Schildwachen vom Eschental war und wohl auch für den Überfall auf die friedliche Zusammenkunft der Druiden. Deshalb veranstaltete er ja das Mak'gora gegen Garrosh, zum Besten der Horde. Er stand sogar noch zu seiner Herausforderung, als Garrosh die Regeln änderte und das Mak'gora so zu einem Kampf auf Leben und Tod machte. In dieser Situation tat er das Richtige und ließ sich nicht von Wut, Hass oder Rache leiten."
    Baines Stimme brach. „Seine Motive waren die Liebe zur Horde und das Verlangen, sie in Sicherheit zu wissen. Er war gewillt, sein

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