WoW 14 - Weltenbeben
ehrenhaften Kampf besiegt zu haben. In einem Kampf, in dem er und der Tauren, den er für einen edlen Krieger hielt, Respekt erworben hätten. Magatha hatte ihm diese Möglichkeit geraubt und einen hä ss lichen Schatten auf seinen Ruf geworfen. Und das in den Augen vieler ... zu vieler. Warum dachten sie so schlecht von ihm? Er war doch ebenso ein Opfer wie Cairne.
Er straffte sich und beschleunigte seine Schritte. Baine wartete auf ihn. Er war größer als Cairne - vielleicht stand er aber auch nur aufrechter da, als der alte Bulle es für gewöhnlich getan hatte. Baine hielt das riesige Totem seines Vaters an der Seite. Hamuul Runentotem, Sturmlied Grimmtotem und mehrere andere standen hinter ihm und warteten.
Garrosh betrachtete den Tauren von oben bis unten und schätzte ihn ab. Groß, kräftig, mit einer Ruhe gesegnet, wie Garrosh sie auch bei Cairne beobachtet hatte, wartete er gelassen.
„Garrosh Höllschrei", sagte Baine mit seiner tiefen Stimme und neigte den Kopf.
„Baine Bluthuf", antwortete Garrosh. „Ich denke, wir haben viel zu besprechen."
Baine nickte Hamuul zu. Der alte Erzdruide warf den anderen, die hinter Baine standen, einen Blick zu und gab ihnen ein Zeichen. Sie neigten die Köpfe und traten mehrere Schritte zurück, sodass die beiden Anführer sich unter vier Augen unterhalten konnten.
„Ihr habt mich meines Vaters beraubt, den ich sehr geliebt habe", sagte Baine geradeheraus.
So also sollte gespielt werden: keine falschen Höflichkeiten, die Garrosh sowieso verachtete. Also gut.
„Euer Vater hat mich herausgefordert. Ich hatte keine andere Wahl, als die Herausforderung anzunehmen, da sonst meine Ehre - und die seine - für immer befleckt gewesen wäre."
Baines Gesichtsausdruck änderte sich nicht. „Ihr habt hinterhältig gehandelt und Gift verwendet, um zu siegen. Das befleckt Eure Ehre weit mehr."
Garrosh war versucht, eine scharfe Erwiderung vorzubringen, doch stattdessen atmete er tief durch. „Sosehr es mich beschämt, es zuzugeben: Auch ich wurde von Magatha Grimmtotem hereingelegt. Sie hat Blutschrei vergiftet. Ich werde niemals wissen, ob ich Euren Vater in einem fairen Kampf hätte besiegen können. Ich wurde ebenso von ihr betrogen wie Ihr."
Er fragte sich, ob Baine wusste, wie viel ihn dieses Eingeständnis kostete.
„Ihr steht hier mit Eurer befleckten Ehre, weil sie Euch ausgetrickst hat. Mir wurde mein Vater genommen, und ich musste mir die Leichen der Unschuldigen ansehen, die hingeschlachtet wurden. Einer von uns hat mehr verloren als der andere, denke ich."
Garrosh schwieg. Seine Wangen glühten, und er wusste, dass Baine recht hatte. „Ich erwarte die Herausforderung, die der Vater ausgesprochen hat, nun von seinem Sohn", sagte er schließlich.
„Diese Herausforderung werde ich nicht aussprechen."
Garrosh runzelte die Stirn. Er verstand nicht. Baine fuhr fort: „Glaubt nicht, dass ich nicht gern mit Euch kämpfen würde, Garrosh Höllschrei. Welches Gift auch immer auf der Klinge gewesen sein mag, es war Eure Hand, die meinen Vater niederstreckte. Aber Tauren sind nicht so engstirnig. Die wahre Mörderin ist Magatha, nicht Ihr. Mein Vater forderte ein Mak'gora, und der Streit zwischen euch beiden ist beigelegt, auch wenn es durch Magathas Verrat kein ehrlicher Kampf war. Für Cairne Bluthuf kam immer das Volk der Tauren zuerst. Es braucht so viel Schutz und Unterstützung, wie es durch die Horde bekommen kann, und ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, damit es die auch bekommt. Ich kann nicht behaupten, sein Andenken zu ehren, wenn ich gleichzeitig missachte, was das Beste für mein Volk ist."
„Auch ich liebte und respektierte meinen Vater und habe mich stets bemüht, sein Andenken in Ehren zu halten. Ich wollte niemals Cairne Bluthuf entehren. Dass Ihr das versteht, zeigt mir, dass Ihr Eurem Volk ein guter Anführer seid."
Baines Ohren zuckten. Er war noch immer wütend, obwohl Garrosh ihn nicht im Geringsten beleidigte.
„Dennoch ... Eure Nachsicht mit den Grimmtotems verwirrt mich. Ich habe gehört, dass Ihr keine Rache an ihnen verübt habt. Hier scheint Euer Mak'gora oder, besser noch, Eure Rache angebracht zu sein. Warum habt Ihr die Grimmtotems nicht getötet? Oder zumindest ihre hinterlistige Matriarchin?"
„Was auch immer die Grimmtotems sein mögen, sie sind Tauren. Mein Vater vermutete bereits, dass Magatha eine Verräterin war, und er behielt sie in der Nähe, um sie unter Kontrolle zu haben. Er wählte diesen Weg, um
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