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WoW 14 - Weltenbeben

WoW 14 - Weltenbeben

Titel: WoW 14 - Weltenbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Anduin starrte dumpf vor sich hin. Er war bis auf die Knochen durchgefroren. In einem fernen Teil seines Geistes erkannte er, dass er möglicherweise einen Schock erlitten hatte.
    „Ich wünschte, ich hätte Furchtbrecher bei mir", murmelte er.
    Den Diener, der ihn in einen Nebenraum führte, ihm aus der nassen Kleidung half und ihm ein viel zu großes Hemd und eine Hose zuwarf, nahm er kaum wahr. Bevor er mitbekam, was mit ihm geschah, war er in grobes, aber warmes Tuch gehüllt und saß mit einem Becher heißen Tees in der Hand vor dem Feuer. Der Diener verschwand. Es gab noch viele andere, die seine Hilfe brauchten. Wenige Augenblicke später zitterte Anduin wie Espenlaub, und erst jetzt bemerkte er, dass ihm allmählich wieder warm wurde.
    Nach einiger Zeit fühlte er sich gestärkt und wieder ausreichend bei Kräften, um den Hilfebedürftigen beistehen zu können, die in die Zitadelle strömten. Er ging in sein Zimmer, wechselte seine Kleidung und kehrte zurück, um den anderen ebenso gut zu helfen, wie ihm geholfen worden war. Er sorgte für heiße Getränke und trockene Tücher und hängte die nassen Kleidungsstücke auf Leinen, die eilig überall gespannt worden waren.
    Der Regen hörte nicht auf, und das Wasser stieg immer weiter, trotz Jainas Drachenkopf, der noch immer versuchte, es aufzuhalten. Jaina kämpfte bis zur völligen Erschöpfung, erneuerte den Zauber alle paar Minuten und half den Flüchtlingen, wo sie nur konnte. Immer mehr Leute suchten Zuflucht in der Burg und saßen in den zahlreichen Räumen dicht gedrängt auf dem hölzernen Boden. Schließlich nahm Anduin an, dass sich in der Burg, in den Quartieren der Wachen und in dem Gasthof alle Bewohner Theramores versammelt hatten.
    Gegen Ende des zweiten Tages gestattete Jaina sich eine Pause. Sie setzte sich hin, aß und trank etwas. Mehrfach hatte sie ihre Kleidung gewechselt, doch auch das, was sie jetzt am Leib trug, war bereits wieder klatschnass. Anduin holte ihr einen Stuhl, stellte ihn in ihrem kleinen, gemütlichen Zimmer nah ans Feuer und brachte ihr etwas heißen Tee. Jaina zitterte so stark, dass die Tasse auf der Untertasse hin- und herrutschte, während sie ihn aus blutunterlaufenen, erschöpften Augen ansah.
    „Du solltest nach Hause zurückkehren. Wir wissen nicht, wann das Wasser wieder abfließt, und ich kann nicht mehr für deine Sicherheit garantieren."
    Anduin wirkte unglücklich. „Ich kann den Leuten hier helfen", sagte er. „Ich tue nichts Unüberlegtes, Jaina, das weißt du doch."
    Sie streckte die Hand nach ihm aus, als wollte sie ihm durch sein blondes Haar fahren, schien jedoch selbst dafür zu schwach zu sein. Ihre Hand fiel schlaff auf ihren Schoß, und sie seufzte.
    „Es ist ja nicht so, dass du gleich deinem Vater begegnen wirst", murmelte sie und trank einen Schluck Tee.
    „Was meinst du damit?"
    Jaina erstarrte mitten in der Bewegung, die Tasse auf halbem Weg zur Untertasse, und blickte Anduin an. Sie schien verzweifelt nach einer Lüge zu suchen, doch offensichtlich war sie zu erschöpft, um auf die Schnelle etwas zu erfinden.
    „Was ist mit meinem Vater? Wo ist er?" Und dann wusste er es. Er starrte sie erschreckt an. „Er wird Eisenschmiede angreifen, oder?"
    „Anduin", begann Jaina. „Moira ist eine Tyrannin. Sie ... "
    „Moira? Ach komm, Tante Jaina, sag mir bitte, was er vorhat!"
    Jainas Stimme zitterte vor Müdigkeit und war voller Resignation, als sie ihm seine schlimmsten Befürchtungen bestätigte.
    „Varian reitet mit einer Elitetruppe nach Eisenschmiede. Sie wollen Moira töten und die Stadt befreien."
    Anduin konnte nicht glauben, was er da hörte. „Wie wollen sie in die Stadt kommen?"
    „Durch den Tunnel der Tiefenbahn."
    „Man wird sie erwischen."
    Jaina rieb sich die Augen. „Anduin, wir reden über S I :7-Kämpfer. Die lassen sich nicht erwischen."
    Anduin schüttelte langsam den Kopf. „Nein, das werden sie wohl tatsächlich nicht. Du hast recht. Ich muss Theramore verlassen."
    Jaina runzelte die Stirn, und die kleine Falte auf ihrer Stirn trat wegen ihrer Erschöpfung deutlicher hervor als sonst. „Nein. Du gehst nicht nach Eisenschmiede!"
    Er knurrte beinahe vor Verzweiflung. „Jaina, hör mir zu, bitte! Du warst immer vernünftig. Und jetzt musst du auch vernünftig sein. Moira hat üble Dinge getan - die Stadt abgeriegelt, unschuldige Leute ins Gefängnis gesteckt. Aber sie hat König Magni nicht getötet, und sie ist seine Tochter. Sie ist die rechtmäßige Erbin, und

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