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WoW 14 - Weltenbeben

WoW 14 - Weltenbeben

Titel: WoW 14 - Weltenbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Aden zurück. Er zerrte an den Zügeln und ritt unverzüglich in Richtung Mühle.
    Jaina hob die Hände zum Himmel. Anduin konnte nicht hören, was sie sagte. Einen Herzschlag später fuhr er vor Schreck zusammen, als das Bild eines riesigen Drachenkopfes neben ihr erschien. Das Untier öffnete sein Maul und stieß eine riesige Flamme aus, die über das Wasser fuhr und es zum größten Teil verdampfen ließ. Sofort strömte Wasser nach, doch der Drachenkopf schien unermüdlich zu sein. Er spie unablässig Feuer, und Jaina nickte zufrieden.
    „Zu den Docks!", rief sie Anduin zu. Mutig rannte er, so schnell er konnte, durch das Wasser, das immer tiefer wurde, da der Boden sich absenkte. Ihm bot sich ein Anblick, der unter normalen Umständen komisch gewesen wäre, nun aber Ausdruck des Chaos war, das um sie herum herrschte: Alle Greifen waren ausgeflogen und hatten sich auf den verschiedenen Gebäuden niedergelassen. Ihre Gefieder waren völlig durchnässt, und sie krächzten aufsässig und blickten auf ihre Flugmeister herunter, die bettelten und fluchten: „Bitte, komm runter! Nun mach schon, du dämliches Vieh!"
    Das Wasser reichte Anduin jetzt bis an die Knie, aber er, Jaina und die Wachen kämpften sich weiter entschlossen voran. Die Leute hatten sich, ebenso wie die Greifen, auf den am höchsten gelegenen Punkt geflüchtet. Dieser bot ihnen zwar Schutz vor dem ansteigenden Wasser, doch immer wieder zuckten Blitze über den Himmel, und was den Leuten anfänglich als gute Idee erschienen war, stellte sich nun als gefährlich heraus, da sie leicht von einem der Blitze erschlagen werden konnten. Anduin und die Wachen halfen einigen erschreckten Händlern und ihren Familien, wieder nach unten zu klettern und sich so in Sicherheit zu bringen.
    Anduin zitterte. Sein Umhang und seine Stiefel waren völlig durchnässt. Das Wasser war eisig kalt, und er konnte seine Füße nicht mehr spüren. Dennoch machte er weiter. Menschen waren in Gefahr, und er musste ihnen helfen.
    Er hatte gerade ein weinendes kleines Mädchen hochgehoben, als ein weiterer Blitz die Nacht erhellte. Als die Kleine sich an ihn klammerte, schaute er über ihre Schulter und bemerkte ein weißes, gezacktes Flackern in der Nähe des Piers. Ein ohrenbetäubender Donner folgte unmittelbar darauf, begleitet von den entsetzten Schreien einiger Menschen und dem Krachen berstenden Holzes. Zwei Schiffe, die an dem Pier vertäut waren, schaukelten wild im Wasser und wirbelten herum, als hätte ein wütender Riese sie geschubst.
    Das Mädchen kreischte und umklammerte seinen Hals so fest, als ob es ihn erwürgen wollte. Ein weiterer Blitz raste über den Himmel, und Anduin hatte den Eind ru ck, als näherte sich eine riesige Welle den Docks. Er blinzelte und versuchte, sich den Regen aus den Augen zu wischen, der noch immer unablässig vom Himmel strömte und ihm über das Gesicht lief. Was er nun sah, konnte unmöglich wahr sein.
    Ein weiterer Blitz erhellte die Umgebung, und die merkwürdige Welle war verschwunden - ebenso wie die Docks von Theramore und die beiden Schiffe. Er hatte sich nicht geirrt. Der Blitz hatte den Großteil der Docks zerschmettert, und die wütenden Wassermassen des Ozeans hatten den Rest besorgt. Trotz des prasselnden Regens hatte er das Gefühl, irgendwo Feuer gesehen zu haben.
    Jaina packte ihn an der Schulter und brüllte ihm ins Ohr. „Bring sie zurück in die Zitadelle!"
    Anduin nickte und spie das Regenwasser aus, das ihm in den Mund gelaufen war. „Ich komme dann gleich wieder zurück!"
    „Nein! Das ist zu gefährlich!" Jaina brüllte aus Leibeskräften gegen den Sturm an.
    Wut und Enttäuschung machten sich plötzlich in Anduin breit. Er war kein Kind mehr. Er hatte starke Arme und einen kühlen Kopf. Verdammt, er konnte helfen! Doch er wusste auch, dass Jaina recht hatte. Er war der Erbe des Throns von Sturmwind und durfte sich nicht unnötig in Gefahr bringen. Einen Fluch murmelnd, wandte er sich um und watete durch das eiskalte Wasser.
    Er zitterte nicht mehr, als er bei der Zitadelle eintraf, wo einige Diener die Opfer der Überschwemmung mit trockenen Tüchern versorgten und ihnen heißen Tee und etwas zu essen anboten. Anduin übergab das Mädchen behutsam einer alten Frau, die sofort herbeigeeilt war, als sie ihn bemerkt hatte. Er wusste, dass er völlig durchnässt war und seine Kleidung wechseln musste. Doch er konnte sich nicht dazu durchringen. Einer von Jainas Helfern blickte auf und sah ihn stirnrunzelnd an.

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