WoW 14 - Weltenbeben
noch verstehen, Et ri gg. Auch du hattest nicht nur im Krieg Kontakt zu den Menschen. Ich lebe in zwei Welten. Ich wurde von Menschen aufgezogen, jedoch als Orc geboren. Und ich vereine die Stärke der beiden Völker in mir. Ich kenne beide Welten. Dieses Wissen war einst die Grundlage meiner Macht, und ich kann ohne Übertreibung sagen, dass ich dadurch zu einem einzigartigen Anführer mit besonderen Fähigkeiten wurde. Ich konnte mit beiden Seiten arbeiten, als die Einheit aller für das Überleben in Azeroth wichtig wurde.
Meine Herkunft diente sowohl mir als auch der Horde. Doch ich muss mich fragen, ob das auch jetzt noch zutrifft."
Etrigg blickte auf die Straße vor ihm und grunzte nur, womit er Thrall zum Fortfahren ermutigte.
„Ich möchte mich um mein Volk kümmern, es versorgen, ihm Sicherheit geben, damit meine Untertanen ihre ungeteilte Aufmerksamkeit ihren Familien und der Tradition widmen können." Thrall lächelte schwach. „Eine Gefährtin finden, Kinder bekommen. All die Dinge zu haben, auf die jedes denkende Wesen ein Recht hat. Niemand sollte erleben müssen, wie die eigenen Eltern oder Kinder in den Krieg ziehen und nicht mehr zurückkommen. Und wer sich immer noch nach dem Krieg sehnt, erkennt nicht, was ich erkannt habe: Die Horde besteht zum größten Teil aus Älteren und Kindern. Eine ganze Generation ist nahezu vollständig verloren."
Er spürte die Müdigkeit in seiner Stimme, und Ettrig tat dies auch, wie seine Antwort zeigte. „Du klingst, als ob deine Seele krank sei, mein Freund. Es sieht dir gar nicht ähnlich, an dir selbst zu zweifeln oder derart niedergeschlagen zu sein."
Thrall seufzte. „Es scheint, dass meine Gedanken in diesen Tagen düster sind. Der Verrat in Nordend ... Jaina kann sich nicht vorstellen, wie gelähmt, wie schockiert ich war. Es bedurfte all meiner Kraft, die Horde davor zu bewahren, sich aufzulösen. Diese neuen Kämpfer ... sie haben sich ihre ersten Sporen an Untoten verdient. Das ist ein großer Unterschied dazu, einen lebenden, atmenden Feind anzugreifen, der selbst eine Familie hat und Freunde, der lacht und schreit. Es ist leicht für sie, von der Gewalt abgestumpft zu werden, und schwierig für mich, sie mit Argumenten zu zügeln, die Verständnis und vielleicht sogar ihr Mitgefühl einfordern."
Etrigg nickte. „Ich bin einst von der Horde weggegangen, weil ich von ihrem Hang zur Gewalt angewidert war. Ich sehe das genauso wie du, Thrall, und ich sorge mich auch, dass die Geschichte sich wiederholen könnte."
Sie hatten die Schatten des Sumpflandes verlassen und ritten auf der Straße nordwärts. Die brütende Hitze machte ihnen zu schaffen. Thrall blickte sich an dem Ort um, der so trefflich Brachland genannt wurde. Die Umgebung war trockener denn je, brauner als jemals zuvor, und er entdeckte nur wenige Anzeichen für Leben. Die Oasen, die Rettung des Brachlandes, hatten auf ebenso mysteriöse Weise begonnen auszutrocknen, wie sie dereinst erschienen waren.
„Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal in Durotar den Regen auf meinem Gesicht gespürt habe", sagte Thrall. „Warum schweigen die Elemente gerade zu dieser Zeit, wenn eindeutig etwas nicht in Ordnung ist?" Er schüttelte den Kopf. „Ich erinnere mich an die Ehrfurcht und die Freude, mit der Drek'Thar mich zum Schamanen ernannt hat, aber dennoch höre ich nichts."
„Vielleicht werden ihre Stimmen von den vielen anderen, denen du derzeit lauschst, ausgelöscht", vermutete Ettrig. „Um viele Probleme zu lösen, muss man sich manchmal auf ein einziges konzentrieren."
Thrall bedachte die Worte seines Reisegefährten. Sie erschienen ihm weise. So vieles würde leichter werden, wenn er verstand, was mit diesem Land nicht stimmte und wie er es heilen konnte. Sein Volk hätte zu essen, hätte wieder Schutz. Die Horde würde keinen Grund mehr haben, den anderen etwas wegzunehmen, die nur Bitterkeit und Hass in ihren Herzen trugen. Die Spannungen zwischen der Horde und der Allianz würden abgebaut. Und vielleicht konnte Thrall sich dann darauf konzentrieren , was Et tri g gesagt hatte, und seine Nachfolge regeln, um letztlich Glück und Frieden zu erlangen.
Er wusste genau, an welchem Ort er zuhören konnte.
„Ich war nur einmal im Land meines Vaters", sagte er dem älteren Orc. „Ich frage mich, ob eine weitere Reise dorthin angebracht wäre. Draenor war eine Welt, die mehr als ihren gerechten Anteil an elementarem Schmerz und Gewalt erfahren hat. Die
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