WoW 14 - Weltenbeben
seine schwarzen Ohren zuckten nervös. „Etwas stimmt hier nicht. Es ist möglich, dass sie uns bereits bemerkt haben."
Tarakor schnaubte. „Das ist doch völlig unwahrscheinlich. Wir haben für diese Nacht jahrelang geübt."
Sturmlied sah ihn durchdringend an. „Wenn wir Spione haben und geheime Botschaften übermitteln können, dann könnt Ihr davon ausgehen, dass Cairne dazu ebenfalls in der Lage ist."
Ihr Auftrag hatte darin bestanden, in Donnerfels jeden zu töten, der eine Gefahr für die Matriarchin darstellen konnte. Es war eine lange Liste, und einige, die an dieser Mission teilnahmen, würden ihren Teil nicht vollständig erfüllen können. Doch im Dorf der Bluthufe gab es nur ein Ziel, nur einen, der sterben musste. Dieses Attentat musste gelingen, da sonst die ganze blutgetränkte Nacht umsonst gewesen wäre.
Baine Bluthuf, Cairne Bluthufs Sohn und einziger Erbe, lebte hier und nicht bei seinem Vater in Donnerfels.
Die Tauren, die friedlich in ihren Zelten oder im Freien im Mondlicht schliefen, hatte die Nachricht vom Tod ihres Häuptlings noch nicht erreicht. Die Weitläufer, die den Kampf in Orgrimmar miterlebt hatten und Baine davon berichten wollten, waren ohne Ausnahme still und heimlich eliminiert worden. Zauberer und andere, die auf magischem Wege die Nachricht nach Donnerfels hätten übermitteln können, wurden heimlich beobachtet - oder man nahm sich ihrer auf andere Weise an. Die Straßen waren blockiert. Magatha hatte alles gut geplant und nicht die geringste Kleinigkeit dem Zufall überlassen.
Bluthuf war die erste Taurensiedlung gewesen, die auf offener Ebene gegründet worden war und nicht auf dem geschützten Tafelberg. Das Dorf war der Beweis dafür, wie sicher die Tauren sich in dem Land fühlten, das ihnen einst so fremd erschienen war.
Sie waren tatsächlich sicher vor Jägern und den Angriffen anderer Völker.
Sie waren jedoch nicht sicher vor den Grimmtotems.
„Wenn jemand in Bluthuf über Cairnes Tod in der Arena Bescheid weiß, dann ist das sicherlich sein Sohn", sagte Sturmlied. „Vielleicht ist es ja einem Boten gelungen, durch die Maschen unseres Netzes zu schlüpfen! Ich werde mich ins Dorf schleichen und die Lage auskundschaften, damit wir nicht in eine Falle laufen. Wenn es nicht sicher ist, müssen wir unsere Taktik ändern. Unternehmt nichts, bis Ihr von mir hört! Habt Ihr das verstanden?"
Sturmlied war so alt wie Cairne, und wie der verstorbene Bulle war er noch immer stark und schlau, trotz der grauen Haare, die sein schwarzes Fell durchzogen. Tarakor ging unruhig auf und ab. Er war jünger und heißblütiger als Sturmlied und hatte seit langer Zeit von dieser Nacht geträumt. Er wollte keine Minute länger warten, doch schließlich nickte er widerstrebend.
„Ihr seid der Anführer bei dieser Mission", sagte er mit einer Stimme, die deutlich erkennen ließ, dass er es lieber gesehen hätte, selbst dazu ernannt worden zu sein. „Ich werde Euch gehorchen. Aber beeilt Euch! Meine Klinge dürstet nach Baines Blut."
„Die meine nicht minder, mein Freund. Doch ich würde mein Blut nicht gerne vergießen, wenn ich es vermeiden kann", entgegnete Sturmlied. Die zwei Dutzend Grimmtotemkrieger, die sich um sie versammelt hatten, lachten leise. „Ich bin so schnell wie möglich wieder zurück."
Tarakor blickte Sturmlied nach. Der Anführer bewegte sich leise vorwärts und wurde kurze Zeit später von den Schatten verschluckt.
Tarakor wartete.
Und wartete und wartete. Mit wachsender Unruhe trat er von einem Huf auf den anderen. Auch die Krieger, die neben ihm standen, wurden immer ungeduldiger. Sie konnten den Kampf kaum noch erwarten, und diese unerwartete Pause gefiel ihnen ganz und gar nicht. Tarakor wusste nicht, wie lange er hier schon stand und seine Augen sich mühten, etwas in der Finsternis zu erkennen, als es in seinem Kopf plötzlich Klick machte.
„Jetzt sollte er aber langsam zurückkommen", knurrte er. „Irgendwas muss schiefgegangen sein. Wir können nicht länger warten. Grimmtotems, greift an! Für die Ältestengreisin!"
Irgendetwas hatte Baine Bluthuf aufgeweckt. Unruhig lag er auf seinem Lager, und ein merkwürdiger Schauder lief seinen Rücken hinab. Er hatte geträumt, konnte sich jedoch nicht mehr an den Traum erinnern, der ihn zutiefst verstört hatte. Als er Stimmen hörte, stand er auf, warf sich rasch etwas über und trat hinaus, um zu sehen, was geschehen war.
Zwei Wachtposten hielten einen Tauren fest. Selbst im schwachen
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