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WoW 14 - Weltenbeben

WoW 14 - Weltenbeben

Titel: WoW 14 - Weltenbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Schaft seiner Axt umklammerte. Cairne zog den Speer zurück und verspürte nicht das geringste Mitleid mit seinem Gegner. Garroshs Tod würde ein Verlust für die Horde sein. Sicher, er war ein guter Krieger, möglicherweise sogar mehr. Wenn Thrall den jungen Orc doch nicht zum Anführer gemacht hätte! Diese tragische Situation hätte so leicht vermieden werden können.
    Cairnes kurzes Zögern erlaubte Garrosh das fast Unmögliche, nämlich die zweihändige Axt mit seinem schwer verwundeten Arm zu umfassen. Schnell nahm Cairne den Runenspeer in beide Hände und hielt ihn hoch, um den Hieb abzuwehren. Stark und fest wie sie war, hatte die Waffe zahllose Kämpfe überstanden, und Cairne hatte sie häufig zur Abwehr eingesetzt.
    Blutschrei kreischte ihren schaurigen Schrei, als sie herniederfuhr.
    Der Runenspeer - die Waffe von zwanzig Generationen, der Stolz der Bluthufe, die so viele getötet und das Volk der Tauren so gut beschützt hatte - zerbrach.
    Mit verminderter, aber nicht gestoppter Kraft drang Blutschrei in Cairnes Brust ein, schnitt eine Wunde in sein Fell und sein Fleisch und traf dann seinen Arm. Doch die Verletzung war nicht mehr als eine Fleischwunde, denn der Speer hatte die Wucht des Hiebes abgefangen.
    Cairne erholte sich von dem Schreck, dass die Waffe seiner Ahnen zerstört worden war. Er war noch nicht erledigt. Seine Hand griff fester um das untere Drittel des Speers. Auch so war er noch immer eine gefährliche Waffe. Garrosh kämpfte weiter, aber er war schwer verwundet. Der Hieb, unter dem der Runenspeer zerbrochen war, hatte ihn ausgelaugt, und er würde nicht mehr lange durchhalten. Ein gut gezielter Stoß mit den Überresten des Speers würde ...
    Cairne blinzelte. Seine Sicht verschwamm. Hatte er Staub, Schweiß oder Blut ins Auge bekommen? Er gönnte sich eine wertvolle Sekunde, um mit dem Handrücken über seine Augen zu wischen, doch es half nichts. Seine Hand zitterte, als er sie senkte. Und seine Beine ... sie fühlten sich schwach an ...
    Gebannt starrte er zu Garrosh hinüber. Der Orc schwitzte stark und keuchte. Während Cairne zusah, griff Garrosh die Axt fester und erwiderte gleichmütig Cairnes Blick. Cairne umfasste seine Waffe. Sie glitt durch seine Hand ... war so merkwürdig schwer ...
    Schlagartig wusste er, was mit ihm geschah.
    Und so sterbe ich, der sein ganzes Leben lang in Ehre gelebt hat, durch Verrat.
    Er konnte nicht einmal mehr schreien, um mit seinem letzten Atemzug seinen Mörder anzuklagen. Nur mit reiner Willenskraft schaffte er es, den zersplitterten Speer hochzuhalten, um nicht unbewaffnet erschlagen zu werden.
    Garroshs Augenbrauen zogen sich zusammen, als er die Wunde sah, die er in Cairnes Brust geschlagen hatte, und die Teile des Runenspeers, die auf dem Boden lagen. Für einen Moment huschte ein überraschter Ausdruck über sein Gesicht, doch dann grinste er zuversichtlich. Er lief auf seinen Gegner zu, hob Blutschrei mit beiden Händen an und schlug zu. Unfähig, den Hieb abzuwehren oder aus dem Weg zu springen, sein Leben mit jedem Herzschlag schwindend, sah Cairne Bluthuf, Oberhäuptling der Tauren stumm zu, wie die Axt auf ihn zuraste.
    ZWEIU N D Z WA N ZIG
    Magatha beobachtete den Kampf aufmerksam. Ihr Gesichtsausdruck verriet nicht ihre zunehmende Erregung. Die beiden Krieger waren sich ebenbürtig, wenn sie sich auch in vielerlei Hinsicht voneinander unterschieden. Cairne verfügte über eine erhebliche Stärke, große Weisheit, eine große Geduld und viel Erfahrung. Garrosh war voller Energie und wurde vom Feuer der Jugend angetrieben. Der brodelnde Konflikt zwischen Alt und Jung hatte heute Nacht seinen Höhepunkt erreicht. Nur einer der beiden würde die Arena lebend verlassen, und der Sieger würde die Zukunft der Horde bestimmen. Jedem der Anwesenden war bewusst, dass er miterlebte, wie Geschichte geschrieben wurde. Magatha erkannte, dass die Gefühle, die sich auf den Gesichtern der Zuschauer widerspiegelten, von Schrecken und Schock bis zu großer Begeisterung und unbändiger Freude reichten.
    Es war ein wilder Kampf, knapper, als alle erwartet hatten.
    Alle außer Magatha.
    Schon seit Jahren hatte sie auf eine solche Gelegenheit gewartet, und wie ein Blatt, das langsam und unerwartet von einem Baum in ihren Schoß segelte, war diese Gelegenheit schließlich gekommen. Ihre Spione in Orgrimmar hatten sie noch rechtzeitig informieren können, um sich von Donnerfels zur Arena zu begeben. Es war leicht gewesen, als Schamanin für die rituelle

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