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WoW 14 - Weltenbeben

WoW 14 - Weltenbeben

Titel: WoW 14 - Weltenbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Licht des Mondes erkannte Baine ihn sofort.
    „Ich kenne Euch", sagte er. „Ihr gehört zu Magathas Leuten. Was macht Ihr hier mitten in der Nacht?"
    Der Taure war bereits älter, jedoch keineswegs gebrechlich. Er traf keinerlei Anstalten, sich dem harten Griff der Wachen zu widersetzen, sondern warf Baine einen mitfühlenden und besorgten Blick zu.
    „Ich bin hier, um Euch zu warnen, Baine Bluthuf. Euer Vater ist tot, und Ihr sollt der Nächste sein, der stirbt. Ihr müsst fort, und das sofort und möglichst leise."
    Ein rasender Schmerz durchfuhr Baine, aber er verdrängte ihn sofort wieder. Der Taure gehörte den Grimmtotems an. Das m uss te ein Trick sein.
    „Ihr lügt", zischte er, „und ich verstehe keinen Spaß, wenn jemand Scherze über meinen Vater macht. Sagt mir, was Ihr wirklich von uns wollt. Dann vergesse ich vielleicht Euren schlechten Witz."
    „Das ist keine Lüge, Häuptling", wiederholte der Grimmtotem. „Er ist in der Arena im Kampf mit Garrosh Höllschrei gefallen, den er zu einem Mak'gora herausgefordert hatte."
    „Jetzt weiß ich, dass Ihr tatsächlich lügt! Thrall hat so etwas verboten. Das Mak'gora ist kein Kampf mehr auf Leben und Tod."
    „Was einst war, wurde jetzt wieder zum Leben erweckt", sagte Sturmlied. „Cairne hat ihn herausgefordert, und Garrosh hat angenommen - und darauf bestanden, nach den alten Regeln zu kämpfen. Es ging in der Tat bis zum Tod."
    Baine erstarrte. Wie er seinen Vater und Garrosh kannte, war so etwas durchaus möglich. Er wusste, dass sein Vater Garroshs Ernennung durch Thrall nicht gutgeheißen hatte - ebenso wenig wie er selbst das getan hatte. Auch wusste er, dass Hamuul Runentotem und Cairne glaubten, dass Garrosh hinter den Angriffen auf die Schildwachen im Eschental gesteckt hatte. Es war gut möglich, dass Cairne Garrosh herausgefordert hatte, weil er das Gefühl gehabt hatte, der Orc sei eine echte Gefahr für das Wohl der Horde. Und genauso wahrscheinlich war es, dass Cairne nicht nachgegeben hatte, als Garrosh auf der Anwendung der alten Regeln bestanden hatte.
    „Mein Vater hätte einen solchen Kampf gewonnen", sagte er, doch seine Stimme bebte.
    „Das hätte er vielleicht", stimmte ihm der Schamane zu, „hätte Magatha nicht Garroshs Klinge vergiftet. Sie nutzte ihre Position als Schamanin dazu, die Klinge mit einem vergifteten Öl zu segnen. Ein einziger Treffer war alles, was sie brauchte." Er sprach die Worte mit Verbitterung und Wut aus. „Öffnet meinen Rucksack. Darin findet Ihr einen traurigen Beweis für meine Worte."
    Baine nickte einem der Posten zu. Der Taure öffnete den Rucksack, den er dem Grimmtotem abgenommen hatte, und seine Augen weiteten sich vor Schreck. Baine spürte einen Schauder tief in seinem Innern. Widerstrebend griff die Wache in den Rucksack und zog zwei kleine Holzstücke hervor - die Teile eines zerbrochenen Stabs.
    Baine streckte die Hand aus, und der Wachtposten legte die Stücke des legendären Runenspeers hinein. Langsam, zitternd schloss Baine die Finger darum, spürte die Runen, die ihm so bekannt und vertraut waren. Er taumelte. Sein mächtiger und weiser Vater - von dem er angenommen hatte, er würde entweder in einer ruhmreichen Schlacht oder friedlich im Schlaf sterben - war einem Verrat zum Opfer gefallen ...
    Wut stieg in ihm auf, als der Grimm totem fortfuhr. „Zwei Dutzend Grimmtotemkrieger warten außerhalb des Dorfes auf meinen Befehl zum Angriff. Ich bin der Anführer dieser Mission. Doch ich möchte Euch warnen. Euer Vater war ein großer Taure, auch wenn ich nicht immer einer Meinung mit ihm war. Einen solchen Tod verdiente er nicht, ebenso wenig wie Ihr. Lange habe ich dem Matriarchat gedient, doch nun ... " Er schüttelte den Kopf. „J etzt ist sie zu weit gegangen. Sie widerspricht allem, was einen Schamanen auszeichnet. Ich werde mich nicht länger an ihren Plänen beteiligen."
    Baine ergriff den Bart des Tauren und riss seinen Kopf hoch. Der Grimmtotem grunzte, hielt Baines Blick jedoch unbeirrt stand.
    Der merkwürdige Traum ... das Gefühl der Unruhe ...
    Ein großer Schmerz erfüllte Baines Brust, durchstieß sein Herz, es fiel ihm schwer zu atmen. „Vater", flüsterte er, und als er das sagte, erkannte er, dass der Überlaufer der Grimmtotems die Wahrheit gesagt hatte. Tränen rannen aus seinen Augen, doch er wischte sie fort. Später war noch genug Zeit, seinen Vater zu betrauern. Wenn es stimmte, was der Überläufer sagte ...
    „Wie heißt Ihr?"
    „Man nennt mich

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