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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Ja oder nein?«
    »Ich denke, ja«, sagte Wu. Durant nickte bloß.
    Glimm schaute Jenny Arliss an. »Du schreibst ihnen einen Scheck über die zweihundertfünfzig aus.«
    »Wir fliegen morgen nach Kalifornien ab, also hätten wir ihn gern noch heute nachmittag«, sagte Wu.
    Arliss schaute auf ihre Uhr. »Dann sollten wir beide uns ein Taxi zu meinem Büro nehmen.« Sie schob ihren Stuhl zurück und erhob sich.
    Artie Wu, der wieder über das ganze Gesicht strahlte, erhob sich ebenfalls und kam eilig um den Tisch herum, um Jenny Arliss in den Mantel zu helfen.
    »Diese Kriminalbeamtin«, sagte Durant zu der Arliss, »wie kann ich Kontakt zu ihr aufnehmen?«
    Sie knöpfte sich erst ihren Mantel zu, bevor sie antwortete: »Warum wollen Sie Kontakt mit ihr aufnehmen?«
    »Sie könnte etwas Nützliches über die Goodisons wissen.«
    »Sie wird nicht mit Ihnen reden wollen.«
    »Warum nicht?«
    Jenny Arliss setzte zu einer Antwort an, überlegte es sich jedoch anders, nahm einen gelben Bleistift vom Tisch, schrieb etwas auf einen der Blöcke, riß das Blatt ab und reichte es Durant mit den Worten: »Finden Sie es selber heraus.«

9
    Die Adresse erwies sich als Wohnung über einer Drogerie in der Shirland Road am nördlichen Ende von Paddington, die man, falls das Wetter es zuließ, von Durants Wohnung aus zu Fuß erreichen konnte. Nachdem er das Taxi bezahlt hatte, las er die Namen, die in Druckbuchstaben mit zwei verschiedenen Kugelschreibern auf zwei mit Reißzwecken über einer Doppelklingel befestigten Kärtchen geschrieben waren. Der Name über der linken Klingel lautete Joy Tomerlin. Rechts stand der Name Mary Ticker. Durant drückte auf den rechten Klingelknopf.
    Kurz darauf meldete sich eine weibliche Stimme, die durch die Sprechanlage blechern klang. »Ja?«
    »Es ist wegen der Goodisons, Hughes und Pauline.«
    »Kein Interesse.«
    »Mein Name ist Durant. Ich bin ein Freund von Jenny Arliss. Sie hat mir Ihren Namen und Ihre Adresse gegeben.«
    »Sie sind Amerikaner, stimmt’s?«
    »Stimmt.«
    »Und Sie sind ganz sicher keiner von diesen verfluchten Zeitungsleuten?«
    »Ganz sicher.«
    »Nun, dann kommen Sie rauf.«
    Der Türöffner summte, und Durant trat durch eine dicke Glastür. Er ging eine Treppe hinauf zu einem kleinen Absatz, von wo aus zwei Türen zur vorderen und zur hinteren Wohnung führten. Die Vordertür gehörte Mary Ticker. Durant klopfte, und sofort wurde die Tür von einer schlanken, aber nicht mageren Enddreißigerin geöffnet, die einen dicken Pullover, graue Hosen und einen melancholischen Gesichtsausdruck trug. In der linken Hand hielt sie eine brennende Zigarette.
    Sie hatte dunkelblaue und vielleicht etwas verbitterte Augen, deren Blinzeln Durant auf Kurzsichtigkeit zurückführte. Ihr dichtes Haar war von einem lichten Braun und so kurz geschoren, als wäre es ihr ziemlich gleichgültig. Außerdem hatte sie eine rote Nase, blasse, breite Lippen und hervorstehende Wangenknochen, die ihrem Gesicht einen gewissen Reiz verliehen. Sie mußte zu Durant hochschauen, aber nicht so hoch wie die meisten Frauen, und er schätzte ihre Größe auf ungefähr eins fünfundsiebzig.
    »Detective Ticker?« fragte Durant.
    Sie musterte ihn sorgfältig, vom Kopf bis zu den Füßen und wieder zurück, dann erst schüttelte sie den Kopf und sagte: »Nein.«
    »Aber Sie waren Detective Mary Ticker?«
    Sie nickte.
    »Ich würde gern mit Ihnen über die Goodisons reden.«
    »Warum?«
    »Sie sind verschwunden.«
    Ein zufriedenes, ja sogar fröhliches Lächeln blitzte auf und entblößte eine Reihe gutgepflegter Zähne. Dann verschwand es so plötzlich, wie es gekommen war, aber nicht ohne ihr Gesicht aufgehellt und etwas von der Verbitterung aus ihrem Blick genommen zu haben. Nachdem das Lächeln wieder verschwunden und die Verbitterung zurückgekehrt war, sagte sie: »Vielleicht sollten Sie hereinkommen und mir die pikanten Einzelheiten erzählen.«
    Das Wohnzimmer war klein und vollgestellt und ganz auf ein großes Fernsehgerät mit angeschlossenem Videorecorder ausgerichtet. Gegenüber vom Fernseher befanden sich eine Kochnische und gleich dahinter eine verschlossene Tür, die, wie Durant vermutete, zu Schlafzimmer und Bad führte. Drei bequeme Sessel waren vor den Fernseher gezogen worden. Vor dem mittleren Sessel stand ein niedriger Tisch, gerade so groß, daß Tee- oder Abendbrotgedeck darauf Platz fanden, und das hielt Durant auch für seine Bestimmung. Ihm fiel auf, daß die Tapeten mit einem Muster

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