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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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hellroter, sich hochrankender Rosen bedruckt waren, hier und da unterbrochen durch billige Reproduktionen von Landschaften, die Durant an Devon erinnerten. Ein großer Schrank mit einem Spiegel ersetzte den Wandschrank, und vier an der Wand befestigte Kiefernbretter boten Platz für eine Sammlung von Porzellankatzen. Eine echte Katze, ein fetter, gescheckter Kater, schlief in einem der bequemen Sessel.
    »Nehmen Sie doch Platz«, sagte Mary Ticker und ließ sich selbst in dem Sessel neben dem kleinen Tisch nieder. Durant bedankte sich und setzte sich in den Sessel, der nicht von der Katze eingenommen war. Mary Ticker zündete sich eine neue Zigarette an ihrem glimmenden Stummel an. Durant zählte sieben Aschenbecher, die überall im Zimmer verteilt standen.
    »Ich dachte, die Goodisons hätten Sie von dem Laster befreit«, sagte er.
    »Die Wirkung der Kur hat nicht lange vorgehalten.« Sie machte eine kleine Geste mit der Zigarette. »Stört es Sie?«
    »Nein.«
    »Und jetzt erzählen Sie mir, wie sich die beiden in Luft aufgelöst haben.«
    »Viel weiß ich nicht«, sagte Durant. »Eigentlich nur, daß sie nach Los Angeles geflogen sind, um Ione Gamble zu hypnotisieren. Dann sind sie verschwunden.«
    »Muß ’ne ganze Stange Geld im Spiel gewesen sein.«
    »’ne ordentliche Stange.«
    »Und was haben Sie damit zu tun?«
    »Meine Firma wurde engagiert, um sie wiederzufinden.«
    »Wie heißt Ihre Firma?«
    »Wudu, Ltd.«
    »Nie gehört.«
    »Es ist eine kleine Firma.«
    »Und das ist Ihre Hauptbeschäftigung? Nach Leuten suchen, die verloren gegangen sind?«
    »Hin und wieder.«
    »Und wie verbringen Sie den Rest Ihrer Zeit?«
    Durant lächelte bloß.
    »Hat Jenny Sie angeheuert?«
    »Ihr Boss.«
    »Dieser deutsche Typ?«
    Durant nickte, und nach einem längeren Schweigen, welches von einem Stirnrunzeln und drei Zügen an ihrer Zigarette begleitet waren, sagte Mary Ticker: »Das sind Verrückte, wissen Sie?«
    »Die Goodisons?«
    »Mhh-hm.«
    »Wie verrückt?«
    »Sie haben ihre Eltern umgebracht. Auf Malta. Sie haben sie vergiftet, wegen einer Wohnung in Hammersmith und ein paar tausend Pfund von der Versicherung.«
    »Aber das können Sie nicht beweisen.«
    »Sie säßen längst hinter Schloß und Riegel, wenn ich es könnte.«
    »Ich dachte, Sie wären Freunde, Sie und die Goodisons.«
    »Hat Jenny das gesagt?«
    Durant nickte.
    Mary Ticker inhalierte mehr Rauch, blies ihn wieder heraus und sagte: »Das war vorher.«
    »Vor was?«
    »Bevor sie mich zum Narren gehalten haben.« Sie drückte ihre Zigarette in einem Aschenbecher aus, nahm sich Zeit dabei, quetschte sie fest gegen den Boden, freute sich an ihrer Zerstörung. »Mögen Sie einen Drink – Whisky?«
    »Gerne.«
    »Mit Wasser? Eis hab’ ich nicht.«
    »Gerne mit Wasser.«
    Sie ging in die Küchenecke, schenkte zwei Gläser voll und servierte sie. Durant fiel auf, daß sein Drink blasser war als ihrer. Sie nahm einen Schluck und zündete sich mit einem Einwegfeuerzeug eine neue Zigarette an. »Es ist nicht alles auf einmal passiert.«
    Durant, der nicht wußte, was sie damit meinte, zog die Brauen zusammen und fragte: »Nein?«
    »Sie haben ein falsches Spiel mit mir getrieben. Sie waren ziemlich gerissen. Wollen Sie wissen, wie ich mir wirklich das Rauchen abgewöhnt habe?«
    »Hypnose?«
    »Das hab’ ich alles nur gespielt. Ich hab’ mich nicht wirklich in Trance versetzen lassen. Hab’ mich gefürchtet. Aber nach der zweiten Sitzung hab’ ich mit dem Rauchen aufgehört, nur um dem lieben Hughes und der süßen kleinen Pauline zu gefallen. Ich hab’ ihnen gefallen, den beiden Hübschen.«
    »Ist irgendwas dabei rausgekommen?«
    »Zuerst nur ’n bißchen Geschmuse, zu dritt, wobei sie die Schockierten gespielt haben, aber dann haben sie mich weiter verführt, bis ich es getan habe.«
    »Was?«
    »Ihnen ein bißchen Polizeiarbeit verschafft.«
    »Der Vergewaltigungsfall?« fragte Durant.
    Sie nickte. »Jenny hat Ihnen davon erzählt, ja?«
    »Ein bißchen.«
    Mary Ticker trank ihr Glas in zwei Schlucken aus, dann sagte sie: »Nennen wir sie Alice.«
    »Das kleine Mädchen – das vergewaltigt wurde?«
    »Gewaltsamer Analverkehr. Geblutet hat sie wie ’n Schwein. Die Eltern kriegten’s mit der Angst, wußten nicht mehr, was sie tun sollten. Schließlich haben sie auf dem Revier in Paddington angerufen, und ich war am Apparat.«
    »Dort haben Sie gearbeitet – Polizeirevier Paddington?«
    Sie nickte. »Ich brachte Alice ins Krankenhaus und ließ

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