Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.
sind was – ihre Agentin?« fragte Durant.
»Nein, Help! hat sie ausschließlich für gelegentliche Aufgaben im Ausland engagiert. So engagieren wir alle unsere Klienten. Wir verlangen nie eine Gebühr von ihnen und nehmen auch keine Prozente vom Honorar. Unser Honorar bezahlt immer der Auftraggeber.«
»Und wie hoch ist das?« fragte Wu.
»Noch mal zusätzlich fünfundzwanzig Prozent von dem, was unser Klient bekommt«, antwortete Glimm.
»Klingt einträglich«, meinte Wu, öffnete eine Flasche Bier, schenkte sich etwas in ein Glas und trank einen Schluck, bevor er fortfuhr: »Und jetzt würde ich gerne etwas über Kalifornien hören – und wie die Goodisons abhanden gekommen sind.«
»Okay«, sagte Glimm. »Aber zuerst möchte ich Ihnen zwei Namen nennen. Sollten Sie sie kennen, würde uns das ’ne Menge Zeit und Erklärungen ersparen. Die Namen lauten Ione Gamble und William A. C. Rice der Vierte. Läuten irgendwelche Glocken?«
Durant erwiderte: »Geprellte Schauspielerin ermordet Milliardär, behauptet die Polizei.«
»Und was ist mit Ihnen?« sagte Glimm zu Wu. »Sind Sie auch auf dem laufenden?«
»Bin ich«, antwortete Wu. »Wäre ja auch gar nicht einfach, nicht auf dem laufenden zu sein.«
»Dann wissen Sie auch, daß die Frau behauptet, einen Rausch mit Blackout gehabt zu haben und sich an nichts mehr zu erinnern. Darüber wissen Sie Bescheid, oder?«
»Wissen wir«, bestätigte Durant.
»Und haben Sie auch von ihrem Prüfverfahren gehört?«
»Von was?« fragte Wu.
»Von dem Casting geeigneter Strafverteidiger«, antwortete Glimm. »Sie hat sie alle einfliegen lassen, Burschen mit ausgezeichnetem Ruf. Und dann hat sie einen aus Washington D.C. ausgewählt, jemanden, den sie für den klügsten Mann hält, der ihr je über den Weg gelaufen ist, und da muß ich ihr zustimmen. Sie hat Howard Mott ausgewählt. Kennen Sie ihn?«
Wu schaute Durant an, und dann sagte er: »Ich glaube nicht, daß wir dem schon mal begegnet sind, oder?«
»Nein«, antwortete Durant. »Noch nie.«
»Aber Sie wissen, wer er ist?« fragte Glimm.
Wu nickte.
»Nun, Mott und ich, wir hatten schon geschäftlich miteinander zu tun, also war ich nicht besonders erstaunt, als er mich anrief. Ich war in Frankfurt, er in L.A., Santa Monica. Er stellte sich mir als Anwalt von Ione Gamble vor und bat mich, ihm von Hughes und Pauline Goodison zu erzählen. Also riet ich ihm, Jenny hier in London anzurufen – oder ich würde sie bitten, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Mott sagte, es wäre dringend, also gab ich ihm Jennys Nummer, und er rief sie an. Sie wird Ihnen berichten, was dann passierte.«
Durant und Wu schauten Jenny Arliss an. Sie starrte Wu an, dann ließ sie den Blick zu Durant schweifen: »Mr. Mott meldete sich bei mir und quetschte mich eine halbe Stunde oder länger über die Goodisons aus. Ich gab ihm ein paar Telefonnummern, unter anderem die der Londoner Polizei. Zwei Stunden später rief er zurück und sagte, er würde gerne die Goodisons engagieren, damit sie Ione Gamble dabei helfen, sich wieder zu erinnern. Ich war neugierig, warum er gerade auf sie gekommen war, wo es doch gerade im südlichen Kalifornien nur so von Hypnotherapeuten wimmelt, angesehenen und weniger angesehenen. Also fragte ich ihn.«
»Was hat er geantwortet?« wollte Durant wissen.
Einen Augenblick schaute sie zur Seite, um einen Blick auf das Porträt von Agnes Wu und den beiden Zwillingspaaren zu werfen. Dann kehrte ihr Blick zurück zu Durant, und sie sagte: »Mr. Mott wollte einen Hypnotiseur – in diesem Fall ein Paar – engagieren, deren absolute Diskretion garantiert wäre. Er fragte mich, ob Help! für das Schweigen oder die Diskretion der Goodisons garantieren könne. Ich antwortete ihm, daß wir natürlich für die Diskretion aller unserer Spezialisten bürgen. Danach handelten wir noch ein Honorar aus und …«
Durant unterbrach sie: »Was meinen Sie damit, Sie ›bürgen‹?«
»Sie meint damit, daß wir Ione Gamble für alle Verluste entschädigen, die sie durch die Arbeit der Goodisons erleiden könnte«, erklärte Glimm. »Und das könnte ein ganz schöner Batzen werden.« Er schwieg einen Moment, um Wu anzuschauen. »Deshalb will ich, daß die beiden gefunden werden.«
Nach einem zuversichtlichen Kopfnicken wandte Wu sich wieder an die Arliss: »Sie waren beim Honorar stehengeblieben.«
»Ich rief Hughes an«, sagte sie, »und fragte ihn, ob er und Pauline nicht Lust hätten, nach Los Angeles zu fliegen und Ione
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