Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.
arrangieren.«
»Wir nehmen es.«
»Wollen Sie beide es sich nicht erst einmal anschauen?«
»Sie sagten doch, es sei nobel, Mr. Quill«, erwiderte Georgia Blue. »Lassen wir uns überraschen, wie nobel es ist.«
13
Artie Wu, der einen vollgeladenen Gepäckwagen vor sich herschob, ging an der Spitze, als er, Otherguy Overby und Quincy Durant um 13.37 Uhr am selben Nachmittag die lange Rampe entlangkamen, die von der Zollkontrolle und der Einwanderungsbehörde in die internationale Ankunftshalle des Flughafens führte, wo Booth Stallings und Georgia Blue bereits warteten.
Durant schaute zu, als Wu Georgia Blue mit einem Lächeln, einer Umarmung, einem Kuß und ein paar freundlichen Worten begrüßte, bevor er sich umdrehte, um Stallings die Hand zu schütteln. Overby war als nächster dran. Er gab ihr einen Klaps auf die Wange, und sie wäre beinahe zusammengezuckt, dann sagte er etwas zu ihr, und sie hätte beinahe gelächelt.
Ein Durant ohne Lächeln trat auf sie zu und streckte ihr seine Hand entgegen. Sie griff zu und sagte: »Nur raus damit, Quincy.«
Er ließ ihre Hand los und sagte: »Versuch nicht noch mal, mich aufs Kreuz zu legen, Georgia.«
Sie starrten sich ein paar Sekunden lang an, bevor sie mit einem zweimaligen bedächtigen Nicken antwortete, welches Durant als ›Vielleicht nicht, vielleicht aber doch‹ interpretierte. Tatsächlich sagte sie: »Du hast dich nicht verändert.«
»Du auch nicht.«
»Doch, ich schon.«
Durant studierte die weiße Strähne in ihrem Haar. »Läßt du sie so?«
»Als Erinnerung.«
»Mir gefällt sie«, sagte er und wandte sich ab, um Booth Stallings zu begrüßen.
Seines Jacketts und der Krawatte ledig, die Ärmel seines maßgeschneiderten weißen Hemds sorgfältig aufgekrempelt, steuerte Otherguy Overby den gemieteten Lincoln in die Abkürzung zum Zubringer, der ihn zur Internationalen Ankunftshalle zurückbringen würde, wo Artie Wu inzwischen sein Telefongespräch beendet haben müßte.
Auf dem Vordersitz neben Overby saß Georgia Blue. Durant und Stallings hatten auf der Rückbank Platz genommen. Nachdem die vier den zweiten Stock der Parkgarage erreicht und das Gepäck im Kofferraum des Lincoln verstaut hatten, erbot sich Overby, den Wagen weiter zu fahren. Stallings warf ihm die Schlüssel zu und sagte: »Er gehört dir.«
»Wohin?« fragte Overby.
»Malibu«, antwortete Stallings, der sich für einen der wenigen Amerikaner hielt, für die Autos eher ein Ärgernis als eine Notwendigkeit sind. Es hatte Zeiten in seinem Leben gegeben, vor allem im Ausland und während der Jagd auf Terroristen, da war er bis zu achtzehn Monate lang ohne eine einzige private Autofahrt ausgekommen. Statt dessen war er zu Fuß gegangen, mit dem Fahrrad gefahren oder hatte Taxis und öffentliche Verkehrsmittel benutzt. Inzwischen war er beinahe davon überzeugt, daß er sich nie wieder ein eigenes Auto kaufen würde – es sei denn, er stolperte über einen Morgan oder vielleicht auch einen Jowett-Jupiter.
Overby entdeckte Wu, der am Bordstein wartete. Nachdem der Lincoln angehalten hatte, setzte sich Wu neben Stallings auf die Rückbank und sagte: »Quincy und ich sind …« Er brach mitten im Satz ab, als Overby fachmännisch einem Hotel-Kleinbus den Weg abschnitt und versuchte, sich auf der äußersten linken Spur des Flughafenzubringers einen Weg zu bahnen. Wu bemerkte, daß er den Atem angehalten hatte, bis er vom sicheren Ausgang des Manövers überzeugt war. Er benützte die angehaltene Luft, um seine Ankündigung auszusprechen. »Quincy und ich sind heute nachmittag um fünf mit Ione Gamble verabredet.«
»Hast du mit ihr gesprochen?« fragte Durant.
»Nein. Mit Howard Mott.« Er schaute Stallings an. »Dein Schwiegersohn bat mich, dir mitzuteilen, daß dein Enkel und Namensvetter blüht und gedeiht.«
Der frischgebackene Großvater lächelte sanft. »Sie haben den Jungen Booth Stallings Mott genannt. Es ist ihnen nicht in den Sinn gekommen, daß die anderen Jungs ihn spätestens in der zweiten Klasse, wenn nicht schon in der ersten B. S. nennen werden.«
Georgia Blue wollte wissen: »Hast du ihn schon gesehen?«
»Nein. Ich war seit fünf Jahren nicht mehr in Washington. Der Kleine ist doch ohnehin noch in der Glucks- und Lallphase. Ich glaube, ich sollte warten, bis er drei oder vier ist und etwas zu sagen hat.«
Overby war in nördlicher Richtung auf den Sepuvelda Boulevard gebogen und näherte sich dem Lincoln Boulevard. Wu beugte sich vor und
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