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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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fragte: »Wo soll’s hingehen, Otherguy?«
    »Nach Malibu«, sagte Booth.
    Wu lehnte sich wieder zurück und fragte Stallings: »Irgendwelche Probleme mit dem Girokonto?«
    »Keine. Ich habe Blankoschecks und Unterschriftskarten für dich und Quincy in meiner Tasche.«
    »Schon irgendein Haus in Sicht?«
    »Erinnerst du dich an Phil Quill?«
    Wu runzelte die Stirn, dann hellte seine Miene sich auf. »Der Quarterback von den Wildschweinen?«
    »Er hat uns ein Haus vermietet.«
    »Seins?«
    »Nein. Er arbeitet jetzt als Makler in Malibu – wenn er nicht gerade vor der Kamera steht, was er die meiste Zeit über zu tun scheint.«
    »Schönes Haus?« fragte Durant.
    »Direkt am Strand.«
    »Wie viele Schlafzimmer?«
    »Sechs. Und sieben Badezimmer.«
    »Kostet?«
    »Quill wollte fünfzehn, aber er kam uns bis dreizehneinhalb entgegen.«
    »Wessen Haus ist es?« wollte Wu wissen.
    Um Wus Reaktion nicht zu verpassen, drehte er sich um und schaute ihn an. Ihm fiel auf, daß auch Georgia Blue sich auf ihrem Sitz umgedreht hatte. »Die Besitzverhältnisse sind im Moment etwas in der Schwebe«, sagte Stallings. »Aber das Haus hat William A. C. Rice dem Vierten gehört.«
    Artie Wu brachte auf seine Weise sein Erstaunen zum Ausdruck, indem er ein paarmal verständnisvoll mit dem Kopf nickte und dazu sanft lächelte.
    »Und?« sagte Stallings und richtete sich sowohl auf Lob als auch Tadel ein.
    »Ich denke, Rices Haus könnte sich als nützlich erweisen«, antwortete Wu. »Und ich finde außerdem, daß ihr bemerkenswert gute Arbeit geleistet habt, du und Georgia.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wie dieses Haus uns nützen sollte«, wandte Durant ein. »Außer daß man auf uns aufmerksam wird.«
    »Eben«, sagte Wu.
    Vom Fahrersitz her warf Otherguy Overby ein: »Zum Teufel, mir kommt gleich ’n halbes Dutzend Ideen, wie wir es nützen können.«
    Wu lehnte sich gemütlich zurück, verschränkte die Hände vor seinem Bauch und schloß die Augen. »Dann laß doch mal zwei oder drei davon hören, Otherguy.«
     
    Um 15.15 Uhr hatten die Reisenden bereits ausgepackt, eine Besichtigung von Billy Rices 15-Millionen-Dollar-Strandhütte vorgenommen und einen kurzen Strandspaziergang absolviert. Jetzt hatten sie sich alle in dem riesigen Wohnzimmer versammelt, wo Artie Wu wie von einem Magneten vom Lieblingssessel des toten Mannes angezogen worden war – einem kunstvoll gearbeiteten Klappsessel, dessen Lederbezug die Farbe von Portwein hatte.
    Es gab keine versteckten Hebel, die auch nur daraufhinwiesen, daß es ein Klappsessel war. Statt dessen sah er aus wie ein ganz gewöhnlicher, mit Messingnieten beschlagener Ohrensessel – wenn man einen Drei- oder Viertausend-Dollar-Sessel gewöhnlich nennen will. Ein geschickt versteckter Knopf klappte die Lehne zurück, und damit konnte man sie auch in jede gewünschte Schräglage bringen. Ein anderer Knopf setzte den elektrischen Schüttelmechanismus in Gang. Und mit einem dritten Knopf konnte man die Musikanlage des Wohnzimmers in Betrieb nehmen.
    Gleich neben dem Sessel befand sich die Telefonkonsole mit sechs Leitungen, von der aus Ione Gamble die Polizei angerufen hatte. Außerdem gab es einen ausziehbaren Lesetisch. Auf der linken unteren Seite hatte der Sessel eine geräumige Ledertasche, die immer noch mit Drehbüchern vollgestopft war. Das Licht fiel von einer Flurlampe herein, deren Chromständer und flacher Metallschirm genau in einer günstigen Position standen.
    Booth Stallings und Georgia Blue saßen zusammen auf einem der drei Sofas im Raum, als wollten sie damit eine Art lose Verbindung andeuten, wenn nicht gar demonstrieren. Overby hatte sich einen Eames-Sessel ausgesucht, einen echten, und die Füße lagerten auf dem dazugehörigen Hocker. Durant stand, mit dem Rücken zum Raum, vor der weiten Glaswand und schaute hinaus auf den Ozean.
    Nachdem er den anderen einen Drink angeboten und keine Abnehmer gefunden hatte, sagte Artie Wu: »Booth hat jedem von uns tausend Dollar Taschengeld ausgezahlt. Er wird unser Schatzmeister, Logistiker und Haushaltsvorstand sein. Wenn euch jemand fragen sollte, dann seid ihr Kollegen von Dr. Stallings und seiner charmanten Forschungsassistentin Miss Blue. Irgendein Kommentar dazu?«
    Stallings hatte einen. »Ich denke, daß ich als erstes ungefähr einen Tag lang die Nachbarschaft abklappern werde, Artie. Ich stell’ mich als Dr. Stallings vor, der alte Akademiker mit dem Schnellfeuermundwerk, der einem ein Loch in den Bauch

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