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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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haben das der Gamble natürlich gesagt?«
    »Ich wollte ihren Anwalt nicht verletzen.«
    »Howard Mott?«
    Broach nickte.
    »Er hat die Goodisons empfohlen?«
    »Mehr oder weniger.«
    »Hat er oder hat er nicht?«
    »Mott hatte von ihnen gehört«, erklärte Broach. »Daraufhin hat er sie überprüfen lassen und sie über eine höchst angesehene Londoner Agentur engagiert. Jeder, mit dem Mott in London gesprochen hat, versicherte ihm, die Goodisons seien einsame Spitze.«
    »Wer hat der Gamble denn Howard Mott empfohlen?«
    »Sie bat mich, für sie den besten Strafverteidiger im ganzen Land zu finden. Ich schickte ihr fünf Leute vorbei, und sie pickte sich Mott heraus. Ich hab’ ihr gesagt, sie hätte eine gute Wahl getroffen.«
    »Glauben Sie das noch immer?«
    »Natürlich.«
    »Warum?«
    »Ich verstehe Ihre Frage nicht.«
    »Aber sicher verstehen Sie die«, erwiderte sie. »Sie empfehlen ihr Mr. Mott – unter anderen. Ione Gamble nimmt ihn. Er heuert die Goodisons an, und plötzlich geht alles den Bach runter. Meine Frage lautet: Glauben Sie immer noch, daß es klug war, Howard Mott auszuwählen?«
    »Das hat nichts mit Klugheit zu tun. Ione fühlt sich geborgen bei Howard Mott. Sie vertraut ihm. Außerdem ist er ein verdammt fähiger Anwalt mit eindrucksvollen Empfehlungen.«
    »Sie sind auch Anwalt, oder?«
    »Warum?«
    »Normalerweise stehen Anwälte füreinander ein.« Sie schwieg, ließ den Blick langsam durch den Raum schweifen, als wolle sie die Einrichtung taxieren, dann wandte sie sich mit der nächsten Frage an Broach: »Was tun Sie noch für Ione Gamble außer Ratschläge geben?«
    »Ich bin ihr bester Freund.«
    »Was kostet es sie, Jack Broach als besten Freund zu haben? Ich will nicht den Dollarbetrag, mir reicht der Prozentsatz.«
    »Ich bin ihr Agent, ihr Manager und ihr persönlicher Anwalt. Dafür bezahlt sie mir zwanzig Prozent ihres Bruttoeinkommens. Meine Freundschaft kostet sie nichts.«
    »Kümmern Sie sich um ihre Geldanlagen?«
    Broach nickte.
    »Ist sie pleite, wohlhabend, reich – was ist sie?«
    »Mit ihrem Nettovermögen wäre sie vor zehn Jahren noch reich gewesen. Heute ist sie damit nur noch sehr wohlhabend.«
    »Was war der Grund für das Zerwürfnis zwischen ihr und William Rice dem Vierten?«
    »Keine Ahnung.«
    »Raten Sie.«
    »Wenn Ione es nicht errät, kann ich es schon lange nicht.«
    »Stimmt irgendwas nicht mit ihr?« fragte Georgia Blue. »Ich meine, ist sie psychotisch, HIV-positiv, drogensüchtig, sexuell abartig, alkoholabhängig, oder leidet sie sonst unter irgendwelchen geistigen oder körperlichen Krankheiten, die ihre Karriere beeinträchtigen könnten?«
    »Was zum Teufel meinen Sie damit?«
    »Erpressung«, sagte Georgia Blue. »Also, wird sie erpreßt?«
    »Nein.«
    »Glauben Sie, daß sie ihn getötet hat – Rice, meine ich?«
    »Nein.«
    »Und was meinen Sie, wer’s getan hat?«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung.«
    »Und warum, glauben Sie, sind die Goodisons bei Nacht und Nebel verschwunden?«
    »Wenn sie es sind, dann weiß ich es nicht.«
    »Wenn Sie an der Stelle der Goodisons wären und untertauchen wollten, wohin würden Sie gehen?«
    »In eine sehr große Stadt«, sagte Broach, dann lächelte er und fügte hinzu: »Vielleicht nach Los Angeles.«
    »Danke, daß Sie mir Ihre Zeit geopfert haben, Mr. Broach«, sagte Georgia Blue, erhob sich, wandte sich um und nahm die drei Daumiers noch einmal genau in Augenschein. Dann wandte sie sich noch einmal Broach zu und sagte lächelnd: »Falls Sie es nicht ohnehin schon wissen, die drei Daumiers sind Fälschungen.«
    Broach lächelte nun seinerseits, als er sich aus dem zu großen Ohrensessel erhob. »Aber ganz ausgezeichnete Fälschungen, stimmt’s?«
    »Nicht schlecht.«
    »Haben Sie das beim Secret Service gelernt?«
    »Man hat mir dort beigebracht, Fälschungen zu entlarven.«
    »Auch gefälschte Menschen?«
    »Das ist meine Spezialität.«
    »Sind Sie sicher, daß Sie keinen Job brauchen?«
    »Ganz sicher.«
    »Darf ich Ihnen noch eine Frage stellen?«
    Sie nickte.
    »Gehen Sie heute abend mit mir essen?«
    »Tut mir leid.«
    »Vielleicht an einem anderen Abend?«
    »Wer weiß?« sagte Georgia Blue, lächelte ihm zum Abschied zu, ging zur Tür, öffnete sie und war verschwunden. Jack Broach bewertete es als einen erstklassigen Abgang.

18
    Hätte es den Hollywood Freeway nicht gegeben, dann wäre die alte Trussel-Villa im Jahre 1947 ganz sicher nicht vom Rande der damaligen Downtown von Los

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