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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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dieser … Broach?«
    »Aalglatt.«
    »Hatte er was Interessantes über Ione Gamble mitzuteilen?«
    »Nur, daß er ihr bester Freund und gleichzeitig ihr Agent, Manager und persönlicher Anwalt ist. Ihr bester Freund ist er kostenlos, für den Rest verlangt er zwanzig Prozent von ihrem Bruttoeinkommen.«
    »Was hat er über die Goodisons gesagt?«
    »Daß er sie sofort als kranke Arschlöcher durchschaut habe.«
    Overby zuckte die Achseln, als sei das kalter Kaffee, dann fragte er: »Hast du schon mal was von Colleen Cullen gehört?«
    Georgia Blue runzelte zunächst die Stirn, dann schaute sie Overby an und sagte: »Vor Jahren gab es in Chicago mal eine Cullen, die hatte Verbindungen zu den Black Panthers und der IRA, aber ihr Vorname war nicht Colleen. Warum?«
    »Diese Cullen soll den besten Laden zum Abtauchen in ganz L. A. haben.«
    »Und die willst du nach den Goodisons fragen?«
    Er bejahte ihre Frage.
    »Und du meinst, sie gibt Gratisinformationen aus?«
    »Wenn sie welche hat, wird’s uns ’ne Stange kosten. Hast du noch die tausend, die du von Booth gekriegt hast?«
    »Ausgegeben.«
    »Für was?«
    »Schuhe und ein Kleid.«
    Overby nahm den Blick von der Straße und inspizierte zum ersten Mal ihr neues Kleid und die Schuhe. »Hübsch. Wieviel?«
    »Neunhundertsechzig und noch was, mit den Schuhen.«
    Overby nickte beifällig und sagte: »Du und ich, Georgia, wir beide haben immer schon kapiert, daß erst die richtigen Klamotten einen so richtig in Schwung bringen.«
     
    Overby lenkte seinen gemieteten Ford von der engen, gewundenen Asphaltstraße auf eine gepflasterte Zufahrt. Die Scheinwerfer des Ford beleuchteten ein grünes Schild mit goldener Aufschrift: »Cousin Colleen’s Bed & Breakfast Inn«. Aufgepfropft auf das hölzerne Schild, als sei sie später erst hinzugefügt worden, blinkerte eine Reihe von kleinen roten Neonbuchstaben: »Kein Zimmer frei«.
    Als die Zufahrt kein Ende nehmen wollte, dachte Overby, daß man das Haus so weit wie irgend möglich von der schwarzen Asphaltstraße zurückversetzt hatte – wahrscheinlich bis zu dem Punkt, wo das flache Land in den steilen Anstieg eines der Santa-Monica-Hügel überging. Es standen viele Bäume herum, die Georgia Blue trotz der nächtlichen Finsternis nach Form und Größe als Pinien, Platanen und Eukalyptus identifizierte. Nach dem, was im Licht der Scheinwerfer zu erkennen war, konnte von einem Rasen nicht die Rede sein, statt dessen erkannte man vernachlässigte Blumenbeete, in denen vor allem Gänseblümchen, mexikanischer Mohn und andere trockenheitsresistente Arten wuchsen, deren Namen sie nicht kannte oder vergessen hatte.
    Die gepflasterte Zufahrt endete gleich hinter dem großen Haus und mündete in einen fächerförmigen Parkplatz, der mindestens einem Dutzend Autos Platz bot. Jetzt standen dort jedoch nur zwei Wagen. Der eine war ein weißer, relativ neuer Toyota-Pickup-Truck, der andere ein MG-Sportwagen ohne Verdeck. Overby ließ den Ford ausrollen, stellte die Automatik auf Parken, schaltete den Motor und die Lichter aus und schaute Georgia Blue an. »Nun?«
    »Neun Stufen bis zu einer überdachten Terrasse, die Vorder- und Westseite einschließt«, antwortete sie. »Die Eingangstür ist aus massivem Holz und wird von zwei 100-Watt-Birnen beleuchtet, die in mattierten Glaskugeln stecken. Gleich rechts von der Tür befindet sich ein schmales Fenster mit bemaltem Glas. Irgendwelches Obst, glaub’ ich. Es ist ein zweistöckiges Haus, und es ist groß, wahrscheinlich fünfzehn, sechzehn oder siebzehn Zimmer. In einem Zimmer im ersten Stock brennt ein Licht, aber Erdgeschoß und zweiter Stock sind dunkel. Keine Autos, außer dem Toyota-Pickup und dem MG, und der scheint seit sechs Monaten oder sogar einem Jahr nicht mehr gefahren worden zu sein.«
    »Keine Autos und ein ›Kein Zimmer frei‹-Schild, das paßt doch nicht zusammen«, meinte Overby.
    »Vielleicht kommen ihre Klienten alle mit ’nem Taxi.«
    »Vielleicht«, erwiderte Overby und öffnete seine Tür. An der Treppe hatte sie ihn eingeholt, und sie stiegen zusammen hinauf. Overby fand einen Klingelknopf und drückte drauf. Statt eines Klingelns erklang ein lautes Schnarren. Als sich niemand rührte, drückte er noch einmal auf den Knopf – diesmal mindestens zwanzig Sekunden lang. Die nächsten zwanzig Sekunden warteten sie noch ab, dann versuchte Georgia Blue, die Tür zu öffnen. Sie war verschlossen. Overby zuckte mit den Achseln und wandte sich ab, als wollte er

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