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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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das könnte die UVL übernehmen, die Unabhängige Vereinigung der Limousinenverleiher, die ich gerade eben aus der Taufe gehoben habe.«
    »An wen denkst du? Otherguy?«
    »Otherguy wäre ein guter Mann dafür«, sagte Wu. »Aber Booth würde sich noch besser machen. Er ist älter und, ja, irgendwie großväterlicher, auch wenn ich nicht glaube, daß ihm diese Beschreibung gefallen würde.«
    »Aber sicher würde sie ihm gefallen«, widersprach Durant. »Es gefällt Booth, der Älteste zu sein. Er ist uns und Otherguy um zwanzig Jahre voraus, und Georgia um noch viel mehr. Und auch wenn ihm die Rolle des Hauspatriarchen Spaß macht, der eigentliche Grund dafür, daß er mit uns durch die Welt zieht, ist seine Überzeugung, daß wir genau solche Anachronismen sind wie er.«
    »Von wegen«, erwiderte Wu. »Hast du dich jemals für einen Anachronismus gehalten?«
    »Nein, aber es gibt Tage, an denen komme ich mir schon ein bißchen verschroben vor.«
    »Ja, solche Tage hab’ ich auch.«

23
    Als erstes, noch vor der ersten Tasse Kaffee, hatte Georgia Blue an diesem Morgen die Zulassungsstelle für Kraftfahrzeuge angerufen. In kühlem, förmlichem Tonfall, gespickt mit etwas Geheimdienstjargon, hatte sie den Namen und die Adresse, die zu dem Kennzeichen LUXRY 3 gehörten, angefordert und auch erhalten.
    Die Information gab sie an Durant weiter, der sich in der voll ausgerüsteten Küche des verstorbenen William Rice, die für ein mittleres Hotel groß genug gewesen wäre, gerade die erste Tasse Kaffee eingeschenkt hatte. Durant warf einen Blick auf den Zettel, brummte einen kurzen Dank und verzog sich auf die Terrasse, wo er seinen Kaffee allein trinken konnte, ohne mit jemandem reden zu müssen.
    Georgia Blue fand in einem Küchenschrank eine Thermoskanne, goß zwei Tassen Kaffee hinein, nahm sich einen Becher und trug ihn zusammen mit der Thermoskanne in ihr Schlafzimmer. Sie trank eine Tasse Kaffee, ging unter die Dusche, strich sich ein paarmal mit dem Kamm durch das Haar, das seit der Zeit auf den Philippinen ein paar Zentimeter gewachsen war, und schlüpfte schließlich in das Anne-Klein-Kleid und die Joan & David-Schuhe. Dann setzte sie sich neben dem Telefon auf das Bett, schenkte sich die zweite Tasse Kaffee ein, nahm den Hörer zur Hand und wählte die Nummer, die sie sich am Abend vorher notiert hatte.
    Nachdem sich eine aufgeräumte Stimme mit »Jack Broach und Co.« gemeldet hatte, sagte Georgia Blue: »Mein Name ist Margo Dawson. Ich bin die Vizepräsidentin der Mitsu-Bank in Beverly Hills. Ich rufe an, um mich zu erkundigen, ob Mr. Broach an einer geschäftlichen Verbindung mit uns interessiert wäre.«
    »Da müssen Sie mit unserem Rechnungsprüfer sprechen, Mr. Corrigan.«
    »Ist er im Hause?«
    »Normalerweise kommt er so gegen halb zehn.«
    »Vielleicht könnten Sie mir einen Hinweis geben. Ist Mr. Corrigan zufrieden mit Ihrer gegenwärtigen Bankverbindung?«
    »Ich glaube schon. Sicher.«
    »Bank of America, richtig?«
    »Security Pacific.«
    »Die Filiale am Wilshire Boulevard? Gleich hinter der Doheney Street?«
    »Gleich bei der La Cienega.«
    »Haben Sie vielen Dank. Ich werde später versuchen, Mr. Corrigan zu erreichen.«
    Über die Auskunft erhielt sie die Nummer der Security-Pacific-Filiale. Es meldete sich eine Stimme vom Band, die ihr mitteilte, welche Nummer sie zu wählen habe, wenn sie Auskunft über ihren Kontostand wünsche. Georgia Blue unterbrach die Verbindung und rief noch einmal bei der Auskunft an. Nachdem sie ihren kühlen Secret-Service-Tonfall unter den Gefrierpunkt gesenkt hatte, teilte sie der Zentrale mit, daß sie mit einer richtigen menschlichen Stimme in dieser Security-Pacific-Filiale zu reden wünsche, nicht mit einer konservierten. Sie erhielt eine andere Nummer.
    Jetzt meldete sich eine lebendige weibliche Stimme, und Georgia Blue sagte: »Ich würde mich gern mit einem Ihrer neuen Mitarbeiter über die Eröffnung eines Geschäftskontos im mittleren Bereich sechsstelliger Summen unterhalten.«
    Sehr schnell wurde sie mit einem Mr. Davidson verbunden, der sich höflich erkundigte, ob er ihr behilflich sein könne.
    »Mein Name ist Georgia Blue. Ich bin Vizepräsidentin der Wudu, Ltd., einer amerikanischen Firma mit Sitz in London. Wir sind gerade dabei, in Los Angeles eine Filiale zu eröffnen, und dazu brauchen wir eine Bank. Einer unserer Kunden nannte mir Ihr Unternehmen.«
    »Wer war dieser Kunde?«
    »Jack Broach.«
    Nach einem kurzen Zögern sagte Davidson:

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