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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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sie sich umdrehte und zur Tür ging, langte Davidson nach dem Telefonhörer, wählte eine Nummer und schaute ihr nach. Sie verließ die Bank gerade durch den Haupteingang, als sich am anderen Ende der Leitung eine freundliche Stimme meldete: »Jack Broach &C Co.« Davidson nannte seinen Namen und verlangte Mr. Jack Broach persönlich.

24
    Nachdem Georgia Blue ihn an der Kreuzung Santa Monica und Wilshire Boulevard in Beverly Hills abgesetzt hatte, rief Booth Stallings anonym bei der Polizei von Santa Monica an und teilte der Frau in der Telefonzentrale mit, daß sie den gestohlenen Lincoln auf der vierten Etage des Parkhauses am Santa-Monica-Einkaufszentrum finden könne.
    Anschließend suchte Stallings sich ein Café in der Nähe, bestellte sich Waffeln, Wurst und Kaffee zum Frühstück. Nachdem er die Rechnung bezahlt hatte, schlenderte er den Wilshire Boulevard entlang, bis er zu einer Bank kam, wo er auf Rosa Alicia Chavez einen beglaubigten Scheck über zweitausend Dollar ausstellen ließ.
    Als er die Bank verließ, fiel ihm eine kleine Schnelldruckerei ins Auge, die nicht allzu beschäftigt aussah. Er ging hinein, setzte sein schönstes Lächeln auf, legte zwei Hundert-Dollar-Noten auf den Tresen und sagte zu dem Inhaber, er würde zweihundert Dollar wetten, daß die Druckerei nicht in der Lage sei, ihm innerhalb von dreißig Minuten ein Dutzend Geschäftskarten anzufertigen. »Sie haben schon verloren«, sagte der Inhaber und ließ die beiden Scheine in seiner Hosentasche verschwinden. Eine halbe Stunde später kam Stallings aus dem Laden, mit einem Dutzend Visitenkarten in der Tasche, auf denen zu lesen stand: »Jerome K. Walters, geschäftsführender Vizepräsident, Unabhängige Vereinigung der Limousinenverleiher.« Darunter standen eine erfundene Adresse am Colorado Boulevard in Santa Monica und ein paar nicht weniger fiktive Telefon- und Faxnummern.
    Eine Viertelstunde später ging Stallings in das Budget-Büro und sagte, er sei der Mieter des gestohlenen Lincoln. Hinter dem Tresen saß eine hübsche Mittzwanzigerin, die beinahe überfloß von gutem Willen. Sie stellte sich als Gloria vor und teilte ihm mit, daß die Cops aus Santa Monica gerade angerufen hätten. Der Wagen sei praktisch unbeschädigt im Einkaufszentrum am Santa Monica Place gefunden worden.
    »Was meinen Sie damit, ›praktisch‹ unbeschädigt?«
    »Wir mußten einen Schlosser hinschicken, und die Cops werden den Wagen ein paar Tage behalten, um ihn gründlich nach Fingerabdrücken abzusuchen.«
    »Aber doch wohl nicht auf meine Kosten, oder?«
    »Natürlich nicht.«
    »Gut«, sagte Stallings, dann runzelte er die Stirn und fügte hinzu: »Schaun Sie, Gloria, ich habe meinen Präsidenten und Vizepräsidenten aus London hier zu Besuch, und die beiden sind nicht gerade glücklich darüber, daß ihnen gleich am ersten Morgen die Räder unterm Hintern weggeklaut wurden. Deshalb möchte ich jetzt lieber einen Wagen, der nicht so leicht zu klauen ist – vielleicht sogar etwas Feineres, Ausländisches.«
    »Wir hätten da einen schneeweißen Bentley.«
    »Zu auffällig. Wie wär’s mit einem hübschen schwarzen Mercedes?«
    »Wir haben einen schwarzen 500 SL, einen schwarzen 300 E und ein wirklich schönes Stück, einen schwarzen 560 SEL.«
    »Ich nehme den 560er.«
    »Wollen Sie diesmal Vollkasko?«
    »Worauf Sie sich verlassen können«, erwiderte Stallings.
     
    Am östlichen Ende von Venice stieg Stallings aus der großen Mercedes-Limousine, ging den kurzen Weg aus Betonplatten hinauf und betrat die Veranda. Dort klopfte er an die Tür des braunen Hauses, das der dunklere Zwilling des gelben auf der anderen Straßenseite war. Eine rundliche Frau mittleren Alters mit Lockenwicklern im Haar öffnete ihm.
    »Miss Chavez?« fragte Stallings, obwohl er genau wußte, daß sie es nicht war.
    »Was woll’n Sie?«
    »Sind Sie Miss Chavez?«
    »Nein, ich bin Helen von nebenan. Rosa ist noch immer ganz durcheinander.«
    »Ja, der arme Carlos«, sagte Stallings mit einem trübseligen Kopfschütteln. »Und die arme Miss Chavez. Wir sind alle so schrecklich traurig.«
    »Wer ist wir?«
    »Die UVL.«
    »Was ist das?«
    »Die Unabhängige Vereinigung der Limousinen Verleiher.«
    Helen von nebenan drehte den Kopf nach hinten und brüllte: »Rosa! Hier ist ’n Typ von der Limousinenvereinigung.« Sie wandte sich wieder Stallings zu und sagte: »Kommen Sie lieber rein.«
    Stallings betrat das Haus und fand sich zurückversetzt in die frühen sechziger

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