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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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einem Augenzwinkern in die Hand drücken – die dreihunderttausend Dollar.«
    »So ist es.«
    »Und ich werde sie Blechtonne überreichen. Ich fürchte nur, daß er nachzählen wird.«
    »Ich glaube kaum, daß Quincy und du es soweit kommen laßt.«
    Es entstand ein kurzes Schweigen, dann sagte Durant: »Dann brauche ich eine Kanone.«
    »Hier«, sagte Overby. Er langte in seine Seitentasche, brachte den 38er Revolver zum Vorschein, den er Colleen Cullen abgekauft hatte, und schob ihn über den Tisch. Durant nahm ihn sich, untersuchte ihn, ließ ihn in die rechte Seitentasche seines Jacketts fallen und sagte: »Und was ist mit Georgia?«
    »Die hat bereits einen Ballermann«, antwortete Overby. Bevor Durant seinen Kommentar dazu abgeben konnte, sagte die Blue: »Du mußt mir nur den Rücken freihalten, Quincy.«
    »Und mir selbst«, fügte Durant hinzu.
    Artie Wu beendete das Gezänk mit einer Ankündigung. »Ich habe eine gute Nachricht, was unsere Bezahlung betrifft.«
    Bis auf Durant, dessen nachdenklicher Blick weiter auf Georgia Blue ruhte, schauten ihn alle erwartungsvoll an. »Gestern nacht hat Enno Glimm uns ein ziemlich interessantes Angebot gemacht«, fuhr Wu fort. »Wenn wir diese Angelegenheit in aller Stille zu Ende bringen können und ihn und seine Firma da völlig raushalten – was natürlich bedeutet, daß wir Ione Gamble von dem Mord entlasten müssen –, dann will er uns eine halbe Million zusätzlich zahlen. Sollte es uns gelingen, dann sind Quincy und ich der Ansicht, daß wir diese Summe in fünf gleiche Portionen aufteilen sollten – also hunderttausend für jeden. Ihr solltet das als Leistungsprämie verstehen.«
    »Oder als Ansporn, nicht auf eigene Rechnung zu arbeiten«, fügte Durant hinzu, ohne den Blick von Georgia Blue zu wenden.
    Diesmal war es Overby, der einer Retourkutsche von Georgia mit einer Zwischenfrage zuvorkam: »Hat Glimm nicht zugesagt, Ione Gamble für alle Verluste zu entschädigen, die ihr durch die Goodisons eingebrockt wurden?«
    »Richtig«, antwortete Wu.
    »Dann zahlt uns Glimm also eine halbe Million dafür, daß er nicht für die ganze Million aufkommen muß, die Blechtonne haben will. Oder hab’ ich das falsch verstanden?«
    Wu lächelte. »Ein solcher Gedanke könnte ihm tatsächlich gekommen sein.«
    »Also, auch wenn wir die Gamble vom Mord an Rice entlasten, kann sie von Glimm immer noch einen ganzen Batzen verlangen.«
    »Mit welchem Argument?« wollte Durant wissen.
    »Woher zum Teufel soll ich das wissen?« antwortete Overby. »Darüber muß Mott sich den Kopf zerbrechen. Einkommenseinbußen. Seelische Qualen. Wozu hat man denn Anwälte?«
    »Was für eine interessante Überlegung, Otherguy«, schaltete Wu sich ein. »Du kannst sie später am Vormittag Miss Gamble persönlich vortragen.«
    Overby war auf einmal ganz Ohr. »Was willst du damit sagen?«
    »Ich will damit sagen, daß du als ihr Leibwächter fungieren wirst.«
    »Ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Ich bin doch kein Mietbulle.«
    »Jetzt bist du einer«, sagte Durant.
    Overby setzte zu weiteren Widerworten an, überlegte es sich jedoch anders, ließ sich in seinen Sessel zurückfallen und funkelte jeden an, dessen Blick er begegnete. Es entstand erneut ein längeres Schweigen, das durch Georgia Blues Lachen beendet wurde.
    »Was findest du so lustig?« fragte Overby.
    »Artie ist so komisch«, antwortete sie. »Jeder hier hat ein Kindermädchen. Artie beobachtet Booth. Quincy behält mich im Auge. Und Ione Gamble beobachtet dich.«
    Wu schaute sie mit freundlichem Lächeln an. »Hätten wir vorher abstimmen sollen, wer was tun darf, Georgia?«
    »Geheim?«
    »Natürlich.«
    »Und wer würde die Stimmen auszählen, Artie?«
    »Ich natürlich«, antwortete er, immer noch lächelnd. »Wer sonst?«
     
    Nachdem Wu Howard Motts Telefonnummer in die Tastatur getippt hatte, lauschte er den Klingelzeichen, während sein Blick auf Booth Stallings ruhte, der als einziger außer ihm selbst noch an dem langen Tisch saß. »Du hast nicht viel zu der Diskussion beigetragen, Booth«, sagte er.
    »Ich glaube, ich hab’ mal das Salz verlangt.«
    Bevor Wu etwas erwidern konnte, meldete sich Howard Mott mit mißmutiger Stimme: »Wer ist da?«
    »Artie Wu.«
    »Sie haben mich aufgeweckt. Sollte ich mich ein bißchen unwirsch anhören, so liegt das daran, daß ich es bin.«
    »Lange Nacht?«
    »Ich habe bis drei Uhr Briefe diktiert. Vielleicht sogar bis halb vier.«
    »Ich habe Neuigkeiten.«
    »Gute oder

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