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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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wollten. Dieser Hurensohn hatte sie mir entfremdet, und zwei Monate lang mußte ich ihm jeden Sonntag fünfzig Kröten zahlen, damit er wenigstens eine Stunde herüberkam und mit ihnen spielte.«
    Overby zuckte die Achseln. »Freundschaft unter Tieren.«
    »Wenn Sie ihn nicht als Leibwächter akzeptieren wollen, müssen Sie’s bloß sagen«, forderte Durant sie auf.
    »Wie lange werde ich einen brauchen?«
    »Zwei oder drei Tage, allerhöchstens.«
    »Wenn er länger als drei Tage bleibt, werden sich meine Tiere wieder in ihn verlieben. Andererseits ist Otherguy bissig und verschlagen und sollte einen guten Leibwächter abgeben. Also, gehen wir in mein Büro. Ihr könnt euch ein Bier bringen lassen oder was ihr wollt.« Sie warf einen Blick auf Overby, der noch immer auf der Treppe saß. »Du auch.«
    Ione Gamble zeigte ihnen den Weg zu ihrem Büro, den Durant bereits kannte. Er ging voraus. Georgia Blue folgte ihm. Als Overby den oberen Treppenabsatz erreicht hatte, mit Moose im Schlepptau, warf sie Gamble einen schnellen Blick über die Schulter, um sich zu vergewissern, daß die anderen bereits in ihrem Büro verschwunden waren. Dann drehte sie sich zu Overby um und sagte: »Du wirst mich doch wenigstens in die Arme nehmen, oder?«
    Nachdem er sie kurz umarmt und ihr einen Kuß auf die rechte Wange gegeben hatte, sagte sie: »Warum hast du ihnen nicht erzählt, daß wir uns kennen?«
    »Ach, Ione, es ist doch schon so lange her.«
    »Irgendein Teufel hat mich geritten, dich ein bißchen auf den Arm zu nehmen. War’s okay für dich?«
    Er nickte. »Wie alles, was du tust.«
    »Und? Wie geht’s dir wirklich?«
    »Könnte mir nicht besser gehen«, antwortete er, und Ione Gamble hatte so ein Gefühl, daß er ausnahmsweise einmal die Wahrheit sagte.
     
    Um Viertel vor elf am Vormittag wollte noch niemand ein Bier, also servierte die Haushälterin Kaffee.
    Nur Ione Gamble, die wieder hinter ihrem Baumwollmakler-Schreibtisch Platz genommen hatte, blieb bei ihrem Dr. Pepper light.
    Nach einem Schluck von dem milden Getränk schaute sie Durant an und sagte: »Ich hab’ mit Howard Mott gesprochen. Er rief vor einer Dreiviertelstunde an und teilte mir mit, daß der Erpresser für die Goodison-Bänder eine Million Dollar will. Ich hab’ ihn gefragt, was ich tun soll, und Howie meinte, daß er gegen jede Art von Lösegeldzahlung sei. Aber immerhin steht mein Ruf auf dem Spiel, und deshalb überläßt er mir die Entscheidung.«
    »Das ist so gut wie keine Antwort«, sagte Overby, der es sich in dem Ohrensessel bequem gemacht hatte. Moose lag zusammengerollt zu seinen Füßen.
    »Nein, das stimmt nicht«, widersprach die Gamble. »Howie hat das gesagt, bevor ich etwas entscheiden konnte. Ich soll mich bei Jack Broach erkundigen, ob ich überhaupt bis heute nachmittag um fünf eine Million zusammenbringen kann. Und wenn ich das nicht kann, ist die ganze Frage ohnehin hypothetisch.« Sie zögerte. »Akademisch?«
    »Oder irrelevant«, sagte Georgia Blue. Durant, der neben ihr auf dem Chintzsofa saß, nickte zustimmend mit dem Kopf.
    »Nun, ich habe Jack angerufen und ihn gefragt, ob es möglich ist. So gerade eben, sagt er, aber ich müßte dazu meine Aktien und Pfandbriefe und alle meine Rentenpapiere angreifen. Natürlich wollte er wissen, wozu ich eine Million in bar brauche. Ich hab’ ihm gesagt, daß Howie gesagt hat, daß eine Georgia Blue das Geld bei ihm abholen würde.«
    »Und was hat Mr. Broach dazu gesagt?« fragte die Blue.
    »Er schien erleichtert zu sein und sagte, daß er Sie für eine äußerst tüchtige Frau hält.«
    »Müssen Sie irgend etwas unterschreiben?« fragte Durant Ione Gamble.
    Sie schüttelte den Kopf. »Jack hat Unterschriftenvollmacht von mir.«
    »Niemals würde ich jemandem Unterschriftenvollmacht geben«, warf Overby ein.
    Ione Gamble tat Overbys Kommentar ab, indem sie genervt die Augen verdrehte, und wandte sich sogleich wieder Georgia Blue zu. »Haben Sie viel Erfahrung mit solchen Dingen?«
    »Ja.«
    »Georgia war früher beim Secret Service«, erklärte Overby.
    »Tatsächlich?«
    Die Blue nickte.
    »Was sollte ich Ihrer Meinung nach tun?«
    »Holen Sie sich die Bänder. Sie haben gar keine Wahl.«
    »Aber man hat mir gesagt, daß die Bänder bei Gericht ohnehin nicht als Beweismittel zugelassen werden, weil ich unter Hypnose stand.«
    »Es geht hier nicht mehr um Beweismittel«, gab die Blue zu bedenken. »Es geht um den Filmstar Ione Gamble. Wenn Sie die Bänder nicht in die Hand

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