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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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wie?«
    »Wie eine richtige Verabredung?«
    »Ganz genau so«, sagte Booth Stallings.

35
    Um 7.59 Uhr am nächsten Morgen hatten die fünf sich bereits wieder um den langen Refektoriumstisch im Speisezimmer versammelt und warteten darauf, daß das Telefon klingeln würde. Aus den Verpackungen und Überresten ihrer Eier-McMuffins hatte Otherguy Overby einen ordentlichen Haufen gemacht. Georgia Blue stand von ihrem Platz auf, nahm die Kaffeekanne von der Anrichte und schenkte Overby, Durant und sich selber nach – Wu und Stallings lehnten per Kopfschütteln ab.
    Das Telefon auf dem langen Tisch klingelte, als Blue sich gerade wieder hingesetzt hatte. Wu ließ es viermal klingeln, bevor er den Hörer von der Gabel nahm und sich meldete.
    Die elektronisch verzerrte Stimme des Mannes, dem Overby den Namen Blechtonne gegeben hatte, sagte: »Sie hören sich aber nicht wie Mr. X an.«
    »Ich bin Mr. Z, der Mann, der die Entscheidungen trifft«, antwortete Wu.
    »Ich könnte mir vorstellen, daß Sie ein Cop sind.«
    »Was für ein schrecklicher Gedanke.«
    »Also, was zum Teufel suchen Sie am Telefon von Billy Rices Strandhaus? Erklären Sie mir das.«
    »Mr. X und ich treten auch als Vermittler auf.«
    »Vermittler zwischen mir und wem?« fragte Blechtonne.
    »Zwischen Ihnen und demjenigen, der Ihnen abkauft, was Sie zu verkaufen haben.«
    »Also, ich habe Ihrem Mr. X ja bereits erzählt, was ich zu verkaufen habe.«
    »Und jetzt können Sie es mir erzählen.«
    »Ich habe ein Audio- und ein Videoband der hypnotisierten Ione Gamble, die den Mord an Billy Rice gesteht. Das habe ich zu verkaufen.«
    »Sie sagten etwas von einer Probevorführung.«
    »Ich hab’ meine Meinung geändert. Keine Vorführung.«
    »Warum nicht?«
    »Weil es nur dieses eine Videoband gibt, und um es Ihnen zugänglich zu machen, müßte ich es kopieren und Ihnen per Eilboten zustellen lassen. Aber wenn ich das täte, dann hätten Sie das gleiche wie ich und könnten es für ein Heidengeld verscherbeln.«
    Wu seufzte. »Und wieviel wollen Sie für Ihre Katze im Sack haben? Hunderttausend?«
    »Jetzt fangen Sie an, meine Zeit zu verschwenden, Mister«, sagte Blechtonne. »Ein Anruf nach Florida, und die schicken sofort jemanden los. Um zwei könnte er bereits hier sein, mit dreihundert Riesen in bar.«
    »Wer ist das, den Sie in Florida an der Hand haben?«
    »Eines von den Revolverblättern, die in Supermärkten verkauft werden.«
    »Und warum tun Sie’s dann nicht?«
    »Ich will ein schnelles Geschäft«, sagte Blechtonne. »Vielleicht sollte ich das Zeugs direkt an Ione Gamble verkaufen.«
    »Für wie viel?«
    »Eine Million.«
    »Unmöglich«, sagte Wu.
    »Okay. Sie haben gerade nein gesagt, also darf ich mich wohl verabschieden.«
    Wu antwortete schnell. »Wie viel Zeit haben wir?«
    »Das Geschäft muß heute noch über die Bühne gehen.«
    »Sie können nicht von ihr erwarten, daß sie heute noch eine solche Summe zusammenbringt.«
    »Warum nicht? Die Banken öffnen um neun und schließen um vier. Manche haben sogar bis fünf oder sechs offen. Ich gebe ihr Zeit bis achtzehn Uhr. Entweder machen wir das Geschäft dann oder überhaupt nicht.«
    »Rufen Sie mich um fünf Uhr wieder an«, sagte Wu.
    »Dieselbe Nummer?«
    »Dieselbe Nummer.«
    »Okay«, willigte Blechtonne ein. »Aber um fünf gibt’s nur noch ja oder nein. Keine Vielleichts mehr.«
    »Keine Vielleichts«, versprach Wu, bevor Blechtonne die Verbindung unterbrach. Wu legte den Hörer auf die Gabel, schob das Telefon auf die Seite, stützte die Ellbogen auf den Tisch und schaute Overby an.
    »Das war Blechtonne, Otherguy«, sagte er. »Ione Gamble muß bis heute abend eine Million Dollar aufbringen.«
    Overby zog in widerwilligem Respekt die Mundwinkel nach unten. »Er geht also aufs Ganze?«
    »Offensichtlich.«
    »Und was ist mit den Boulevardblättern?«
    »Die sind sein Rückzug und Druckmittel.«
    Overby nickte mit professioneller Anerkennung und sagte: »Hört sich vernünftig an.«
    Wu drehte sich zu Georgia Blue um. »Du wirst als unsere Vermittlerin auftreten, Georgia. Quincy ist deine Reserve. Ich rufe Howard Mott an und teile ihm mit, daß wir Nachricht vom Erpresser haben, der eine Million für die Bänder verlangt.«
    »Das bedeutet, daß wir uns an Jack Broach wenden müssen«, sagte Georgia Blue.
    »Ja«, bestätigte Wu.
    »Der vielleicht dreihunderttausend aufbringen kann, wenn überhaupt.«
    »Das hast du uns ja berichtet«, sagte Wu.
    »Er wird sie mir mit

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