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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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schlechte?«
    »Die Entscheidung überlasse ich Ihnen. Der Erpresser hat angerufen.«
    »Aha.«
    »Er verstellt seine Stimme mit einem elektronischen Trick. Otherguy hat ihn deshalb Blechtonne getauft.«
    »Weil er sich anhört, als würde er vom Boden einer Blechtonne telefonieren«, sagte Mott.
    »Genau.« Wu war immer glücklich, wenn er es mit einem hellen Köpfchen zu tun hatte, dem er nichts erklären mußte. »Er möchte Ione Video- und Audiobänder verkaufen, auf denen sie unter Hypnose den Mord an Billy Rice gesteht. Der Preis ist eine Million Dollar. Er möchte – ich sollte besser sagen: er verlangt –, daß wir ihm um fünf Uhr heute nachmittag mit einem Ja oder einem Nein antworten.«
    »Sie wissen, daß Ione eine solche Summe nicht in der kurzen Zeit lockermachen kann, Artie. Also, was wollen Sie wirklich von mir?«
    »Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen.«
    »Vielleicht bekommen Sie darauf keine Antwort von mir.«
    »Vielleicht, aber ich schlage Ihnen trotzdem vor, daß Sie Jack Broach anrufen und ihm mitteilen, daß Ione heute nachmittag um fünf eine Million Dollar braucht. Sagen Sie ihm auch, warum. Und dann müssen Sie nur noch zuhören, was er Ihnen antwortet.«
    Es entstand eine längere Pause, bis Mott fragte: »Sie nehmen an, anstatt rundweg abzulehnen, könnte Jack sagen: ›Okay, geht in Ordnung.‹ Stimmt’s?«
    »Sollte er ja sagen oder ›Okay, geht in Ordnung‹, dann teilen Sie ihm bitte mit, daß Georgia Blue das Geld bei ihm abholen wird.«
    »Ganz allein?« fragte Mott, um dann schnell hinzuzufügen: »Lassen Sie nur. Ich will’s gar nicht wissen.«
    Wu sagte darauf nichts, und es entstand wieder eine Pause, bis Mott ihn fragte: »Was habt ihr vor, Artie? Ich will keine Einzelheiten.«
    »Etwas, das Ione möglicherweise entlasten wird.«
    »Möglicherweise?«
    »Um das zu beantworten, müßte ich in Einzelheiten gehen«, sagte Wu. »Aber etwas sollten Sie auf jeden Fall tun, Howard. Sie sollten Ione das Gefühl geben, daß wir vorankommen. Rufen Sie sie einfach an, und sagen Sie ihr, daß Durant und Georgia bei ihr vorbeischauen werden, um sie auf den neuesten Stand zu bringen und ihr den neuen Leibwächter vorzustellen.«
    »Wer ist das?«
    »Hab’ ich noch nicht entschieden.«
    »Das glauben Sie doch selbst nicht.«
    »Haben Sie Geduld mit mir, Howard.«
    Nach der nächsten längeren Pause hörte Wu ein Grunzen von Howard Mott, der anschließend das Thema wechselte, indem er fragte: »Was machte Enno Glimm für einen Eindruck?«
    »Einen nervösen«, antwortete Wu. »Er hat uns zusätzliche fünfhunderttausend Dollar angeboten, wenn wir ihn ganz aus der Sache raushalten und Ione rauspauken. Und dann ist er nach London zurückgeflogen.«
    »Artie«, sagte Mott.
    »Ja.«
    »Ich muß wirklich nicht alles wissen«, sagte Mott und unterbrach die Verbindung.
    Wu legte den Hörer zurück auf die Gabel und zog einen Moment lang die Stirn in Falten, bevor er sich an Stallings wandte. »Was meinst du, Booth?«
    »Ich glaube, daß dein Telefonkumpel Blechtonne nicht bloß die Bänder geklaut, sondern auch den Chauffeur, Mr. Santillan, umgelegt hat. Dann hat er die Goodisons erledigt und versucht, dich und mich vor dem Motel in Oxnard zu überfahren.«
    »Hübsch.«
    »Es wäre noch hübscher, wenn er auch Billy Rice ermordet hätte«, sagte Stallings.
    »Hat er aber nicht«, erwiderte Wu.
    »Nein.«
    »Aber du glaubst, daß du weißt, wer’s getan hat.«
    »Vielleicht.«
    »Würdest du mir deinen Verdacht mitteilen?«
    »Kommt drauf an«, sagte Stallings.
    »Auf was?«
    »Darauf, was mit Georgia passiert.«
    Artie Wu zupfte an seinem Ohrläppchen, während er einen Punkt gleich unterhalb von Stallings linker Schulter zu fixieren schien. »Du bist davon überzeugt, daß ich Georgia auf den Pfad der Versuchung geschickt hab’ und nicht auf den der Versöhnung, stimmt’s?«
    »Ganz sicher hast du ihr den Weg gezeigt.«
    »Und warum hab’ ich ihr Quincy als Begleiter mitgegeben?«
    »Darauf kann ich mir keinen Reim machen.«
    »Was macht Quincy für einen Eindruck auf dich? Verglichen mit vor fünf Jahren?«
    Stallings dachte über die Frage nach. »Er ist mürrisch geworden und beinahe so unnahbar wie der Mond – auch wenn er noch nie eine Frohnatur war.«
    »Und Georgia?«
    »Sie ist auch nicht mehr weit vom Mond entfernt.«
    »Weißt du jetzt, was ich getan habe?« fragte Wu und betonte jede einzelne Silbe. »Oder was ich zumindest hoffe, getan zu haben? Ich habe die beiden auf

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