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Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland

Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland

Titel: Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Meier
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oder nicht. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, dass ein Junge der im Alter ihres sechszehnjährigen Bruders sein konnte, ebenso einen Blick auf die CDs geworfen hatte.
    „Hey, ’tschuldigung, aber sag mal, welches ist das beste Album von denen?“
    „Denen? Du sprichst von The Killers! Da ist jedes Album gut!“ Der für Sarahs fünfzehnjährige Begriffe verdammt gut aussehende Kerl verdrehte gekonnt seine meerblauen Augen und rümpfte kurz die Nase, bevor er dann aber nach einem speziellen Album griff. „Meinen Geschmack trifft das hier am besten.“
    „Vielen Dank!“
    In jedem halbwegs guten Kitschfilm hätte sie ihn jetzt nach seinem Namen oder seiner Nummer gefragt, ihr wäre irgendetwas Ungeschicktes (sie stolpert, fällt auf ihn, ihre Lippen treffen sich) passiert und das Happy End wäre da. Hier nicht. Hier ging es um das wahre Leben und Weihnachten.
    Also hetz, hetz, einfach weiter. Was konnte sie ihrer Oma schenken? Sinnvoll, praktisch, günstig. Einen Schal! Genau! Obwohl sich ihr Kopf noch fragte, ob ein Schal für eine fast Achtzigjährige nicht doch etwas unpassend war, hatten sich ihre Beine bereits in Bewegung gesetzt und zielsicher einen Omi-Laden mit schrecklichen vielen Leoparden- und Zebramustern im Schaufenster als Ziel ausgesucht, in dem es bestimmt auch einen Schal gab.
    „Schal … Schal“, murmelte Sarah vor sich hin und streifte durch die Reihen. Jacken, Hüte, Mäntel, Handschuhe … Wo waren hier bitte die Schals?
    „Schals?“, rief Sarah plötzlich laut aus, als würde sie nach ihrem Hund suchen.
    „Entschuldigung, kann ich dir behilflich sein?“
    „Schals“, sagte Sarah einfach wieder, denn in ihrem Kopf suchte sie schon nach einem Geschenk für ihre Eltern und ihren Opa. Außerdem, und das kam dazu, lief ihr so langsam die Zeit davon. Um zwölf Uhr schloss das Center und es gab Mittagessen.
    „Was möchtest du denn für einen Schal?“
    „Egal. Günstig.“
    Die Dame zog die Augenbraue fast bis zu ihrem Haaransatz empor, so, als ob der Begriff „günstig“ unausstehlich und völlig unpassend für diesen Laden wäre.
    „Hier haben wir ein Kaschmir-Exemplar, direkt importiert aus …“
    „Wie teuer?“
    „Vierundsechszig Euro neunzig.“
    „Fünfundsechszig Euro?“
    „Nein, vierundsechszig Euro neunzig.“
    „Ich sprach von günstig“, flötete Sarah sichtlich genervt.
    Die Verkäuferin verzog ihr Gesicht zu einem hämischen Grinsen. „Ich habe dir den günstigsten Schal gezeigt.“
    Leise fluchend verließ Sarah den Laden – ohne Schal, versteht sich. Ein Blick auf die Uhr offenbarte zudem, dass sie noch genau eine Stunde Zeit hatte, bevor es Mittagessen gab und die Läden schlossen. „Geschenke, verdammt, ich brauche was! Irgendwas!“
    Vielleicht kamen ihr ja Ideen, wenn sie einfach durch das Kaufhaus ging und ihren Blick schweifen ließ. Doch zu dem Schweifen kam es nicht. Es machte einmal laut
rums
und Sarah landete auf dem Boden. Mit dem Kerl von eben auf ihr.
    „Du?“, hörte sie ihre Stimme und seine zeitgleich. Sofort rappelte er sich hoch, während Sarah völlig irritiert ihr Dies-ist-keine-Lovestory-aus-Hollywood-Mantra aufsagte. Keine Zeit für auch nur irgendwelche kleinen romantischen Gedanken.
    „Tut mir leid, ich hab anscheinend nicht aufgepasst“, setzte der Kerl an.
    „Ach, du, kein Problem. Alles gut, mir ist nichts passiert.“ Sarah rappelte sich auf und hatte bereits auf der Stelle kehrt gemacht, da hielt er sie am Arm fest.
    „Darf ich dich auf einen Kaffee einladen?“
    Ganz kurz: Ein Kerl mit meeresblauen Augen, halblangen blonden Haaren, einem verdammt guten Stil und unglaublich toller (und männlicher!) Ausstrahlung empfiehlt dir eine CD, rempelt dich an und lädt dich auf einen Kaffe ein. Und was machst du?
    „Tut mir leid, ich habe keine Zeit. Geschenke kaufen.“
    „Aber ich möchte wirklich meine Dummheit wiedergutmachen.“
    „Ist kein Problem, belassen wir es dabei, okay?“
    Was tat man nicht alles dafür, um seiner Familie ein wenig Freude zu bereiten? Man ließ den besten Märchenprinzen einfach links liegen und machte sich auf die Suche nach irgendwas, was man unter den Baum legen konnte.
    „Wie wäre es, wenn ich dir beim Einkaufen helfe?“
    „Was?“
    „Na, es sieht so aus, als hättest du bisher nur ein Geschenk. Und das habe ich dir auch noch ausgesucht.“
    „Aber du kennst meine Familie nicht.“
    „Du anscheinend aber auch nicht. Ich bin übrigens Fabian.“
    „Hi, ich bin Sarah“, die leider keine

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