Wuensch dir was

den Parkplatz. Aber wenn man sich später daran zurückerinnert, dann sind diese Details im Verhältnis zum Gesamtergebnis vernachlässigbar.
    Aber zurück zur Party. Nach dem Essen und den Ansprachen standen Frida, Lucy und Barbara plötzlich mit einer Torte für mich da. Ich hatte überhaupt nicht damit gerechnet, dass irgendjemand an meinen Geburtstag denken würde.
    Es war eine nette und absolut unerwartete Überraschung. Natürlich war die Torte aus dem Swiss Pastry Shop, nur steckte diesmal bloß eine einzige Kerze darauf,
und die hatte das Restaurant zur Verfügung gestellt. Barbara hatte zwar sechsundsiebzig Kerzen besorgt und war fest entschlossen gewesen, sie alle auf meinen Geburtstagskuchen zu stecken, doch dann hatte es noch so viel für die Verlobungsfeier vorzubereiten gegeben, und als sie und Larry endlich fertig angezogen waren und im Auto saßen, stellte sie fest, dass sie die Kerzen ganz vergessen hatte. Meine Freundinnen und ich haben herzhaft darüber gelacht und Barbara im Club der Klimakterium-geplagten Frauen willkommen geheißen.
    »Ich würde dir ja verraten, wo die Treffen stattfinden«, feixte ich, während reihum hysterisches Gegacker ertönte, »aber ich kann mich leider nicht mehr erinnern.«
    »Ich hoffe, in der Kühlabteilung eines Supermarktes!«, kicherte Barbara, während ihr Larry kühle Luft zufächelte, weil ihr gerade die x-te Hitzewallung den Schweiß auf die Stirn trieb.
    Dann stimmten sie »Happy Birthday« an und stellten die Torte vor mir ab. Ich schloss die Augen.
    »Wünsch dir was!«, rief Frida.
    »NEIN!«, schrie Lucy. Natürlich konnte sich außer uns beiden niemand erklären, weshalb. Ich sah ihr in die Augen und gab ihr durch eine Geste zu verstehen, dass sie sich keine Sorgen machen musste. Sie glaubte doch wohl nicht allen Ernstes, das Ausblasen einer Kerze könnte einen Menschen um sechsundvierzig Jahre jünger machen, oder?

    Ich schloss erneut die Augen und wünschte mir von ganzem Herzen, dass der Rest meines Lebens von Gelassenheit geprägt sein möge. Dasselbe wünschte ich mir auch für alle Menschen, die ich liebe.
    Und genau das wünsche ich Ihnen.
    Möge Ihnen das Leben all das bescheren, was Sie sich davon erhoffen – und sollten Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein, obwohl sich all Ihre Wünsche erfüllt haben, dann glauben Sie um Himmels willen nicht, Sie hätten versagt. Speichern Sie die Angelegenheit als Lernerfahrung ab und konzentrieren Sie sich auf die Zukunft. Und lassen Sie sich eines gesagt sein, von jemandem, der es auf die harte Tour lernen musste: Ganz egal, ob Sie neunundzwanzig oder sechsundsiebzig sind, ganz egal, wie viele Jahre Ihnen noch bleiben, Sie haben noch jede Menge Zeit.
    Und das, meine lieben Leserinnen, ist die Lektion des Tages.

Die Originalausgabe 29
erscheint bei Simon & Schuster, New York.
     
     
     
    Vollständige deutsche Erstausgabe 10/2009
    Copyright © 2009 by Adena Halpern Copyright © 2009 der deutschen Ausgabe
    by Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Umschlagillustration und Umschlaggestaltung:
© Eisele Grafik-Design, München
    eISBN : 978-3-641-03512-5
     
    www.heyne.de
    www.randomhouse.de