Wuensche Dir alles
Unterschätzung des eigenen Werts. Wir glauben dann: »Ich bin nicht gut genug, um mir diesen Wunsch erlauben zu können.« An diesem Punkt sollten wir unbedingt aufhören, so zaghaft zu sein.
NIEMAND IST ZU SCHLECHT FÜR EINEN WUNSCH. Es ist nicht so, dass der Hässliche sich die Prinzessin nicht wünschen dürfte. Es hängt nicht von irgendwelchen Reserven ab, die wir, einem Guthaben ähnlich, auf dem Konto haben müssen, um uns einen Wunsch leisten zu können. Das Entscheidende beim Wünschen ist, dass wir wirklich wissen, was wir wollen, und dass wir es uns innig wünschen – unbeirrt davon, dass es scheinbar unrealistisch ist oder uns vermeintlich nicht zusteht. Dann bekommen wir es. In Anlehnung an eine alte indische Weisheit kann man sagen:
»Was immer es ist, an das wir tief glauben – wir werden es im Leben bekommen. «
[ Bhagavadgita, 9.25 ]
Wir können uns jeden Wunsch erlauben, solange wir es wirklich ernst meinen und bereit sind, uns dafür einzusetzen. So wird der Wunsch realistisch. Wer wirklich Berge versetzen will, dem gelingt das auch. Wir bekommen alles, was wir uns mit intensiver, meditativer Kraft wünschen – und wenn die Intensität unseres Wunsches groß genug ist, sogar viel mehr als das, was wir uns gewünscht haben. Das erinnert mich an eine Geschichte aus dem altindischen Epos »Bhagavatapuranam«, die man den Kindern in Indien gerne erzählt.
Weisheitsgeschichte
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Ein Junge, der seine Mutter verloren hatte, musste um die Liebe seines Vaters kämpfen. Einmal rannte er zu seinem Vater und sprang glücklich auf dessen Schoß. Da kam seine Stiefmutter, drängte ihn fort und setzte ihren leiblichen Sohn auf den Schoß des Vaters, der den Älteren wieder einmal nicht in Schutz nahm. Fortan wusste dieser, was er wollte. »Ich wünsche mir, beachtet und anerkannt zu werden – von meinem Vater und von allen Vätern, heute und in Zukunft.« Er war unerschütterlich in seinem Wunsch. Er wollte in diesem Leben und auch in künftigen Inkarnationen nie wieder auf diese Weise verletzt werden.
Er verließ sein Zuhause, ging in die Wälder und versenkte sich unablässig in seinen Wunsch – über Hunderte von Jahren. Die Götter waren tief beeindruckt von seiner Beharrlichkeit. Schließlich verwandelten sie ihn in den Polarstern und gaben ihm den Namen Dhruv. Von nun an war dem kleinen Dhruv die Aufmerksamkeit aller Väter zu allen Zeiten gewiss. In Indien wendet sich nämlich jedes Brautpaar beim Hochzeitsritual an den Polarstern und schwört, genauso standhaft zu sein wie er. Zudem wird er als Konstante im Kosmos verehrt, an der sich nicht nur Reisende orientieren, sondern auch Seelen auf dem Weg zur Erlösung.
Wünsche gehen oft nur deshalb nicht in Erfüllung, weil wir nicht wirklich wissen, was wir wollen, weil sie zu vage sind. Wir wollen einen tollen Job, sind aber nicht sicher, ob uns ein bequemes Leben nicht wichtiger ist. Wir wollen ein schönes Haus besitzen, scheuen aber auch die Verantwortung, die damit verbunden ist. Wir möchten einen wahren Meister finden, der uns Lebensweisheit vermittelt, sind aber nicht sicher, ob wir so jemandem wirklich folgen würden. Doch wer sich nachhaltig eine gute Karriere wünscht und daran auch fest glaubt, wird sie machen. Wer sich nach Frieden in seinem Zuhause innig sehnt und ihn klar visualisiert, findet ihn auch.
2. Setz dich für deinen Wunsch ein! Du kannst es
Wir haben alle die Kraft, unsere Wünsche wahr werden zu lassen. Das Erwünschte wird allerdings nicht vom Himmel fallen, sondern wir wirken daran mit, dass es sich erfüllt. Zwei Dinge müssen wir auf jeden Fall dafür tun: erstens absolut klar formulieren, was wir genau wollen; zweitens all das in die Tat umsetzen, was wir unsererseits für die Realisierung tun können. Die KOMBINATION VOM GLAUBEN AN DIE SACHE UND EINEM BEHARRLICHEN STREBEN wird es ermöglichen, dass der Wunsch Gestalt annimmt.
Wir können uns nicht einfach zurücksetzen, die Arme verschränken und sagen: »Ich habe es mir gewünscht« – und erwarten, dass ein Wunder geschieht. Ohne Aktion gibt es keine Reaktion. Jedes Ergebnis verlangt eine Tat, die ihm vorausgeht. Kein Wunsch wird erfüllt, wenn wir nur auf Hoffnung und Glück bauen und dabei untätig bleiben. Aber keine Sorge! Kein Mensch ist in der Lage, lange ruhig und untätig zu bleiben, sagt die Bhagavadgita. Denn wir sind von unserem Wesen her aktiv und nicht dafür gemacht beziehungsweise nicht einmal dazu fähig, einfach stillzusitzen, wenn wir
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