Wuensche Dir alles
FÜR EINEN GROßEN WUNSCH. Es ist verheerend, wie oft die großen Wunschträume der Kinder von sogenannten realistischen Erwachsenen einfach zerstört werden. Dabei vergessen sie, dass jeder Mensch ein weit größeres Potenzial hat, als er in der Regel innerhalb eines Lebens ausschöpfen kann. Als Erwachsene müssen wir also erst recht aufstehen und unseren Zweifeln ein Ende setzen.
Wenn wir uns selbst nicht so viel zutrauen, dann brauchen wir eben Kräfte oder Menschen, die unser Vertrauen stärken. Sehr inspirierend kann es zum Beispiel sein, sich in der Natur umzuschauen. Wir müssen nur einmal ganz entspannt ein paar Minuten lang ein kleines Tier bei der Arbeit betrachten, eine Spinne etwa oder eine Ameise. Dann wissen wir schon, wie mächtig »klein« sein kann! Auch ein Mensch, zu dem wir aufschauen und der für uns vorbildhaft ist, kann unser Selbstvertrauen stärken. Wenn ein solcher Mensch an uns glaubt und wir sein Vertrauen zu uns spüren, bleibt er für uns nicht nur ein Vorbild, sondern kann uns auch sehr motivieren. Hierzu möchte ich eine Begebenheit aus meiner Kindheit schildern.
Wie es hilft, wenn jemand uns etwas zutraut
Als ich noch ein Schuljunge war, besuchte ich in den Ferien meine Großeltern auf dem Lande. Sie wohnten in einer ruhigen Straße zwischen einem Tempel und einem Fluss. Eines Tages wurden zwei Tonkrüge für ein großes Ritual vorbereitet. Es waren wertvolle, dekorierte Gefäße. Mit diesen wurde das Wasser für die Opfergaben in den Tempel gebracht. Nun sollte ich einen Krug im Fluss mit Wasser füllen und zum Priester im Tempel tragen. Ich war stolz auf die Aufgabe und wollte mein Bestes geben. Da der Weg zum Fluss aber steinig war, musste ich aufpassen, dass ich nicht stolperte und den Krug zerbrach. Außerdem war ich noch recht klein für den schweren Wasserkrug. »Ich habe ja zwei Chancen!«, rief ich laut, da zwei Krüge dort standen. »Nein, du bekommst nur eine Chance. Der andere Krug ist für den morgigen Tag, und du wirst heute deine Aufgabe gut erledigen!«, kam die strenge Stimme meines Großvaters zurück. Ich glaubte seinen Worten, vertraute mir selbst, passte auf – und es gelang mir.
»Was wir mit großem Vertrauen erbitten, das werden wir bekommen. «
[ Bhagavadgita 7.21–22 ]
5. Lass deine Erwartungen los! So erfährst du wahre Freiheit
Glück ist nicht käuflich. Über Glück können wir nicht verfügen. Es ist nichts, das wir für uns pachten können. Wir freuen uns darauf, Glück zu haben, aber wissen zugleich: Wir können nie ganz sicher damit rechnen, dass es kommt. Wenn wir von »Glück« reden, meinen wir ja normalerweise auch, dass wir entweder sein Eintreffen nicht erwartet haben oder uns dessen nicht gewiss waren. ES LIEGT NICHT IN UNSEREN HÄNDEN, DASS UNS GLÜCK BESCHERT WIRD. Wir können es nicht bestellen. Das ist genauso wie bei Geschenken. Wir können uns zwar etwas besorgen, sprich: uns selbst Geschenke machen – aber das Gefühl ist doch anders, als wenn wir ein echtes Geschenk von jemand anderem bekommen. Auf jeden Fall ist die Freude beim Empfang eines Geschenks nicht so groß, wenn wir es »bestellt« haben!
Ähnlich ist es mit dem Glücksgefühl, wenn unsere Wünsche erfüllt werden. Das Geschenk dieses Glücks wird uns – von woher oder wem auch immer – zuteil. Wir können das nicht wirklich selbst steuern, können unsere Wünsche letztlich nicht selbst erfüllen, weil Erfolg nicht hundertprozentig kalkulierbar, geschweige denn manipulierbar ist. Wir können ihn nicht herbeizwingen. Egal was wir machen, er wird seine eigenen Wege zu uns finden. Deshalb müssen wir unsere Wünsche loslassen und uns frei machen von der ungeduldigen Erwartung, dass sie in Erfüllung gehen.
Wir üben uns also in Geduld und lassen in uns die Gewissheit walten, dass es in der Natur der angemessenen Wünsche liegt, in Erfüllung zu gehen. Das Geschenkpaket kommt bestimmt. Spätestens dann, wenn wir es nicht mehr erwarten! Das ist kein kleiner Trost, sondern eine große Befreiung. Denn es ist die Erwartung, die uns gebannt und angespannt sein lässt und damit die Glücksfeen vertreibt.
»Wenn wir uns bezüglich unserer Taten von Erwartungen lösen, werden wir innerlich frei. «
[ Bhagavadgita 2.51 ]
Manchmal hilft Ablenkung …
Ein Freund von mir hatte gerade ein Jahr in seinem Beruf gearbeitet, als er seine Stelle als Elektrotechniker verlor, weil die Fabrik geschlossen wurde. Sein Studium hatte er mit guten Noten abgeschlossen, er war ein wirklich
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